And Soon the Darkness (Filmkritik)

Stephanie (Amber Heard) und Ellie (Odette Yustman) verlassen ihre langweilige Reisegruppe und setzen ihren Trip alleine, quer durch einen abgelegenen Ort in Argentinien fort. Nach einem kleinen Streit, gehen die beiden jungen Damen für kurze Zeit getrennte Wege. Nach der Versöhnung durch SMS machen sich die beiden einen Treffpunkt aus, bei dem Ellie aber nie ankommt. Die Polizei scheint wenig Interesse an einer verschwundenen Ausländerin zu haben, doch bald naht Hilfe in Form des Außenseiters Michael (Karl Urban). Kann Stephanie ihre beste Freundin wiederfinden und wem kann sie bei ihrer Suche eigentlich wirklich vertrauen?

And-Soon-the-Darkness

And Soon the Darkness ist das amerikanische Remake des gleichnamigen britischen Thrillers aus dem Jahre 1970. Damals waren zwei englische Damen in Frankreich unterwegs, nun reisen zwei Amerikanerinnen nach Argentinien. Das Original kenne ich nicht, dieses Remake ist zwar gut gemacht, aber leider voller Klischees und noch dazu ziemlich vorhersehbar und somit langweilig. Ich hab aber auch einiges gelernt, was ich euch natürlich in keinster Weise vorenthalten möchte.

Survivaltips für junge, hübsche Amerikanerinnen im Ausland:

  1.  Immer die fade Reisetruppe und deren offizielle Route verlassen, ist doch viel spannender zu zweit abgelegene bzw. verbotene Orte zu erkunden. Mit etwas Glück wird man dann auch noch von Männern gejagdt, die einen als Sexsklaven auf die benachbarte Insel verkaufen wollen. Das gibt doch erst richtig den ersehnten „SurvivalUrlaubsKick“, oder?
  2. Der örtlichen Polizei ist grundsätzlich in jeder Situation zu trauen, sind ja immerhin Gesetzeshüter, nicht wahr?
  3. Offensichtliche Flugblätter mit darauf abgebildeten vermissten Personen auf Wänden und Tischen z.b. in Bars so lange ignorieren, bis die beste Freundin verschwunden ist. Dann verwundert die „versteckten“ Hinweise begutachten, Sorgenfalten auf die Stirne zaubern und sich der allgegenwärtigen Gefahr völlig bewusstwerden.
  4. Einer verdächtigen, körperlich überlegenen, flüchtenden Person immer nachlaufen, auch wenn ich die Gegend wo er hinlauft nicht kenne, denn sein wir doch einmal ehrlich, was sollte bei dieser Aktion schon passieren können?
  5. Ist man zu zweit auf der Suche nach entführten Freunden ist es ratsam sich zu trennen, da man so eine viel größere Fläche absuchen kann und somit besser einzeln einzufangen ist. Unbewaffnet zu sein ist dabei übrigens auch von Vorteil, ebenso wie das laute Schreien des Namens der verschollenen Person mitten im feindlichen Gebiet.
  6. Handelt man mit einem Verbrecher einen Deal aus während man ihn mit seiner eigenen Waffe bedroht, kann man nach einer Einigung dem Gangster ruhig den Rücken zudrehen, der hat auch sicherlich keine Zweitwaffe eingesteckt und würde auch nie jemanden in den Rücken schiessen.

Es gebe noch mehr Möglichkeiten hier essentielles Wissen aus der komplexen Filmhandlung herauszufiltern, doch ich glaube es ist jetzt schon ziemlich klar, dass man hier noch einiges lernen kann. Ansonsten ist noch zu erwähnen, daß an der Optik nichts auszusetzen ist, auch Schnitt und Filmmusik gehen so in Ordnung wie sie sind. Schauspielerisch fand ich Amber Heard wirklich gut und menschlich, sie spielte sowohl ihre zerbrechliche als auch ihre kämpferische Seite sehr überzeugend. Sie tut mir ja fast leid, da sie diesen Film auch noch produziert hat und mit sichtlicher Spielfreude dabei war. Was ja leider nichts am miesen Resultat ändert.

Karl Urban ist gut wie immer doch seine Rolle beinahe völlig überflüssig und somit ist ein toller Darsteller wie er hier ziemlich unterfordert und somit verschenkt. Odette Yustman macht eigentlich nicht viel außer gut auszusehen, was sie auch souverän hinbekommt bis auf die Tatsache, daß sie wohl näher an der Magersucht als an ihrem Idealgewicht dran ist. Naja, Hollywood will es so und filmhandlungsmäßig freuen sich die Freier bestimmt über eine zerbrechlich wirkende Sexsklavin. Achja, wo ich schon bei der Story bin: sie als klischeehaft zu bezeichnen, ist fast schon eine Beleidigung für das Wort Klischee an sich, was dann auch die nichtexistente Spannung erklären dürfte.

And Soon the Darkness bekommt 4/10 höchstens amerikanischen, weiblichen, abgelegene Urlaubsorte liebenden Twens Angst einjagende Empfehlungspunkte.


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