The Strange Ones (Filmkritik)

Sam (James Freedson-Jackson) und Nick (Alex Pettyfer) sind offensichtlich auf der Flucht. Vor wem genau und weshalb ist unklar. Klar ist nur, dass die beiden „Brüder“ sind und nicht gern ihre wirklichen Namen preisgeben. Immer wieder untergetaucht und immer wieder im kurzen Streit passiert irgendwann das Unausweichliche … und dann kommt irgendwann die Wahrheit ans Licht …

Das ist einer der seltsamsten Filme, die ich seit langem gesehen habe. Ich meine, nicht, dass der Film an sich seltsam wäre, denn er ist völlig konventionell gedreht. Es gibt keine Tricks oder irgendwelche komischen Einstellungen, keine psychedelischen Cuts oder was auch immer. Es ist ein ganz normal und absolut konventionell gedrehter Film.

Und trotzdem ist er seltsam.

Das liegt in erster Linie an der Atmosphäre, die den ganzen Film lang vorherrscht, denn das irgendwas absolut nicht stimmt ist von Anfang an klar. Die beiden Hauptdarsteller spielen bravourös und speziell James Freedson-Jackson wirkt die meiste Zeit über ziemlich unheimlich. Das liegt an seiner Ausstrahlung und auch – völlig klar – am Drehbuch, welches genau die richtige Menge an Dingen verrät um spannend zu bleiben und immer wieder Fragen aufwirft, die alles, was man weiß ins Ungewisse stürzen lässt.

Alex Pettyfer ist ein paar von euch vielleicht ein Begriff aufgrund seiner Rollen in „In Time“ oder „I Am Number Four“ oder „The Butler„. Mir ist er zuvor nicht wirklich aufgefallen. Ich war aber tatsächlich beeindruckt, wie gut er diese doch halbwegs anspruchsvolle Rolle gemeistert hat. Kudos.

Um nochmals auf die Regie zurückzukommen: Ich meinte mit konventionell nicht, dass der Film langweilig gemacht ist, keineswegs. Es gibt Kamerafahrten, es gibt Gegenschüsse und so weiter – ich wollte damit nur erklären, dass es keine Tricks von Seiten der Regie gibt, sondern die unheimliche Stimmung einfach aufgrund der schauspielerischen Leistungen, Farbgebung und Reihung der Szenen zustande kommt.

Sicher – gegen Ende ahnt man schon, worauf es hinausläuft und wenn der Film dann zu Ende ist, dann fragt man sich schon mal im Stillen, was man jetzt davon hält und wie man diesen Film denn jetzt werten darf? Ich kann euch als Spoilergründen leider nicht zu viel verraten, so viel sei jedoch gesagt: Ist es ein Thriller? Ist es ein Liebesfilm? Ist es ein Drama? Ist es irgendwas dazwischen? Und wenn es ein Liebesfilm ist, geht es dann um die Liebe zwischen zwei Personen oder darüber, was Liebe an sich überhaupt ist? So viele Fragen. Und wie immer man sie dreht und wendet – der Film gibt keine Antwort. Er zwingt aber auch nicht, sich mit diesen Fragen zu beschäftigen. Wie bei jedem Film kann man das. Und hier, nun, hier hat man allemal einen Anreiz dazu.

„The Strange Ones“ bekommt von mir 7 von 10 möglichen, nicht 100% bis zum Ende durchhaltende, aber trotzdem ziemlich spannend seiende, Punkte.


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