The Wall (2017 Filmkritik)

Wir schreiben das Jahr 2007. Der Irakkrieg ist beinahe vorbei. Der amerikanische Scharfschütze Shane Matthews (John Cena) und sein Spotter Allen Isaac (Aaron Taylor-Johnson) untersuchen einen Zwischenfall an der Baustelle einer Pipeline. Nachdem die beiden 22 Stunden gewartet haben, beschließt Matthews sich das Ganze aus der Nähe anzusehen und wird angeschossen. Isaac versucht seinen Kameraden zu retten, wird jedoch selbst verwundet und muss in Deckung gehen. Da die Antenne seines Funkgerätes beschädigt wurde, kann er keine Unterstützung anfordern und ist auf sich allein gestellt.

Das Drehbuch zu diesem Film stammt von Dwain Worrell, der auch als Schreiber an „Iron Fist“ mitgearbeitet hat. 2014 schaffte es die Geschichte auf die Blacklist der besten noch nicht verfilmten Drehbücher und ausgerechnet Amazon Studios sicherten sich die Rechte. Später konnte man Doug Liman (Edge of Tomorrow) für die Regie engagieren.

Nach einer vergleichsweise kurzen Erklärung wirft einen der Film auch direkt ins Geschehen. Nach gut zehn Minuten befindet sich Isaac dann auch, scheinbar allein, hinter der Mauer, die zwischen ihm und einem feindlichen Scharfschützen steht. Als er endlich eine Funkverbindung herstellen kann stellt es sich heraus, dass es sich bei der Person am anderen Ende um den Scharfschützen handelt, der ihn töten will.

Wie sich im weiteren Verlauf herausstellt, ist der Mann am anderen Ende der Leitung nicht nur extrem gut in dem was er tut, sondern er hat einen Plan. In der Zwischenzeit unterhält er sich mit Isaac, versucht etwas über ihn herauszufinden und spielt Psychospielchen. Der Film findet dabei konsequent hinter der besagten Mauer statt.

Hier gibt es keine Rückblenden und keine Fantasien von einer besseren Zeit – nur die Mauer. Der einzige Perspektivenwechsel erfolgt dann, wenn man das Geschehen kurzzeitig durch das Zielfernrohr des feindlichen Scharfschützen beobachtet. Dieser Umstand verleiht dem Film ein Gefühl der Aussichtslosigkeit und des Gefangenseins.

Sehr gelungen ist in diesem Zusammenhang die Art wie Liman die Szenerie einfängt. Man hat als Zuschauer das Gefühl den Staub beinahe schmecken zu können. Aktionen die schmerzhaft wirken sollen, tun das auch. Man hat zeitnahe das Gefühl, die Geschichte werde wahrscheinlich böse enden und (Achtung Spoiler!) das tut sie dann auch, wobei man darüber diskutieren kann, ob es in der Form notwendig war (Spoiler Ende!).

Aaron Taylor-Johnson (Godzilla) als Isaac ist sehr gut, speziell wenn man bedenkt dass er, ähnlich wie Ryan Reynolds in „Buried“, den Film alleine tragen muss und sein Gegenüber nur eine Stimme aus einem Funkgerät ist. Taylor-Johnson spielt die Verzweiflung seines Charakters hundertprozentig authentisch, was auch dazu führt, dass man mit ihm mitfiebert.

Laith Nakli (24: Legacy) als feindlicher Scharfschütze hinterlässt Eindruck, obwohl man ihn nie zu sehen bekommt. John Cena (The Marine) als Matthews ist unerwartet gut, wenn auch leider nur kurz mit dabei.

Alles in allem ist „The Wall“ ein Film der viel aus seiner Prämisse macht und von Aaron Taylor-Johnsons schauspielerischen Performance lebt.

Der Film „The Wall“ bekommt 7/10 Deckung suchende Empfehlungspunkte.


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