The Twilight Saga: Breaking Dawn – Part 1 (Filmkritik)

Die große Liebe zwischen Bella (Kristen Stewart) und dem Vampir Edward (Robert Pattinson) findet endlich ihren Höhepunkt: In einer romantischen Hochzeitsfeier geben die Liebenden sich das Ja-Wort. Doch als Bella aus den Flitterwochen schwanger zurückkehrt, geht das nicht nur Werwolf Jacob, der immer noch an Bella hängt, gegen den Strich. Auch Edward selbst fürchtet um seine geliebte Frau, denn das Ungeborene ist Halb-Vampir und Halb-Mensch und scheint unnatürlich schnell zu wachsen….

The Twilight Saga Breaking Dawn – Part 1

Aus 1 mach 2. Wie schon bei der Verfilmung des letzten Harry Potter Buches, beschloss man (offensichtlich zur Gewinnmaximierung), das letzte Buch der „Twilight“-Saga in 2 Teilen zu verfilmen. Diese Taktik und Profitgier macht mir die Filmstudios echt unsympathisch und so geht man schon eher mit einem skeptischen Gefühl ins Kino. Da dies hier ein Twilight-Film ist, war eigentlich schon im Vorfeld klar, was einen erwartet: eine hanebüchene Story, die schon komplett ausgelutscht ist und eine Schauspieler-Riege, die mehr oder weniger hölzern (eher mehr) ihre ohnehin oft dämlichen Dialoge runter rattert.

Gleich mal zu Anfang werden die Fans mit der Heirat von Bella und Edward verwöhnt. Endlich heiratet sie, damit sie möglichst keine eigenen Entscheidungen mehr treffen muss, wobei sie auch so schon selten ihr Gehirn zu aktivieren scheint. Die Hochzeit selbst ist eigentlich ganz romantisch, die Trinksprüche beim Hochzeitsessen schwanken zwischen süß oder extrem peinlich, besonders Bellas Mutter ist mir in Punkto peinlich in Erinnerung geblieben. Während der Trauung und auch während dem Empfang hört man im Hintergrund Songs, die man schon aus den vorherigen Teilen kennt, aber nicht so ganz zu einer Hochzeit passen wollen. Alle sind glücklich, bis auf Jacob, der natürlich immer noch in Bella verknallt ist (warum auch immer). Dennoch erscheint er kurz auf der Hochzeit.

Auf geht’s in die Flitterwochen, wo sie auf der Isle Esme romantische Stunden verbringen. Nunja, sie verbringen viel Zeit im Freien (wo Edward komischerweise nicht glitzert) und schließlich ist es soweit. Da Bella eine komische Vorstellung von der Liebe hat, will sie, wenn sie zum ersten Mal Sex mit Edward hat, noch ein Mensch sein, obwohl dieser ihr schon mal gestanden hat, dass dabei Gefahr besteht sie abzumurksen, weil er sich höchstwahrscheinlich nicht unter Kontrolle hat. Wider mein Hoffen erlebt Bella den nächsten Morgen und wacht mit Blutergüssen am ganzen Körper auf. Da sie wohl auch kein Schmerzempfinden hat, macht es ihr nichts aus, dass Edward sie grün und blau geschlagen hat und ist gleich fit für eine weitere Runde. Wie wir alle wissen, wird Bella schwanger und beschließt gegen alle Vernunft das Kind auszutragen. Bella = Sturheit gepaart mit Dummheit. Eine denkbar schlechte Kombination, wie man später dann noch sehen wird.

Wie auch beim 2. Teil führt hier der oscarprämierte (!) Bill Condon (Dreamgirls) Regie und bietet Fans ebenso wie „normalen“ Zusehern ein unterwältigendes Filmerlebnis. Viele werden den Film gut finden, weil er sich sehr an das Ursprungsmaterial hält, doch durch diese Argumentation wird der Film auch nicht spannender. Da „Breaking Dawn – Part 1“ einen extrem großen Cast hat, hat man teilweise das Gefühl, dass man mit biegen und brechen versucht hat, so ziemlich Jedem, der irgendwann mal mitgespielt hat, ein bisschen Screentime zu geben, was zu einem teilweise sehr unruhigen Film führt. Am Ende kommt dann doch ein bisschen Action auf und es wird bei der Geburt von Bellas Kind schon sehr blutig und auch ekelhaft, wenn Edward die Fruchtblase mit seinen Vampirzähnen aufbeißt.

Die Computeranimationen sehen großteils unterirdisch aus, doch die Szenen in denen Bella immer mehr an Gewicht verliert und zu einem Skelett abmagert, sehen exzellent gemacht aus. Wieso ein Film aus einem Franchise, dass inzwischen über eine Millarde Dollar eingenommen hat, optisch nicht über mehr Glanz und Schliff verfügt, will mir echt nicht eingehen.

Die Hauptdarsteller Kristen Stewart („The Runaways„) und Robert Pattinson („Bel Ami„) haben sich gegenüber den vorherigen Teilen schon ein wenig weiter entwickelt, wenngleich ich noch hinzufügen muss, dass die deutsche Synchro ihriges dazu beiträgt, die wenige Chemie, die der Film hat, ordentlich zu ruinieren. Taylor Lautner („Arena„) zieht natürlich sein Shirt aus und brachte so den Kinosaal zum johlen. Wirklich positiv in Erinnerung bleiben Billy Burke („Revolution„) als Bellas Vater und Anna Kendrick („50/50„)als Schulfreundin von Bella.

Fazit: „Breaking Dawn: Part 1“ ist was es ist, eine Vampir-Schmonzette, die gerne mehr wäre, es aber schlicht und einfach nicht ist. Fans der bisherigen Filme, werden auch hier weiter schmachten und eine Freude haben, wohingegen kritische Beobachter sooft mit den Augen rollen werden, dass sie eventuell stecken bleiben könnten.

Dieser Film bekommt von mir 3/10 blutleere Punkte.


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