Oldies but Goldies: Die Schöne und das Biest – Beauty and the Beast (Filmkritik)

Belle (Paige O’Hara) lebt in einem kleinen verschlafenen Nest, das mit dem hochnäsigen Gaston (Richard White) seinen eigenen Helden hat. Sein Werben um ihre Hand weist Belle diskret aber deutlich ab. Als ihr Vater Maurice (Rex Everhart), ein Erfinder, aufbricht, um seine Erfindungen an den Mann zu bringen, landet er im Kerker des Biests (Robby Benson). Belle versucht alles um ihren Vater zu befreien und bietet sich daraufhin selbstlos zum Tausch gegen ihren Vater an – das Biest willigt ein, da ihn die Schönheit Belles in den Bann schlägt. Unter der Führung von Gaston macht sich eine Schar Dorfbewohner auf, dem vermeintlichen Monster den gar aus zu machen. Währenddessen stellt Belle jedoch fest, dass hinter der harten Schale ein sensibles Herz schlägt…

Beauty-And-The-Beast

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Bereits in den 1930er bzw 1950er Jahren versuchte Disney erfolglos, die Geschichte von Belle und dem Biest auf die große Leinwand zu bringen. Nach dem Erfolg von „The Little Mermaid“ machte man sich erneut daran, diese ungewöhnliche Liebesgeschichte zu erzählen. Die Geschichte basiert auf dem französischen Märchen „La Belle et la Bête“, wobei sich Disney, wie bei eigentlich allen Märchen-Adaptionen in Punkto Handlung einige Freiheiten nahm und die Geschichte dadurch „Disney-tauglich“ machte.

„The Beauty and the Beast“ ist ein klassisches Disney-Musical, mit vielen Ohrwürmern. Da wäre natürlich „Beauty and the Beast“ zu Deutsch: Die Schöne und das Biest), der Song der parallel zur großen Ball-Szene gesungen wird. Doch mein absoluter Favorit ist „Be Our Guest“ (Sei hier Gast), wo das gesamte Küchen-Inventar für Belle tanzt und ihr zahlreiche Leckereien anbietet. Diese Szene erinnert ein wenig an „Friend like Me“ aus „Aladdin“, da sie wie eine Revue-Nummer angelegt war, die wirklich atemberaubend aussieht. Komplett zurecht waren gleich 3 Songs aus dem Film für die Acadamy Awards nominiert (Belle, Be Our Guest, Beauty and the Beast), wobei letzten Endes „Beauty and the Beast“ (im Film genial gesungen von Angela Lansbury) den begehrten Award gewann.

Interessanterweise blieb das titelgebende Liebespaar stellenweise sehr blass, da die Haushaltsgegenstände ihnen die Show stahlen. Vor allem die amüsanten Streitereien zwischen Lumière dem Kerzenhalter und der Standuhr Cogsworth sind einige der komischsten Szenen des Films. Viel Liebe wurde in die Animation der einzelnen Gegenstände (Mrs Potts und ihr Sohn Chip, Babette der sexy Staubwedel) gesteckt, die man auch nach ihrer Verwandlung in Menschen wieder erkennt. Die zusätzliche Szene, in denen sie das ganze Schloss für die Ball-Szene auf Vordermann bringen (Human Again), zeigt, dass sich auch die Bediensteten nach ihrem menschlichen Leben sehnen und verleihen dem Film dadurch ein klein wenig mehr Tiefe.

Das Biest wirkt imposant und furchteinflößend denn die Animatuere bedienten sich optisch bei diversen Tierrassen. Die Kopfform und die Hörner eines Bisons, die Arme und der Körper von einem Bären, die Ohren eines Rehs, das Kiefer und die Mähne eines Löwen, die Hauer eines Wildschweins und die Füße und der Schwanz eines Wolfs fügen sich zu einem schrecklichen Monster zusammen, das es kaum schafft, Menschen hinter diese äußere Fassade blicken zu lassen und es so schwer hat, die Liebe zu finden, die ihn von seinem Fluch erlösen soll.

Belle ist ein richtiger Geek. Sie ist keine Prinzessin, sondern ein waschechter Bücherwurm und interessiert sich nicht so recht für ihre Umwelt und lässt sich von dem von sich selbst eingenommenen Gaston überhaupt nicht beeindrucken, denn der will sie nur zur Frau, weil sie die Hübscheste im Dorf ist. Sie hat Fernweh und will weg aus der Monotonität und träumt von Abenteuern, wo wie sie sie in ihren Büchern gelesen hat. Hört sich doch erstaunlich emanzipiert an.

Fazit: Dieser Klassiker sollte auf keinem Fall in der Sammlung von Liebhabern von Disney-Filmen fehlen. Eine klassische Liebesgeschichte, die nahe legt, dass man sich nicht immer in das äußere verliebt, sondern auch mal in die inneren Werte. Erstaunlich reif für einen Zeichentrick-Film, oder?

Dieser Film bekommt von mir 8,5/10 nicht biestigen Punkten und ist ab sofort in der Diamond Edition auf Blu Ray im Handel erhältlich.

(Szenenbild: © Disney Home Entertainment)

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Positiv zu erwähnen ist, dass man sich den Film dank Seamless-Branching-Technik in gleich 3 verschiedenen Versionen ansehen kann: die Kino-Version, einen extended Cut und die Kinofassung mit Bild-in-Bild-Einblendungen des Storyboards. Weiters findet man die Dokus „Filmmusik für einen Klassiker“ und „Das Broadway Musical“ auf Disc 1, sowie zusätzliche Szenen.

Auf der Bonus Disc finden sich einige interessante Extras, mit denen wahrlich nicht gespart wurde. So bietet etwa die Doku „Die Schöne und darüber hinaus: Nie erzählte Geschichten zur Entstehung“ einen interessanten Einblick in die Entwicklung dieses Klassikers. Diese hat eine Laufzeit von 157 Minuten, da man durch die Interaktive Natur der Dokumentation während des rund 1-stündigen Hauptteils die Möglichkeit hat, vereinzelte Aspekte der Produktion mit zusätzlichen Featurettes, Kurzfilmen, und Bildergalerien zu vertiefen. Für die Kids gibt’s ein Entdeckerspiel. Weitere Extras: Die Geschichten hinter den Disney Meisterwerken (Cinderella, König der Löwen,..), das Musikvideo zu „Beauty and the Beast“ mit Celine Dion & Peabo Bryson, Erste Präsentationen, eine alternative Version für ‚Sei hier Gast‘, Alternative Filmmusik: Die Verwandlung, Zusätzlicher Song: Mensch wieder sein, Animation, Kameratest und Trailer & TV Spots.

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