The Machine (Filmkritik)

In der Zukunft befindet sich der Westen in einem neuen kalten Krieg mit China. Ein Wettrüsten ist die Folge, mit dem Ziel neue leistungsfähige, intelligente Maschinen zu erschaffen.

Vincent McCarthy (Toby Stephens) ist ein Ingenieur und trifft auf Ava (Caity Lotz), die auf dem Gebiet der künstlichen Intelligenz einen Durchbruch errungen hat. Als Ava bei einem Anschlag getötet wird, führt Vincent das ursprünglich gemeinsame Projekt fort und baut die Maschine, eine künstliche Intelligenz in einem humanoiden Körper. Doch das Verteidigungsministerium will in erster Linie eine Waffe, die man kontrollieren kann.

The Machine

Dieser kleine aber feine britische Film stammt aus der Feder des eher unbekannten Caradog W. James, der an dieser Stelle nicht nur auch produziert hat, sondern auch für die Regie verantwortlich ist. Was James hier mit einem Budget von nicht einmal einer Million Pfund umgesetzt hat, ist auf ganzer Linie beachtlich und es wird schnell klar, dass er eine sehr eigene Vision von der Zukunft hat.

Diese Vision ist auf ganzer Linie düster, was nicht zuletzt dadurch bedingt ist, dass der kalte Krieg den Westen in eine ausgewachsene Rezession gestürzt hat. Diese Stimmung schlägt sich auch optisch durchgehend im Film nieder, der beinahe ausschließlich in bedrückend dunklen Farben gehalten ist. Zu Beginn der Geschichte lernt man Vincent kennen, der in erster Linie an Implantaten arbeitet, die Menschen mit Verletzungen am Gehirn ein normales Leben ermöglichen.

Nebenbei führt er bei vermeintlich künstlichen Intelligenzen den Turing Test durch und versucht mit Fragen wie „Was riecht besser, ein Krankenhauskorridor oder das Hinterteil eines Esels“ herauszufinden, was diese denn wirklich können. Beeindruckt von Avas Arbeit, bietet er ihr einen Job an. Leider ist das Verteidigungsministerium nur dann interessiert, wenn man das Ergebnis der gemeinsamen Arbeit in irgendeiner Form als Waffe einsetzen kann.

Etwas dass den Film an dieser Stelle besonders macht, ist die Art und Weise wie die Maschine inszeniert wurde. Die Kombination aus körperlicher Überlegenheit, genereller Andersartigkeit gepaart mit einer kindlich wirkenden Persönlichkeit, ist toll und es ist vor allem Caity Lotz (Arrow), die diese Eigenheiten dann auch perfekt transportiert.

Um das noch gekonnt zu unterstreichen, reichen dann eine leicht verfremdete Stimme und ein paar Leuchteffekte (wahlweise in den Augen oder dem Körper). Optisch ist allgemein schnell klar, dass man hier mit vergleichsweise wenig Geld sein Auskommen finden musste. Das dürfte auch den Verantwortlichen vorab bewusst gewesen sein und deshalb wurde dieser Film im Stil der 80er Jahre inszeniert.

Dabei hat man, zumindest scheint es, soweit als möglich, auf reine computergenerierte Effekte verzichtet und statt dessen gefilmte Szenen entsprechend nachbearbeitet. Das Ergebnis sieht gelungen aus und wirkt wie eine Mischung aus einem 80er Jahre Science Fiction Film und einem Serienpiloten aus eben diesem Genre. Dazu passt auch der Soundtrack, der meist mit langsamer Elektro Musik die Stimmung unterstützt.

Was dann doch irgendwie schade ist, ist die mit neunzig Minuten an dieser Stelle doch irgendwie zu kurze Laufzeit. Von dieser dystopischen Zukunft hätte ich gerne mehr gesehen und mit Neben-Themen wie „Soldaten mit Gehirn-Implantaten, die eine eigene Sprache entwickelt haben“ gäbe es auch noch genug zu entdecken.

Dazu passt auch, dass die Geschichte des Films zwar ein zufriedenstellendes und doch irgendwie passendes Ende hat man aber das Gefühl hat, das gezeigte sei möglicherweise nur das erste Kapitel eine umfassenderen Geschichte (irgendwie hoffe ich das zumindest).

Alles in allem ist „The Machine“ ein interessanter, kleiner aber feiner Film der es schafft vor allem durch seine Andersartigkeit zu glänzen. Caity Lotz macht sich in ihrer Doppelrolle ausgezeichnet, während Filmpartner Toby Stephens (James Bond: Die Another Day), aufgrund der andauernden emotionalen Schwere seiner Rolle, kaum etwas von seinem Können zeigen kann.

Der Film „The Machine“ bekommt von mir 7,5/10 die Zukunft darstellende Empfehlungspunkte!

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