Ant-Man (Filmkritik)

Nachdem Scott Lang (Paul Rudd) aus dem Gefängnis entlassen wird, will er sich eigentlich einen Job suchen und für seine Tochter da sein. Beides stellt sich, aus verschiedenen Gründen, als schwierig heraus. Als ihm sein Kumpel Luis (Michael Peña) einen todsicheren Job vorschlägt, ist er entsprechend schnell bereit mitzumachen.

Doch statt der fetten Beute findet er einen Anzug, der seinem Träger die Fähigkeit verleiht zu schrumpfen. Wie sich später herausstellt, hat der Erfinder des Anzugs, Dr. Hank Pym (Michael Douglas), seinen Anzug stehlen lassen, da er auf Scotts Hilfe angewiesen ist. Dabei geht es wieder einmal um nicht weniger, als um das Schicksal der gesamten Welt.

Ant Man

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Ursprünglich stand die Verfilmung des kleinsten aller Superhelden unter keinem besonders gutem Stern. Nach einigen Jahren der Planung trennte man sich auf Grund kreativer Differenzen vom eigentlich angedachten Regisseur Edgar Wright (Scott Pilgrim vs the World), der auch ein Drehbuch verfasst hatte. Wenn wir aber etwas von „Thor 2“ gelernt haben, dann dass sich bei Marvel solche Herausforderungen nicht unbedingt im fertigen Film bemerkbar machen.

Immerhin scheint man sich im Guten von Mr. Wright getrennt zu haben, denn immerhin wird er als Drehbuchautor und Produzent geführt und auch sonst findet sich einiges von Wrights herausstechender Erzählweise im Film wieder. Ersetzt wurde er schließlich durch Peyton Reed, den man am ehesten für Komödien wie „Yes Man“ kennt.

Der Film beginnt Ende der 80er Jahre zu dem Zeitpunkt, als sich Hank Pym von S.H.I.E.L.D. trennt, da er herausgefunden hat, dass die versuchen seine Technologie nachzubauen und so ergibt sich nebenbei für „Agent Carter“ eine kurze Möglichkeit vorbeizuschauen. Man wechselt in die Gegenwart und ist kurz bei der Entlassung von Scott Lang dabei der, weil er seinerzeit etwas Gutes tun wollte, wegen Einbruchs gesessen hat.

Seine Ex-Frau hat einen neuen Freund, er darf seine Tochter eigentlich nicht sehen, weil er keinen Unterhalt zahlen kann und findet auf Grund seiner Zeit im Gefängnis keinen Job. Dann schlägt ihm sein Kumpel Luis vor den Safe eines alten Mannes zu knacken und Scott, der scheinbar keine andere Wahl hat, beschließt es zu machen.

Wie sich später herausstellt war alles von Dr. Pym inszeniert, der auf Scotts Hilfe angewiesen ist. Der hält seine Schrumpf-Technologie nach wie vor für zu gefährlich und will die Welt davor schützen. Nur blöd, dass sein ehemaliger Assistent Darren Cross an seiner eigenen Variante arbeitet und vorhat, die Technologie an den Höchstbietenden zu verkaufen.

Irgendwie ist diese Geschichte eine willkommene Abwechslung zu den anderen bombastischen Superhelden-Abenteuern und das in mehrfacher Hinsicht. Zum einen begnügt man sich mit einem vergleichsweise kleinen Rahmen und erzählt ausnahmsweise keine Geschichte, bei der das Schicksaal der gesamten Erde (oder Galaxie) auf dem Spiel steht – zumindest nicht vordergründig.

Zum anderen nimmt man sich die Zeit eine Entstehungsgeschichte zu erzählen, um gleich mehrere neue Charaktere einzuführen. Gut der eine oder andere wird hier kritisch feststellen, dass in der ersten Hälfte des Films nicht viel passiert und das ist auch richtig – wenn auch nur halb. Immerhin muss Scott erst lernen den Anzug zu beherrschen und dann muss auch noch das restliche Team zusammenfinden.

Bis es soweit ist gibt es eine Menge lustiger Momente und manchmal könnte man meinen, hier und da Wrights Arbeit am Drehbuch wiedererkennen zu können. Man lernt verschiedene Ameisen kennen wobei sich eine, und ihr Name ist Anthony, als besonders zuverlässiger Helfer herausstellen soll. Später lässt man es dann auch aus allen Rohren krachen.

Die Action-Sequenzen sind eine Klasse für sich und anders als alles was man von Marvel sonst so kennt. Durch eine spezielle Kameratechnik bekommt man ein gutes Gefühl für die Größe, was die wie immer astrein inszenierten actionreichen Momente noch ein Stück weit spektakulärer wirken lässt. Gut getroffen hat man es dann auch mit dem Cast.

Paul Rudd (Dinner für Spinner) als Scott Lang vermittelt überzeugend einen eigentlich netten Typen und Vater. Zu Beginn ist er etwas mit der Situation überfordert und will den Anzug sogar zurückbringen, wächst aber im Laufe der Zeit und mit etwas Hilfe über sich hinaus. Michael Douglas (Haywire) als Dr. Pym füllt mit seiner Präsenz die Rolle des Mentors ganzheitlich aus.

Evangeline Lilly (Der Hobbit) als Pyms Tochter Hope van Dyne besticht vor allem durch ihren zielstrebigen Ehrgeiz. Von Lilly dürfte man auch nicht das letzte Mal etwas gesehen haben, da sie für mehrere Filme unterschrieben hat (Wasp irgendjemand?). Michael Peña (End of Watch) als Luis hat einige der lustigsten Momente im Film.

Vor allem die beiden Szenen in denen Luis Scott etwas erzählt, von dem er gehört hat, sind äußert unterhaltsam. Außerdem: Wir sind die guten, oder? Corey Stoll (Das Bourne Vermächtnis) als Darren Cross hat eine gute Präsenz im Film, erleidet dann aber ein ähnliches Schicksal wie die meisten der anderen Marvel-Filmbösewichte: Er bekommt vergleichsweise wenig zu tun, ist dann aber für einen brauchbaren Show-Down zu haben.

Alles in allem setzt „Ant-Man“ zwar keine neuen Maßstäbe im Marvel-Cinematic-Universe. Statt dessen überrascht man aber mit einem kleinen aber feinen Film in dem es überraschender Weise darum geht, dass die Guten einen Überfall planen. Die Geschichte geht über vor witzigen Ideen, die Charaktere sind gelungen – was will man mehr?

Der Film „Ant-Man“ bekommt 9/10 über sich hinauswachsende Empfehlungspunkte und ist ab sofort unter anderem auf Blu Ray im Handel erhältlich!

(Szenenbild: © Disney Home Entertainment)

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Die Blu Ray enthält neben dem Film in erstklassiger Bild- und Tonqualität auch das eine oder andere Extra. Unter anderem enthalten sind ein Making Of, das es dem Zuschauer ermöglicht einen Blick hinter die Kullisen zu werfen, ein Kommentar des Regisseurs, ein Gag Reel und zusätzliche Szenen.

Ant-Man BS

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