Shutter Island (Filmkritik)

Federal Marshal Teddy Daniels (Leonardo DiCaprio) fährt gemeinsam mit seinem neuen Kollegen Chuck Aule (Mark Ruffalo) auf die Insel Shutter Island. Auf dieser Insel ist eine Krankenanstalt für geistig abnorme Straftäter und eine ebensolche Straftäterin ist nun verschwunden. Rachel (Emily Mortimer) ist aus ihrer Zelle verschwunden und gilt als extrem gefährlich. Auch Dr. Cawley (Ben Kingsley) scheint sehr interessiert daran, seine Patientin, die wegen dem Mord an ihren drei Kindern einsitzt, wieder zu finden. Doch irgendetwas stimmt hier nicht, aber was?

Shutter-Island

Wow, kann man nur sagen. Dieser Film hatte mich während seinen ganzen 138 Minuten in seinem Bann. Scorsese und DiCaprio waren ja schon bei „The Departed“ ein Killerteam und daher waren meine Erwartungen dementsprechend hoch. Und ich wurde absolut nicht enttäuscht. Entstanden ist ein atmosphärisch dichter und spannender Suspense-Thriller, den ich nur empfehlen kann.

Der Film basiert auf den 2003 erschienenen Roman „Shutter Island“ von David Lehane. Seltsamerweise entschied sich das für den Film verantwortliche Filmstudio „Shutter Island“ erst nach der Oscar-Saison zu veröffentlichen, was bedeutet, dass bewusst auf die signifikanten Einnahmen der Award-Season und die damit verbundene Publicity verzichtet wurde.

In den 50-er Jahren spielend folgt die Handlung Edward Daniels, der versucht einen Fall auf Shutter Island mit der Jagd auf den vermeintlichen Mörder seiner Frau zu verbinden. Laut seinen Nachforschungen ist Andrew Laeddis auf der Insel für Strafgefangene einquartiert und Edward will seine Nachforschungen mit persönlicher Rache verbinden. Doch erstens kommt es anders, zweitens als man denkt. Edwards scheint einer Verschwörung auf die Schliche zu kommen und als auch noch sein Partner Chuck mysteriös verschwindet, scheint es, als könnte es ungemütlich werden.

Doch so einfach lässt uns Drehbuchautorin Laeta Kalogridis (Wächter der Nacht) nicht vom Haken und gibt dem unbedarften Zuseher einige Rätsel auf, als sich die Verdachtsmomente häufen. Doch man kann dem Film ohne allzu große Anstrengung folgen, glaubt man zumindest. Denn am Ende werden diese Hinweise in einem neuen Licht gezeigt und man wird als Zuseher völlig von der Lösung des Rätsels überrascht.

An Martin Scorseses (Hugo Cabret) Arbeit konnte ich wirklich nichts aussetzen. Er ist einer der wenigen Regisseure, dessen Name schon reicht, um einem Film ein gewisses Ansehen zu verleihen und das schon bevor er in die Kinos kommt. Er schaffte es seine Schauspieler ins beste Licht zu setzen und aus jedem das Beste heraus zu holen. Vom Look her sehr düster, hebt sich „Shutter Island“ von der derzeit favorisierten Hochglanzoptik mit grellen, oft quietschbunten Farben ab und passt so toll in die Zeit, in der der Film spielt.

Leonardo DiCaprio spielt den Ermittler und das menschliche Wrack Edward Daniels. Niemals hätte ich gedacht, dass aus dem Milchbubi, der Jack in der ulitmativen Schnulze „Titanic“ mimte, einmal ein richtiger Mann und ein absolut ernst zu nehmender Schauspieler werden würde. Der bereits mehrfach Oscar-nominierte lieferte eine spitzenmäßige Performance ab. Er ist dieses Jahr übrigens für „The Wolf of Wall Street“ wieder einmal für einen der begehrten goldenen Jungs nominiert.

An seine Seite stellte Scorsese Mark Ruffalo, der mich schon mit seinen Performances in dem sehr düsteren „Blindness“ und als Hulk in „The Avengers“ überzeugte. Hier allerdings steht er deutlich im Schatten von Dicaprio und tut sich schwer, sich gegen die Performance seines Kollegen zu behaupten.

Ben Kingsley (Der Medicus) als Dr. Cawley bildet einen ruhigen Gegenpol zu den beiden Marshalls und lässt durch sein zurückhaltendes Spiel seine Figur sehr geheimnisvoll und mysthisch erscheinen. Die Qualität des Scores war sehr durchwachsen, denn teilweise wurde schon viel zu dick aufgetragen und dies lenkte mich so manches Mal von dem ab, was sich auf der Leinwand tat.

Fazit: Ein Film, der den Zuseher dazu anregt, sich selbst einen Reim auf die Hinweise und Rätsel zu machen und nebenbei weiß, mit talentierten Schauspielern aufzutrumpfen. „Shutter Island“ ist bei weitem nicht das beste Werk Scorseses, aber über seine volle Laufzeit hinweg spannend. Ein absoluter Minuspunkt: der Score!

Dieser Film bekommt von mir 7/10 komplett rätselhaften Punkten.

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