Veronica Mars (Filmkritik)

Nach ihrem Highschool-Abschluss hat die einstige Hobbydetektivin Veronica Mars (Kristen Bell) Neptune den Rücken gekehrt und plant nach ihrem Abschluss als Anwältin zu arbeiten. Das gefährliche Leben ihrer Jugend hat Veronica hinter sich gelassen, was ihren Vater Keith (Enrico Colantoni) sehr freut. Doch die Vergangenheit holt Veronica schneller als erwartet wieder ein und lässt sie nicht mehr los.

Ihre Spürnase erwacht, als ihr Ex Logan (Jason Dohring) des Mordes an seiner Freundin beschuldigt wird. Der Fall bringt Veronica zurück in ihre Heimatstadt und sie entdeckt bald erste Spuren. Doch in Neptune wartet noch mehr Vertrautes: Ein Klassentreffen zum zehnjährigen Abschluss-Jubiläum steht an, etwas vor dem sich Veronica am Liebsten drücken würde.

Veronica Mars

Nachdem „Veronica Mars“ nach der dritten Staffel eingestellt wurde, war es Rob Thomas, dem Schöpfer der Serie, ein Wunsch, seiner Privatdetektivin einen weiteren Auftritt zu ermöglichen. Nachdem alle Stars an Bord waren, wurde auf Kickstarter eine Kampagne gestartet, die es den Fans ermöglichte, durch Spenden einen „Veronica Mars“-Film mit zu finanzieren. 2 Millionen Dollar waren das Ziel, das allerdings mit über 5 Millionen Dollar weit übertroffen wurde. Ein Rekord wurde auch aufgestellt, für das Projekt, das am schnellsten 1 Million Dollar auf Kickstarter erreicht hat.

Die Serie rund um die 15-jährige titelgebende Veronica Mars, war vor allem während der ersten und der zweiten Staffel eine der besten und der spannendsten der letzten Jahre. Leider ließ die Qualität im Lauf der Serie nach und da das Serienfinale unerwartet kam, wurden – sehr zur Enttäuschung der Fans – viele Handlungsfäden nicht aufgelöst.

Der Film findet 9 Jahre nach dem Staffelfinale statt und zeigt in einem kurzen Intro, was Mars während ihrer Leinwand-Abstinenz so getrieben hat, alles mit einem Voice-Over, in dem sie in gewohnt sarkastischer Manier direkt mit dem Zuseher spricht. Ihre Äußerungen erinnern mich sehr oft an „Buffy – The Vampire Slayer“, wo Joss Whedons (The Avengers) Geschöpfe ebenfalls nicht auf den Mund gefallen waren. Doch was ist passiert? Logan wird der Mord an seiner Freundin, der Sängerin Bonnie DeVille zu lasten gelegt.

Dass man in einer solchen Situation nicht einen teuren Anwalt sondern seine Ex anruft, ist eh klar und auch vollkommen logisch. Als Veronica unter anderem für seelischen Beistand nach Neptune reist, scheint es als ob die Zeit stehen geblieben wäre. Sogar der Nachfolger des korrupten und inkompetenten Sheriffs aus der Serie ist wieder inkompetent und korrupt.

Oft waren Insider-Gags zu finden, die vor allem für treue Fans gedacht waren. So spielte ein Straßenmusikant den Theme-Song der Serie und es kam auch eine Anspielung auf einen möglichen FBI Job von Veronica vor – etwas das in einer möglichen Fortsetzung der Serie (4. Staffel) vorkommen sollte, von dem sogar ein 10-minütiger Clip existiert.

Was ich persönlich super fand, war, dass eigentlich alle Schauspieler, die die Serie ausmachten, auch im Film mitspielten. Da wäre natürlich Kristen Bell (Frozen), die in gewohnter Manier die chronisch neugierige Veronica nochmals spielte, nach dem sie auf Kickstarter ordentlich die Werbetrommel für das Filmprojekt rührte. Ich könnte mir ohnehin niemand anders in dieser Rolle vorstellen. Wenn dann die zierliche Blondine mit beißendem Sarkasmus den diversen Bewohnern und Autoritätspersonen von Neptune ordentlich contra gibt, kann man es kaum glauben. Gerne wäre man so einfallsreich wie Veronica Mars, die sich fast aus jeder Situation heraus reden kann.

Jason Dohring (Moonlight) spielte wieder Logan Echols, ein Charakter der eigentlich immer in Schwierigkeiten ist. Während der Serie stürzte sich seine Mutter von einer Brücke, es stellte sich heraus, dass sein Film-Star-Vater seine Freundin (Veronicas beste Freundin Lilly Cane) getötet hat, nur um danach bei seinem Prozess frei gesprochen zu werden. Danach wird der von einem Hitman getötet. Ganz nebenbei hat er eine sehr zwiespältige Beziehung mit Veronica. Einerseits können sie oft nicht miteinander, aber ohne einander geht’s auf Dauer auch nicht und das sieht man auch.

Welche bekannten Gesichter trifft man sonst noch wieder? Unter anderem Enrico Colantoni (Person of Interest) als Veronicas Vater, Francis Capra als Weevil Navarro, Krysten Ritter (Confessions of a Shopaholic) als Gia Goodman und Percy Daggs als Wallace, nur um einmal einige zu nennen. Das ist unter anderem einer Absolventen-Feier von Veronicas High-School zu verdanken.

Fazit: „Veronica Mars“ ist perfekt für alle Fans der Serie. Vorkenntnisse sind auf jeden Fall von Vorteil, aber nicht unbedingt notwendig. Der Film ist spannend, lustig, dabei geistreich und auch ein wenig brutal und ist damit eine gelungene Fortsetzung zur Serie.

Dieser Film bekommt von mir 8/10 erschnüffelten Punkten.


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