Angel Has Fallen (Filmkritik)

Die wichtigsten Jahre seines Lebens, hat Mike Banning (Gerard Butler) seinem Job beim Secret Service gewidmet. Bereits zwei mal konnte er beinahe Katastrophen verhindern und dem Präsidenten in ausweglosen Situationen, das Leben retten. Aktuell ist Präsident Trumbull (Morgan Freeman) an der Macht und Mike hat vor, seinen Job genau so effizient wie bisher zu erledigen.

Doch die anstrengenden Dienstjahre machen sich bemerkbar und so leidet Mike an Migräne und Schlaflosigkeit. Bei einem harmlosen Angelausflug, werden Mike jedoch schon bald sämtliche Kräfte abverlangt. Drohnen greifen sein Team an und am Ende sind nur mehr er und Trumbull am Leben und Mike wird wegen angeblich eindeutigen Beweisen festgenommen, als Drahtzieher des Attentats..

Gerard Butler und sein „Has Fallen“ Franchise (Olympus und London), auch ein Phänomen für sich. Von Kritikern eher belächelt spielten die bisherigen Teile bisher genug ein, dass sowohl die Planung von drei weiteren Teilen läuft, als auch von einer Fernsehserie. Dieses mal hat Ric Roman Waugh (Snitch) die Regie übernommen und die Geschichte dreht sich viel mehr um Mike Banning selbst, als es bei den beiden Vorgängern der Fall war.

„Reaktionäre Amerika-Propaganda und dumme Entscheidungen am Fließband“ sind noch die harmloseren Aussagen, die an diesem Franchise jedoch sowieso alle abprallen. Darum spare ich mir auch weitere Kommentare in diese Richtung, denn mir persönlich ist Patriotismus in Filmen (wohl gemerkt) egal und so lange man gut unterhalten wird, fallen Fehler weniger oder sogar kaum auf.

Was diese dritten Teil dann doch etwas anders macht, ist der titelspendende gefallene Engel Mike, der strahlende Held. Erstens ist es nett zu sehen, dass auch er nur ein Mensch ist und unter Stress-Symptomen leidet und zweitens beruhigt es doch, dass auch er älter wird. Da er sich fälschlich angeklagt die meiste Zeit auf der Flucht befindet, ist die Story persönlicher, als in den beiden vorherigen Abenteuern.

Das bedeutet weniger Patriotismus und wenn dann die Hintergründe aufgedeckt werden, dann steckt da sogar einiges an Eigenkritik drinnen. Natürlich retten sich die guten Amis vor den bösen Amis selbst, aber das spielt dann schon keine Rolle mehr. Gefehlt hat bis jetzt beinahe völlig die Ironie und auch dieses Manko (wenn man es so sehen will) wurde behoben, denn Mikes Vater wurde in die Geschichte integriert.

Der wird herrlich knorrig von Nick Nolte (Hulk) gespielt als Kriegsveteran und Aussteiger, der zwar die Gesellschaft und die Mechanismen der Welt meidet, das Verlassen seiner Familie jedoch sehr bereut. Der übertreibt schon mal mit dem Schutz seines Hauses, ist wegen seiner grantigen Art liebenswert und hat auch zwei der emotional schönsten Szenen im Film, zusammen mit Mikes Ehefrau.

Da wiederum kann man etwas störend finden, denn die Frau wurde bis jetzt von Radha Mitchell (The Darkness) gespielt und nun hat Piper Perabo (Black Butterfly) die Rolle übernommen. Ist fast schon ironisch, aber ich finde Perabo hat mehr zu tun und überzeugt dabei auch. Sie hat insgesamt wenig Screentime, holt aber aus den Schlüsselmomenten von der Gestik und den vermittelten Gefühlen, heraus was geht.

Die Action ist gewohnt fetzig und schnell geschnitten, doch auch ein einstürzendes Krankenhaus kann nicht darüber hinweg täuschen, dass man sich hier auf gewohnt hohem Niveau befindet, jedoch nicht überraschen kann und wohl auch gar nicht will. Und Gerard Butler selbst? Der ist im wahren Leben gerade 50 Jahre geworden und zeigt auch im Film, dass man zwar zu seinem Alter stehen soll, damit jedoch noch lange nicht zum alten Eisen gehört (The Expendables warten jedenfalls schon auf ihn).

Insgesamt daher ein Film, der in Punkto Humor und Gefühl klar den Vorgängern überlegen ist, dafür waren diese im Bereich Härte und Action, diesem dritten Teil überlegen. Was man nun wichtiger findet muss wohl jeder selbst entscheiden, ich jedenfalls hatte als Action-Freund eine gute Zeit und bin mal gespannt, was die sich für die nächsten Teile noch einfallen lassen wollen, ohne dabei richtig lächerlich zu werden.

„Angel Has Fallen“ bekommt von mir 7,5/10 mit der Hilfe der Familie auch dir größte Krise meisternde Empfehlungspunkte.


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