Fantasia 2000 (Filmkritik)

Erneut entführt das Hause Disney durch diverse Kurzfilme, die in einen abendfüllenden Film verpackt sind, in eine fantastische Zeichentrick-Welt…

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Nach dem weltweiten Erfolg von „Schneewittchen und die sieben Zwerge“ lehnte sich Walt Disney mit „Fantasia“ weit aus dem Fenster. Seine Vision war, kurze Animationen mit teils klassischen Musikstücken zu hinterlegen. Doch wegen seiner fantastischen Ideen (er wollte unter anderem mit Düften arbeiten und entwickelte extra für den Film einen Vorgänger des Sourround Sounds den Fantasound) stiegen die Kosten für den Film immer weiter. Erst durch zahlreiche Re-Releases konnte der Film sein Budget einspielen und rangiert beeindruckender Weise auf dem 22. Platz der erfolgreichsten Filme aller Zeiten, wenn man die Inflation mit einberechnet.

„Fantasia 2000“ kann hier finanziell nicht mithalten und spielte knapp sein Budget von circa 85 Millionen Dollar wieder ein. Mit „Fantasia 2000“ brachte Disney 1999 einen „Fantasia“ sehr ähnlichen Film ins Kino. Ebenso wie sein Vorgänger zeigt er nicht wirklich zusammenhängende Animationen, die mit klassischer Musik hinterlegt sind.

Eigentlich hätte „Fantasia“, wenn es nach Walt Disney gegangen wäre, immer mehr Szenen bekommen sollen, die nach Belieben ausgetauscht werden konnten, aber dazu kam es auf Grund des mangelnden Erfolges nie. „Fantasia 2000“ wurde übrigens von Walt Disneys Neffen Roy produziert, der 30 Jahre nach dem Tod seines Onkels dessen Vision fortsetzte.

Ich persönlich kann mir nicht wirklich erklären, warum man glaubte, noch einen Film mit diesem Konzept machen zu müssen, denn schon „Fantasia“ sprach kaum die breite Masse an und daran hat sich bis heute nicht wirklich etwas geändert.

Folgende Kurzfilme finden sich auf der Blu Ray:
Ludwig van Beethoven – 5. Sinfonie in c-Moll: Abstrakte schmetterlingsartige Muster und Strukturen erkunden eine Welt von Licht und Dunkelheit.
Ottorino Respighi – Die Pinien von Rom: Man begleitet eine Buckelwal-Familie beim schwimme zwischen Eisbergen.
George Gershwin – Rhapsody in Blue: Dieser Abschnitt spielt im New York der 30-er Jahre und begleitet einige Menschen während der Weltwirtschaftskrise.
Dmitri Dmitrijewitsch Schostakowitsch – Klavierkonzert Nr. 2 in F-Dur op. 102: Frei nach dem Märchen von Hans Christian Anderson kämpft ein tapferer Zinnsoldat für seine Liebe, eine Tänzerin.
Camille Saint-Saëns – Karneval der Tiere, Finale: Einige Flamingos fühlen sich von einem Artgenossen mit einem Jo-Jo angenervt.
Paul Dukas – Der Zauberlehrling: Hier spielt nochmals Mickey Maus den titelgebenden Charakter.
Edward Elgar – Pomp and Circumstance Marches – Märsche 1, 2, 3 und 4: Hier bekommt nach Mickey Donald Duck in einer Nacherzählung der Geschichte der Arche Noah seinen großen Auftritt.
Igor Strawinski – Feuervogel Suite – 1919er Version: Es wird die Geschichte sehr unterschliedlicher Freunde erzählt – eines Frühlingsgeistes und eines Rothirsches. Bei seiner Arbeit erweckt der Waldgeist im Frühling aus Versehen den Feuervogel aus seinem Schlaf. Der ist alles andere als begeistert über die Störung und erst als er sich wieder zurückgezogen hat, erwacht auch der Frühling und mit der Frühlingsgeist aufs Neue.

Die einzelnen Segmente werden von diversen bekannten Personen angesagt wie zB Steve Martin, Itzhak Perlman, Quincy Jones, Bette Midler, James Earl Jones, Penn & Teller und Angela Lansbury.

Fazit: Ich persönlich bin nicht der größte Fan dieses Filmkonzepts, weiß aber sehr wohl die einzelnen Bausteine zu schätzen. Qualitativ mit „Fantasia“ mithalten kann „Fantasia 2000“ allerdings nicht.

Dieser Film bekommt von mir 7/10 Punkten und ist ab sofort als Nummer 37 der Disney Classics auf DVD und Blu Ray im Handel erhältlich.

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(Szenenbild: © Disney Home Entertainment)

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Neben dem Film in gewohnt hochwertiger Bild- und Tonqualität finden sich auch noch einige Extras auf der Blu Ray. Bei „Musicana“ geht es um ein nie realisiertes Folgeprojekt zu Fantasia. „Dali & Disney: Wie Destino entstand“ ist eine 82 Minuten lange Doku über ein Kurzfilmprojekt des Malers Salvador Dalí und Walt Disney, das erst 2003 fertiggestellt wurde. Der sieben Minuten lange Kurzfilm „Destino“ erhielt 2004 sogar eine Oscar-Nominierung.

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