Die Croods – The Croods (Filmkritik)

Die Steinzeitfamilie Crood lebt ganz nach der Regel „alles Neue ist schlecht“ in ihrer eigenen, sicheren Höhle – und die Tatsache, dass sie ihre Nachbarn überlebt haben, scheint ihnen recht zu geben. Als diese Höhle als Vorzeichen von Etwas, dass das Ende der Welt zu sein scheint, zerstört wird, muss die Familie sich dann aber doch dem Neuen stellen, was Familienoberhaupt Grug (Nicolas Cage) überhaupt nicht gefällt. Zum Glück für alle Beteiligten hat seine freiheitsliebende Tochter Eep (Emma Stone) Bekanntschaft mit Guy (Ryan Reynolds) gemacht, der die Familie (nicht ganz freiwillig) bei ihrer Reise ins Unbekannte unterstützt.

The Croods Film Family

Den Posten des Regisseurs teilen sich hier zwei Herrschaften, die in diesem Bereich schon ein wenig Erfahrung haben. Der erste ist Kirk De Micco der mit „Space Chimps“ 2008 Schimpansen ins All geschossen hatte und Chris Sanders, der nach „Lilo & Stitch“ zuletzt 2010 mit dem Film „Drachzähmen leicht gemacht“ für ausgezeichnete Unterhaltung sorgte. Das gemeinsame Projekt der beiden ist gelungen und erfreulich eigenständig.

Das Abenteuer einer etwas anderen Familie ist vor allem auf ein junges Publikum zugeschnitten. Während es Pixar regelmäßig schafft, alle Altersgruppen perfekt zu unterhalten, hat Dreamworks diesen Anspruch an dieser Stelle offenbar nicht. Das macht sich vor allem beim Humor bemerkbar, denn der ergibt sich vor allem durch eine leichte Situationskomik, die oft mit einer gewaltigen Portion Action kombiniert wird.

Nichts desto trotz macht der Film ordentlich Spaß, was sich unter anderem daraus ergibt, wie einzelne Familienmitglieder neue Dinge in ihrem Leben erleben (und der Zuschauer mit ihnen). Zwei kurze Beispiele, die man vielleicht bereits aus dem Trailer kennt:

  • Frau (in diesem Fall Eep) zum Thema Schuhe: *kreischt kurz* – Ich LIEBE sie! Aber wo sind meine Füße?
  • Grug zu seinem Sohn als dieser in Flammen steht: Versteck vor ihm (dem Feuer!) im hohen trockenen Gras!

Optisch gibt der Film einiges her. Die hier gezeigte Welt wurde mit viel Liebe zum Leben erweckt, was bei den Protagonisten beginnt und einer Landschaft endet, die so surreal wie schön ist. Besonders sticht auch die gezeigte Tierwelt heraus, denn bei den fliegenden Piranhas und Vögeln mit Schildkrötenpanzern (um wieder zwei Beispiele zu nennen), konnten sich die Verantwortlichen so richtig kreativ austoben.

„Die Croods“ ist übrigens einer der Filme, den man sich wenn möglich in der 3D Fassung ansehen sollte, vor allem weil er darauf ausgelegt ist. Manche Szenen schreien geradezu nach der 3D-Brille und sorgen dafür, dass die bildgewaltigen Momente noch ein Stück besser wirken können.

Was die Charaktere betrifft, findet wohl jeder einen, mit dem er sich besonders gut identifizieren kann. Da hätten wir den überfürsorglichen Vater Grug (Nicolas Cage), die rebellische Tochter Eep (Emma Stone), den braven Sohn Thunk (Clark Duke), die verhasste Schwiegermutter Gran (Cloris Leachman) und die Mutter Ugga (Catherine Keener), die alle zusammenhält. Zu guter Letzt wäre da noch Guy (Ryan Reynolds), der genötigt wird Familie Grug bei ihrer Reise zu helfen und der einem zu Beginn des Films fast ein wenig leid tun kann.

Bei den Charakteren hat man es zu meiner Überraschung geschafft sowohl in der englischen, als auch in der deutschen Fassung, die jeweils passenden Stimmen zu finden. Während im Original Nicolas Cage als Grug (Ghost Rider) und Emma Stone als Eep (The Amazing Spider-Man) für einen besonders hohen Wiedererkennungswert sorgen, stechen in der deutschen Fassung vor allem Uwe Ochsenknecht ebenfalls als Grug und Arianne Borbach (Synchronstimme unter anderem von Catherine Zeta-Johnes) als Ugga heraus. Der Vollständigkeit halber sei an dieser Stelle erwähnt, dass auch die anderen Sprecher eine ausgezeichnete Arbeit geleistet haben.

Abschließend sei noch einmal gesagt, dass „Die Croods“ vor allem auf ein junges Publikum zugeschnitten sind. Ist man dieser Art Humor nicht abgeneigt und passt seine Erwartungen entsprechend an, wird man hier dennoch gut unterhalten. Dank des bisherigen finanziellen Erfolgs sind ein zweiter Teil und eine Fernsehserie bereits in Planung.

Der Film „Die Croods“ bekommt von mir 7,5/10 die Höhle verlassende Empfehlungspunkte.


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