Hercules (1997 Filmkritik)

Nachdem Göttervater Zeus die feindlichen Titanen in ein Gefängnis unter dem Ozean verbannen konnte, bekommen er und seine Frau Hera im nun wieder sicheren Olymp ein Baby. Ihren Sohn nennen sie Herkules und es wird ihm prophezeit, dass er wichtige Dinge vollbringen wird. Zeus Bruder Hades stört jedoch das Kind bei seinen Machtübernahme-Plänen und deshalb lässt er es vergiften.

Herkules überlebt zwar die Attacke samt seiner übermenschlichen Kräfte, hat aber seine Unsterblichkeit verloren und muss deshalb sein Leben auf der Erde verbringen, da er den Olymp nicht mehr betreten darf. Jahre später – Herkules ist inzwischen zu einem jungen Mann heran gewachsen – bekommt er die Möglichkeit zu zeigen, was wirklich in ihm steckt.

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Die beiden Regisseure Ron Clements und John Musker, sind bei Disney ein echtes Dreamteam. Angefangen haben sie mit ihrem Debüt 1986 mit Basil, der Mäusedetektiv, weiter gings mit Arielle und Aladdin, bis hin zu der Schatzplanet und Küss den Frosch – mittlerweile sind sie zuletzt mit Vaiana auch im Animationszeitalter angekommen. Im Jahre 1997 widmeten sie sich einer Figur, dessen Abenteuer es sowohl zuvor als auch danach schon einige Male auf die Leinwand geschafft haben.

Obwohl eine DVD-Fortsetzung und eine kurzlebige Serie folgten, gehört Herkules nicht zu den erfolgreicheren Disney-Filmen und wurde trotz positiver Kritiken, auch für die Veränderungen an der Grundgeschichte kritisiert. Ich finde das hier jedoch in keiner Weise schlimm, denn die Veränderungen sind mehr als stimmig und das Herz haben Herkules und die Macher eindeutig am rechten Fleck. Hinzu kommt der Unterhaltungsfaktor und die Tatsache, dass sich jede der positiven Hauptfiguren auch weiter entwickelt.

Ein klarer Teil der Botschaft hier ist es, wie schwierig es sein kann seinen Platz in der Welt zu finden und wie wichtig es ist, für seine Träume zu kämpfen. Dann folgt die Erkenntnis: ein Verlierer sein macht nicht glücklich, doch auch das Heldendasein hat seine Schattenseiten abgesehen von den offensichtlichen Gefahren. Freunde sind nötig um Krisen zu bewältigen, Ehrlichkeit und sich trotz Rückschlägen nicht vor der Liebe verstecken sind hilfreiche Werkzeuge.

Das alles wird ganz natürlich eingebunden in eine unheimlich kurzweilige Inszenierung, die laut den Machern von klassischen Screwball-Komödien inspiriert wurde. Deshalb fehlen auch dumme Sprüche, denn Situationskomik regiert hier das Geschehen. Auch Fanatsy-Action spielt freilich eine Rolle und die ist optisch beeindruckend und zieht ins Geschehen hinein. Nicht nur dank der Machart kommt niemals Langeweile auf, auch die Charaktere sind einfach spannend.

Herkules als naiver, jedoch herzensguter und mutiger Jüngling steht im Mittelpunkt, doch vor allem das Rundherum bringt das gewisse Etwas. Da wäre zunächst sein Love Interest, die – was sie auch anspricht – nun wirklich nicht die klassische Dame in Not ist und einen richtig abgebrühten Gegenpart zu Herkules darstellt. Dann wäre da der lebensfrohe Satyr, der als Lehrer bis jetzt nur enttäuscht wurde und widerwillig doch mit zunehmender Begeisterung, Herkules zum Helden trainiert.

Bösewicht Hades sticht nicht nur optisch heraus, auch ist er der einzige, der mit lakonischen Sprüchen um sich wirft und einfach ein schleimiger, fieser Egoist ist. Zum Lachen sind hingegen seine beiden Handlanger-Dämonen, die ihn mit ihrer ständigen Inkompetenz, immer wieder zu Wutausbrüchen verleiten. Der Böse ist somit wieder mal eine der stärksten Figuren hier, doch dass er am Ende gewinnt, gönnt man ihm zu keiner Sekunde.

Insgesamt daher ein sehr schnell lebiger, optisch wunderschöner und mit lustigen und starken Figuren gefüllter Film, der klassisch mit Musikstücken und anderen typischen Disney-Zutaten kreiert wurde, sich aber dennoch eigenständig anfühlt. Von einem Helden wie diesem Herkules, lässt man sich einfach gerne retten, denn er hat selbst noch einiges zu lernen und zusätzlich hat er auch noch ganz ohne verkrampften Zeitgeist, eine wirklich starke Dame an seiner Seite.

„Hercules“ bekommt von mir 8/10 wahrlich heldenhafte Empfehlungspunkte und ist bereits als Nummer 34 der Disney Classics, auf Blu-Ray und DVD im Handel erhältlich.

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(Szenenbild: © Disney Home Entertainment)

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Technisch wissen die Leute hinter Disney genau wie man ältere Zeichentrickfilme, für die heutige Zeit auf Blu-Ray präsentiert. Die Specials sind hier jedoch wieder etwas spärlich ausgefallen. Neben dem Musikvideo „Go the Distance“ von Ricky Martin gibt es nur eine zugegeben sehr unterhaltsame Dokumentation, die hinter die Kulissen von Herkules führt.

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