The Osiris Child – Science Fiction Volume One: The Osiris Child (Filmkritik)

In einer Zeit der interplanetaren Kolonisation, arbeitet Lt. Kane (Daniel MacPherson) für die derzeit größte Firma Exor. Als es zu einem selbst verschuldeten Zwischenfall kommt, der vertuscht gehört und die Firma deshalb zu drastischen Maßnahmen greift, bricht Kane alle Regeln, schnappt sich ein Schiff und fliegt hinunter zu dem Planeten. Seine kleine Tochter befindet sich nämlich auf der Oberfläche und er wird alles daran setzen, sie zu finden und in Sicherheit zu bringen.

Dort angekommen, trifft er auf den Ex-Häftling Sy (Kellan Lutz) und die beiden einigen sich schließlich darauf, sich gegenseitig zu helfen. Mit Hilfe des verrückten Pärchens Gyp (Isabel Lucas) und Bill (Luke Ford) und deren gepanzerten Bus, machen sich die vier Außenseiter auf die Suche nach dem Mädchen, doch Exor ist ihnen bereits auf den Fersen. Zeugen ihrer Taten, können die nämlich so gar nicht brauchen.

Shane Abbess ist einer der wenigen australischen Filmemacher, die ich namentlich kenne. Erstens weil er seine bisherigen Filme Gabriel und Infini in seiner Dreifach-Funktion als Produzent, Drehbuchautor und Regisseur und mit wenig Budget auf die Beine gestellt hat und zweitens, weil sich seine Filme einfach authentisch anfühlen und mir richtig gut gefallen haben. Um genau zu sein haben sie mich emotional berührt, etwas dass ich von Hollywood nicht allzu oft behaupten kann.

Sein neuestes Werk fällt ebenfalls in die Kategorie der beiden oben genannten, der einzige Unterschied ist, dass mit Kellan Lutz ein Amerikaner die Hauptrolle spielt, wohl um außerhalb von Australien, auch mehr Chancen am Markt zu haben. Aber egal, viel wichtiger ist, dass dies einerseits ein australisches SciFi-Abenteuer ist, von denen es nicht gerade viele gibt, andererseits ist dies im Grunde ein Drama aus der Sicht eines kleinen Mädchens, dass im Begriff ist so gut wie alles zu verlieren.

Die durch das Voice-Over des Mädchens unterlegten ersten Bilder im Film bestimmen dann auch weitgehend die trostlose Grundatmosphäre, die immer nur von kurzen Momenten der Hoffnung durchdrungen wird. Durch ihren Vater, der von einer Raumstation aus mit seinem Flieger startet um sie zu retten – inklusive kleinem aber feinen Luftkampf – wird optisch die SciFi-Ebene präsenter und gefühlsmäßig wird man in die Handlung mehr involviert, denn die Verzweiflung bei dieser Suche, ist allgegenwärtig.

Der zweite Mann im Spiel bringt dann durch seinen aktuellen Standort – ein Gefängnis auf dem Planeten auf dem die Handlung spielt – die geerdete, schmutzige Realität dieser für die paar Auserwählten sauberen Zukunft ins Spiel. Verrückte Insassen, ein sadistischer Direktor und Experimente mit Mutationen inklusive. Aber wie gesagt, trotz all der „übernatürlichen“ Elemente ist dies im Kern ein Drama in dem zwei Männer, die schon einiges verloren haben und Dinge in ihrer Vergangenheit sehr bereuen, endlich wieder etwas richtig machen wollen.

Kellan Lutz (Arena) hatte in der Vergangenheit ja nicht gerade ein gutes Händchen, was seine Rollen betrifft (siehe etwas The Legend of Hercules oder Extraction). Dass er unter der richtigen Führung überzeugend und auch charismatisch spielen kann, darf er hier wieder mal beweisen als schweigsamer Sy, dessen wahres Drama, erst gegen Ende des Filmes durch Rückblicke ganz aufgeklärt wird. Daniel MacPherson war ja bereits bei „Infini“ mit dabei und man versteht, warum der Regisseur gerne mit ihm zusammen arbeitet.

Als Kane spürt man einfach seine Getriebenheit und den Schmerz und fiebert auch dann mit ihm mit, wenn man nicht seiner Meinung ist. In feinen Nebenrollen dürfen Luke Ford (Ghost Machine) und Isabel Lucas (Daybreakers) als verrücktes Pärchen zeigen, was es bedeutet in dieser Welt als Außenseiter ständig Party zu machen und dabei im Inneren dennoch menschlich zu bleiben. Teagan Croft schließlich, hat für ihr Alter eine ziemlich abgebrühte Ausstrahlung und ich bin gespannt, wie sie sich weiter entwickelt. Sie spielt übrigens als nächstes Raven in der kommenden „Teen Titans“ Comicverfilmungs-Realserie von DC.

Insgesamt daher wieder ein Film von Regisseur Abbess, der mich nicht kalt gelassen hat. Wer natürlich eine Weltraumoper erwartet, der kann und wird auch ganz sicherlich enttäuscht werden. SciFi-, Roadmovie-, Horror- und Drama-Elemente greifen hier ineinander und auch wenn ich nicht mit allen Story Entwicklungen einverstanden bin, ist gerade das Ende eher ein Anfang, worauf auch der englische Titel hindeuten würde. Sollte es nicht weiter gehen, dann ist jedoch auch dieses Finale befriedigend und lässt Spielraum für einige Gedankengänge offen.

„The Osiris Child“ bekommt von mir 7/10 eine „bessere“ Zukunft einleitende Empfehlungspunkte.

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