Demonic – Haus des Horrors (Filmkritik)

In einem verlassenen Haus in Louisiana, entdeckt Detective Mark Lewis (Frank Grillo) die Leichen von drei Jugendlichen. Nur der sichtlich unter Schock stehende John (Dustin Milligan) ist noch am Leben. Anhand von Fotos erkennt er, dass seine schwangere Freundin Michelle und ihr Exfreund Bryan, nicht unter den Opfern sind. Er behauptet Bryan wäre plötzlich ausgeflippt und hat die anderen angegriffen, doch kann der nichts dafür, denn das Haus, in dem es Geister geben soll, hat von ihm Besitz ergriffen.

Lewis holt sich daraufhin Hilfe von der Psychologin Dr. Elizabeth Klein (Maria Bello), die herausfinden soll, ob John verrückt ist oder als potentieller Täter in Frage kommt. Im Laufe des Abends erzählt der junge Mann seine Geschichte und die Details werden nach und nach immer übernatürlicher. Spricht er die Wahrheit und ist unschuldig, oder gehören diese Storys zu seinem Plan? Und wo sind eigentlich Michelle und Bryan, die möglicherweise Licht in dieses verwirrende Dunkel bringen könnten?

Demonic

Die Geschichte dieses Filmes begann schon im Jahre 2011, als er noch den Namen „House of Horror“ trug und Xavier Gens (Frontiers, Hitman) Regie führen sollte. Es dauerte aber bis 2015, bis der von James Wan (Insidious) um 3 Millionen Dollar doch recht kostengünstig produzierte Film, nun mit Will Canon (Brotherhood) in der Funktion als Drehbuchautor und Regisseur an Bord, nach und nach weltweit als DVD-Premiere veröffentlicht wird.

Nach ziemlich genau 80 Minuten Spielzeit, läuft auch schon der Schlussspann. „Demonic“ lässt sich keine Zeit für Leerlauf und erzählt seine Geschichte ziemlich kompakt. Der Film beginnt als John in einem leerstehenden Haus, neben drei seiner toten Freunde aufgefunden wird. Während er seine Story erzählt, werden die Jugendlichen vorgestellt, ihre Reise zum Haus und ihre Erlebnisse im Haus gezeigt. Zeitgleich macht sich die Polizei daran, die übrigen Überlebenden zu finden. Die Spannung besteht dabei vor allem darin, dass man längere Zeit nicht weiß, was genau gespielt wird.

Ist John der Böse? Ist Brian der Böse? Ist es keiner von beiden, da im Haus eine übernatürliche Macht wohnt, die von einem von ihnen Besitz ergriffen hat? Da die Erinnerungen aus John´s Mund kommen, könnte es ja auch durchaus sein, dass all die Zeichen, die eindeutig auf Geister hinweisen, erfunden sind oder er einfach verrückt ist. Aber keine Sorge, ich verrate hier die Auflösung nicht und ja, am Ende weiß man genau, was hier vorgefallen ist und der Wechsel der Zeitebenen ist sehr gelungen und man verliert nie die Orientierung.

Ein „Jumpscare“ hier (ein plötzliches Geistergesicht direkt vor der Kamera), ein Schockgeräusch da, könnte durchaus auch billig wirken, sorgt aber irgendwie für eine ungemütliche Anspannung. Besonders die dämonischen Erscheinungsbilder einiger der Jugendlichen, die handlungsbedingt kurz auftreten, verfehlen ihre unangenehme Wirkung nicht. Das Ganze wirkt zwar roh und bedrohlich unheimlich, doch nie brutal, die Morde passieren meist abseits der Kamera oder die Einstellung ist vom Bild her ziemlich dunkel. Auch der Score versucht permanent ebenso in den ruhigen Szenen, das Gefühl einer unbekannten Bedrohung aufrecht zu erhalten.

Schauspielerisch ergänzen sich hier sehr gut die motivierten jungen Stars und die beiden erfahrenen älteren. Frank Grillo (The Purge: Anarchy) ist der engagierte Polizist, der nicht an übernatürliche Dinge glaubt und so schnell wie möglich Licht in diesen Fall bringen will. Dafür opfert er auch sein Date mit Maria Bello (Prisoners), die er dafür in ihrer Funktion als Psychologin an Bord holt und die ihre Sache als ruhigeren, überlegten Gegenpol zu ihrem hitzigeren Kollegen, überzeugend meistert.

Dustin Milligan (Repeaters) als John hat mir aber fast am Besten gefallen, da er zwar fertig und hilflos wirkt, aber man sich dennoch nie sicher ist, ob da noch mehr hinter der offensichtlich emotionalen Fassade steckt. Zwischen ihm zujubeln und über ihn den Kopf schütteln, löst er damit so einige Gefühle beim Zuschauer aus. Die restlichen jüngeren Darsteller erfüllen ihre durchaus gewollt stereotypen Rollen ebenfalls gekonnt, vor allem Scott Mechlowicz (Eurotrip) als arroganter Brian bleibt mit seinen provokanten Macho-Sprüchen im Gedächtnis.

Die Auflösung am Ende ist dann sicherlich nicht für jeden geeignet, ich fand sie aber konsequent und sehr passend als Resultat. Insgesamt daher ein kurzweiliger kleiner Horrortrip, bei dem sich die motivierten Schauspieler keine Ausrutscher leisten, die Effekte gelungen sind und die Handlung schön straff auf mehreren Ebenen erzählt wird, wodurch nie Langeweile aufkommt. Für Zwischendurch für Grusel-Freunde sehr geeignet, ähnliche Geschichten, habe ich oft schon sehr viel weniger unterhaltsam präsentiert bekommen.

„Demonic“ bekommt von mir 6,5/10 sich gegen das Haus nur ungenügend verteidigende Empfehlungspunkte.

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