CHIPs (Filmkritik)

Eigentlich hat der ehemalige Motorcross Fahrer Jon Baker (Dax Shepard) keinen der Eignungstest der California Highway Patrol bestanden, darf aber dennoch zeigen was in ihm steckt. Nachdem ein gepanzerter Transporter überfallen wird und es so aussieht als würden korrupte Cops dahinter stecken, ermittelt FBI Agent Castilla (Michael Peña) undercover. Unerwartete Hilfe bekommt er dabei ausgerechnet von Baker, der ihm als Partner zugeteilt wird.

Dieser Film basiert lose auf der gleichnamigen Serie, die zwischen 1977 und 1983 ausgestrahlt wurde und es auf sechs Staffeln brachte. Lose bedeutet an dieser Stelle dann in etwa so viel, dass die Serie bis auf den Namen nicht sehr viel gemeinsam hat. Regie, Drehbuch und Hauptrolle übernimmt an dieser Stelle Dax Shepard, der sich hier scheinbar ganzheitlich beweisen will.

Grundsätzlich inspirieren dürfte sich Shepard dann von „21 Jump Street“ und der Fortsetzung haben lassen. Das Ergebnis will dann durch eine Kombination aus vergleichsweiser ernster Geschichte und seichtem Humor Punkten. Doch zurück zum Anfang, wo auch zeitnahe die beiden Protagonisten eingeführt werden.

Castilla gibt sich als Fluchtfahrer von ein paar Räubern aus, nur um diese zeitnahe festzunehmen und schießt im Zuge dessen seinen Partner an. Jon Baker ist bei sämtlichen Eignungstest der California Highway Patrol durchgefallen, kann aber Motorradfahren. Seine Vorgesetzte gibt ihm aber dennoch eine Chance und macht aus ihm einen Polizisten auf Probe.

Irgendwann ermittelt Castilla unter dem Namen Frank Poncherello undercover bei den CHP und Baker wird sein Partner. Soweit klingt erst einmal alles nach leichter Unterhaltungskost von der Stange. Leider hat man es bei der Charakterzeichnung dezent übertrieben. Da wäre zum Beispiel Castillas Sexsucht, die scheinbar keine Grenzen kennt.

Baker auf der anderen Seite hat während seiner Zeit als Motorcross Fahrer so dermaßen viele Verletzungen davongetragen, dass er den Tag nur mit schweren Schmerzmitteln überlebt. Ganz vorbei ist es mit ihm allerdings wenn es regnet, was zu einem äußerst schrägen Moment führt (der auch im Trailer zu finden ist).

Ebenfalls schmerzhaft mitanzusehen ist Bakers Beziehung mit seiner Ex-Frau, übrigens gespielt von Shepards Gattin Kirsten Bell (Veronica Mars). Er versucht sie mit seinem neuen Job zurückzugewinnen, während sie bereits in der nächsten „Beziehung“ steckt. Leider wirken einige Elemente der Geschichte und auch Pointen regelrecht gemein.

Dabei hat man die beiden Protagonisten eigentlich gerne. Michael Peña (Ant-Man) beweist hier erneut, dass ihm lustige Rollen liegen. Allerdings scheint er hier und da ein wenig Schwierigkeiten mit der Art des hier zu Tage gelegten Humors zu haben. Dax Shepard (The Boss) als Baker wirkt sympathisch, wenn auch ein wenig überfordert mit der eigenen Geschichte.

Glücklicherweise funktionieren Peña und Shepard in Kombination erstklassig und haben nachvollziehbar ihren Spaß. Ebenfalls vergleichsweise gut geworden sind die Actionsequenzen/Verfolgungsjagden, in denen es zum Teil schräg zugeht.

Alles in allem ist „CHIPs“ ein Film, der einige gute Ansätze hat, es aber gerade bei den Charakteren übertreibt. Der Humor funktioniert nicht immer und wirkt zum Teil regelrecht gemein. Auf der Habenseite sei die Chemie zwischen den beiden Protagonisten und die Action erwähnt.

Dennoch bekommt „CHIPs“ 5/10 fast vom Motorrad fallende Empfehlungspunkte.


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