Machine Gun Preacher (Filmkritik)

Eigentlich ist Sam Childers (Gerard Butler) ein Biker, Alkoholiker und Drogenjunkie aus Pennsylvania. Als er aus dem Gefängnis entlassen wird, muss er feststellen, dass seine Frau Lynn (Michelle Monaghan) zu Gott gefunden und ihren Job als Stripperin aufgegeben hat. Nach einem Zwischenfall findet auch Sam zu Gott und beschließt eine missionarische Reise nach Uganda und in den Sudan zu starten. Er beginnt schließlich sich für die dortigen Kinder zu engagieren und versucht ihnen ein Dach über dem Kopf zu bieten – sehr zum Missfallen der LRA Widerstandsbewegung.

Machine Gun Preacher Film Gerald Butler

Regie bei diesem Film führt der aus Deutschland stammende Marc Foster, den man vor allem für seine Arbeit am James Bond Film „Quantum of Solace“ und dem Zombiefilm „World War Z“ kennt. Bei diesem Film schneidet er, ähnlich wie sein Kollege Uwe Boll mit „Darfur„, ein vergleichsweise ernstes Thema an. Dabei merkt man dass Foster, so wie eigentlich alle die hier beteiligt waren, die Geschichte am Herzen gelegen hat.

Die interessantesten Geschichten schreibt ja bekanntlich das Leben. „Machine Gun Preacher“ basiert auf dem Buch „Another Man‘s War“ in dem Sam Childers selbst von seiner Geschichte erzählt und wie er, einst ein Mann der Gewalt, (immer noch) versucht Kinder in einer der schlimmsten Gegenden die unsere Erde zu bieten hat, zu retten.

Foster nimmt sich zu Beginn ausführlich Zeit Childers vorzustellen. Bis aus dem Biker mit Hang zu Alkohol und Drogen ein Mann Gottes wird, vergeht dann auch eine gute halbe Stunde. Zwar hätte es eine kompaktere Erzählweise auch getan, dafür hat die Geschichte genügend Zeit zu wirken. Nichts desto trotz wäre hier ein bisschen weniger mehr gewesen – das gilt dann leider auch für den gesamten Film der immerhin 129 Minuten lang ist!

Das Sam Childers Geschichte und der Charakter selbst in all seinen Fassetten funktioniert ist dann vor allem Gerard Butler (Olymus Has Fallen) zu verdanken. Butler verleiht seiner Rolle, die leicht klischeehaft und zweidimensional hätte sein können, eine unglaubliche Tiefe. Alleine die Wandlung die Sam im Laufe des Filmes durchläuft, verbunden mit einigen Hoch- und Tiefpunkten, ist unglaublich und Butler zeigt hier wozu er schauspielerisch in der Lage ist.

Dabei scheint man sich nicht nur auf die schönen Moment in Childers Leben zu beschränken. Nie hat man hier das Gefühl der Film würde versuchen, den Protagonisten besser darzustellen als er in Wirklichkeit ist. Das verleiht der Geschichte eine gewisse Authentizität und vermittelt den Eindruck, man habe sich so gut es eben möglich war, an die Vorlage gehalten.

Michelle Monaghan (Source Code) als Sams Frau Lynn passt großartig. Die Chemie zwischen Monaghan und Butler ist stark und deswegen versteht man als Zuschauer auch, warum Lynn ihren Gatten bei seiner scheinbar wahnsinnigen Mission unterstützt. Vergleichsweise unspannend ist Michael Shannon (Man of Steel), der irgendwie zur Nebenrolle verkommt, obwohl er ziemlich oft zu sehen ist.

Was die optische Inszenierung betrifft, unterscheidet sich „Machine Gun Preacher“ deutlich von Fosters anderen Filmen. An dieser Stelle verzichtet er sowohl auf eine Hochglanzoptik, als auch auf einen schnellen Schnitt. Statt dessen verwendet man schockierende Bilder, die in packenden Momenten untergebracht sind.

Alles in allem ist „Machine Gun Preacher“ ein Film mit einem schwierigem Thema und einem interessanten Protagonisten. Butler funktioniert als Childers großartig und haucht seinem Charakter mit all seinen Fassetten Leben ein. Einziger Schwachpunkt ist hier die Laufzeit, die doch vergleichsweise lange ausfällt und es schwierig macht, während der gesamten Geschichte bei der Sache zu bleiben.

Der Film „Machine Gun Preacher“ bekommt 7,5/10 sich für die Kinder einsetzende Empfehlungspunkte.

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