Attraction 2 – Invasion (Filmkritik)

Drei Jahre ist es nun her, dass Yulya´s (Irina Starshenbaum) Leben durch den Absturz eines Alien-Raumschiffes, für immer verändert wurde. Security-Mitarbeiter sind seitdem ihre permanenten Begleiter und ständige wiederholte Befragungen und Tests durch das Militär, prägen ihren Alltag. Eines Tages ändert sich jedoch ihre Routine erneut, denn Hakon (Rinal Mukhametov) ist zurück.

Der humanoide Alien, in den sich Yulya verliebt hat und sie für tot gehalten hat, bittet sie dringend mit ihm zu kommen. Was zunächst für Ungläubigkeit bei ihr sorgt, wird schnell zur Freude und schließlich zu Angst, denn Hakon ist hier um sie zu warnen, da sie in großer Gefahr schwebt.

Nach dem Erfolg von Attraction, ist nun drei Jahre später die obligatorische Fortsetzung erschienen. Erfreulicherweise ist sowohl Regisseur und Produzent Fedor Bondarchuk wieder an Bord, als auch die vier Hauptdarsteller des ersten Teiles. Der gewisse „Wow-Effekt“ des Originals kann dabei natürlich nicht kopiert werden und als Ganzes hat mir diese Fortsetzung auch etwas weniger gefallen, aber was hier geboten wird ist noch immer großes Blockbuster-Kino aus Russland.

Von der Dynamik her wird der Titel „Invasion“ der Sache doch ziemlich gerecht und zwar um genau zu sein, geht es um die Invasion unserer Privatsphäre und wie leicht wir manipulierbar sind. Die außerirdische, künstliche Intelligenz dringt nämlich in sämtliche Dinge ein, die vernetzt sind. Alles was irgendwie am Internet hängt wird kontrolliert und dazu benutzt, um die Ziele des KI zu erreichen.

Überwachung, Beeinflussung, das Lenken in eine bestimmte Richtung durch eine Macht im Hintergrund, das alles sind bekannte Themen und teilweise ist die Angst davor eine erschreckend reale. Das führt von der Handlung schließlich dazu, dass Yulya und ihre Begleiter, den Großteil des Filmes auf der Flucht verbringen. Im Mittelpunkt steht somit erneut Irina Starshenbaum (T-34) und sie bringt die Gefühle, wenn man nur in Ruhe gelassen werden will, aber sich alles um einen dreht, sehr authentisch herüber, mit all ihren Facetten.

Ein bisschen Schade finde ich, wie das mit ihren wachsenden Kräften aufgebaut wird, doch für mich dann irgendwie in einem antiklimatischen „Ausbruch“ endet, auch wenn es als Befreiungsschlag durchaus Bedeutung hat. Rinal Mukhametov (Coma) als Hakon hatte erneut sichtlich seinen Spaß als weltfremdes Alien, wobei er immer mehr menschliche Verhaltensweisen erlernt bzw. zu kopieren versucht, was durchaus auch lustig wirkt.

Am spannendsten von der Entwicklung her ist wie schon beim Erstling Alexander Petrov (Rodin) als Artyom, der ja vom Freund und Kämpfer für Gerechtigkeit zum tragischen Schurken wurde, der die Aliens alle töten wollte. Nun ist er in veränderter Form wieder zurück und was er genau tut und wem er hilft, das ist immer spannend zu beobachten, weil man ihn einfach nicht richtig einschätzen kann.

Die Effekte sind ebenfalls wieder großartig, da die Alien-Technologie ja mit Wasser funktioniert, ist es erneut das vorherrschende Element (darum hat Starshenbaum auch als Vorbereitung zwei Monate lang Tauch-Trainings absolviert) und beherrscht in einigen Szenen klar den Bildschirm, so dass hin und wieder ein leichter CGI-Overkill entsteht (auch wenn es dennoch gut aussieht). Wer wieder mal nachdenken will ob er ein Leben für viele opfern würde, auch der bekommt hier einen Denkanstoß.

Die Darsteller sind also wieder voll bei der Sache, die Effekte sind stimmig und es wird nie langweilig. Im Vergleich zum Original fühlt sich dies aber einfach weniger groß an, so als würde es nicht die ganze Welt betreffen (obwohl die Geschehnisse mehr in den Alltag eingreifen) und es fehlt etwas die Faszination und Vielschichtigkeit, die die Macher damals auslösen konnten/erzeugt haben. Das Ende ist dann wiederum schön stimmig geraten und man hat es sich dankenswerterweise auch gespart, Hinweise auf eine mögliche weitere Fortsetzung zu pflanzen.

„Attraction 2“ bekommt von mir 7/10 Neues als Gefahr statt Möglichkeit betrachtende Empfehlungspunkte.


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