Mission: Impossible III (Filmkritik)

Ethan Hunt (Tom Cruise) genießt mittlerweile ein relativ normales Leben mit seiner Verlobten Julia (Michelle Monaghan), hat dafür seinen Job als Agent beim IMF aufgegeben und eine vergleichsweise ruhige Stelle als Ausbilder angenommen.

Als Hunt erfährt, dass seine ehemalige Schülerin Lindsey Farris (Keri Russel) während ihren Ermittlungen bezüglich des Waffenhändlers Owen Davian (Philip Seymour Hoffman) gefangen genommen wurde, kehrt er in den aktiven Dienst zurück. Hunt muss bald feststellen, dass er es bei Davian mit einem ernstzunehmenden Gegner zu tun hat – und was hat es eigentlich mit der Hasenpfote auf sich?

Mission Impossible III

Ursprünglich war niemand geringerer als David Fincher (Gone Girl) als Regisseur bei diesem Film vorgesehen, der das Projekt aber irgendwann (angeblich) auf Grund von kreativen Differenzen verließ. Tom Cruise bot schließlich J. J. Abrams (Super 8) den Posten an, nachdem er die ersten beiden Staffel von „Alias – Die Agentin“ gesehen hatte.

Abrams nahm das Angebot an und stellte damit gleich einen Rekord auf. Mit einem Budget von 150 Millionen Dollar inszenierte er das teuerste Erstlingswerk eines Regisseurs. Das Ergebnis lässt sich vermutlich am Besten als „Alias – Der Film“ beschreiben. Natürlich spielt „Mission: Impossible III“ in einer anderen Welt, aber dennoch lassen sich diverse Parallelen nicht von der Hand weisen.

Gerade die ersten Staffeln von „Alias“ in denen Abrams involviert war, bestechen durch einen einzigartigen Mix aus einer familiären Atmospäre, einem perfekten Zusammenspiel der Charaktere und einer Art Cliffhanger-Spannung. Dieser Mix sorgt dafür, dass man als Zuschauer bei der Sache bleibt und dieser Mix zeichnet auch dieses Abenteuer von Ethan Hunt aus.

Der Film beginnt mit einer Szene in der jemand (wie sich später herausstellt Davian) Hunt bedroht und von ihm die Hasenpfote verlangt. Er bedroht eine Frau (die so aussieht wie seine Verlobte Julia) und schießt ihr, nachdem er mit Hunts Antworten nicht zufrieden zu sein scheint und langsam bis zehn gezählt hat, in den Kopf.

Dann springt die Geschichte ein paar Tage zurück. Hunt hat seine Arbeit als Agent beim IMF an den Nagel gehängt und genießt mit seiner Verlobten Julia, die glaubt er würde beim Verkehrsministerium arbeiten, ein normales Leben. Die beiden geben gerade eine Party, als Hunt erfährt, dass seine Kollegin bzw. Schülerin in die Hände von Waffenhändler Owen Davian gefallen ist.

Die Befreiungsaktion schlägt fehlt, aber die Analyse eines Computers lässt darauf schließen, dass sich Davian im Vatikan aufhalten wird und dass er in Kürze versuchen wird, die Hasenpfote (worum es sich handelt, wird nie erklärt) zu verkaufen. Ethan und sein Team entführen Davian, der jedoch entkommt, seinerseits Julia entführt und Hunt zwingt, die Hasenpfote für ihn zu beschaffen.

An dieser Stelle muss ich offiziell den Drehbuchschreibern Alex Kurtzman, Roberto Orci und J.J. Abrams (die später gemeinsam an Star Trek gearbeitet haben), ein Kompliment aussprechen. Während es Teil 2 in erster Linie krachen ließ, schien hier das Ziel gewesen zu sein, eine Geschichte zu erzählen, die nicht nur spannend sondern auch emotional involvierend sein sollte – und das ist sie dann ganz klar auch.

Wer sich vorab gefragt hat ob es einen plausiblen Grund geben sollte, der Agent Hunt dazu veranlasst, noch weitere Strecken noch schneller zu laufen, dann findet man hier die Antwort. Für seine Verlobte (später Frau) würde er vermutlich alles tun, auch wenn es erst mal als schlechte Idee erscheint, einem skrupellosen Waffenhändler ein potentiell gefährliches Objekt zu überlassen.

Dieser Aspekt des Films funktioniert vor allem deswegen, weil die Chemie zwischen Cruise und Michelle Monaghan (Machine Gun Preacher) hundertprozentig funktioniert. Man glaubt den beiden die tiefe emotionale Verbundenheit, was in weiterer Folge gewisse Aspekte des Films besser funktionieren lässt. Hunt würde sogar für Julia sterben und das tut er am Ende auch fast.

Als Gegenspieler wirkt Philip Seymour Hoffman (Die Tribute von Panem – Mockingjay) als Owen Davian gleichermaßen übermächig und skrupellos. Davien scheint keine besondere Angst vorm Sterben zu haben, verfügt über seine eigene kleine Armee und weiß wo er Hunt am Besten treffen kann. Hoffman hat in dieser Rolle eine Präsenz, die schon mal für eine Gänsehaut seitens des Zuschauers sorgt.

Natürlich darf bei einem Film der Marke Mission: Impossible auch eine gehörige Portion Action nicht fehlen und davon gibt es dann auch mehr als genug. Diese ist üblicherweise gut in Szene gesetzt, wobei es Abrams hier und da ein wenig mit der Wackelkamera übertrieben hat. Was die Spannung betrifft, setzt man unter anderem auf Altbewährtes, in Form eines Verräters aus den eigenen Reihen.

Alles in allem ist „Mission: Impossible III“ nicht nur ein gelungenes Erstlingswerk eines taltentierten Regisseurs, sondern auch ein erstklassige Fortsetzung des Franchises an sich. Noch spannender geht fast nicht (sonst muss Hunt irgendwann wirklich ins Gras beißen) und der zwischenmenschliche Aspekt des Films ist gelungen.

Der Film „Mission: Impossible III“ bekommt 8/10 aus der Hasenpfote ein Mysterium machende Empfehlungspunkte.


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