Bait 3D – Haie im Supermarkt (Filmkritik)

Nach einem tragischen Haiangriff mit tötlichen Folgen, verlässt Rettungsschwimmer Josh (Xavier Samuel) seine Verlobte Tina (Sharni Vinson) und fristet seitdem ein trostloses und antriebsloses Dasein. Auch sein neuer Job im Supermarkt ist nicht gerade aufregend, doch was Josh noch nicht weiß, ist die Tatsache, dass ihm der aufregenste Arbeitstag seines Lebens bevorsteht. Erstens ist Tina mit neuem Freund aus dem Ausland zurück, zweitens überfällt Doyle (Julian McMahon) mit seinem Partner den Supermarkt und drittens bringt eine riesige Tsunami-Welle Teile des Gebäudes zum Einsturz und setzt Großteile der Räume unter Wasser.

Während sich die eingschlossenen Überlebenden auf die aus dem Wasser ragenden Regale flüchten, kommt außer der Suche nach einem Ausgang, gleich noch ein großes Problem auf sie zu. Ein zwölf Fuß großer weißer Hai ist mit dem bunt gemischten Häuflein von Menschen hier eingesperrt und er wirkt ziemlich hungrig. Kann Josh sein Haitrauma überwinden und so sein Wissen einsetzen, damit nicht alle Anwesenden als Häppchen auf der Speisekarte des Haies landen?

Bait-3D

Haie in sogenannten „Creature Features“ – also in Horrorfilmen, bei denen die Bedrohung in Form von verschiedenen mehr oder weniger realistischen Kreaturen ausgeht – sind wohl die beliebtesten Monster-Filmschurken überhaupt. War es vor Jahren noch „Der weiße Hai“ selbst, der im Kino für echte Angst und Schrecken sorgen durfte, wurden die beliebten Meereskiller in den letzten Jahren vor allem in absichtlich schlecht gemachten Filmen eingesetzt, was man in den zahlreichen Beiträgen meines Kollegen Fireagent in seiner „Best Of Worst Case“ Reihe ausführlich nachlesen kann (ich sag nur „Super Shark„, „Sharktopus„, „2-Headed Shark Attack„, „Sand Sharks“ und noch einige mehr).

Hin und wieder kommen aber sogar noch ernst gemeinte Haifilme ins Kino, doch die leiden dann öfters unter einem unpassenden, massentauglichen PG13 Rating, was zuletzt etwa bei „Shark Night 3D“ der Fall war. Nun versucht Regisseur Kimble Rendall, mit seiner australischen Produktion den brutaleren Haischrecken (ja, hier fliegen bzw. eigentlich eher schwimmen auch wieder Leichenteile durch die Gegend) auf die Leinwand zu bringen, natürlich dem Zeitgeist entsprechend ebenfalls in 3D.

Was ist nun „Bait“ für ein Film geworden? Nun, am Besten beschreibt man ihn wohl als ernst gemeinten Horrorfilm, den man nicht ernst nehmen sollte. Ich meine abgesehen von den klar erkennbaren Computereffekten bei den Tsunamiszenen, sehen sowohl die Haie als auch sämtliche Bluteffekte wirklich gut aus. Auch um die guten bis mittelmäßigen darstellerischen Leistungen geht es mir nicht. Es ist eher die Geschichte an sich, die man einfach so schlucken sollte, ohne groß drüber nachzudenken.

Die Mitspieler hier sind dafür bunt gemischt und sorgen so auch für interne Spannungen. Der frühere Sonnyboy, gebrochen durch einen Schicksalsschlag, der sich selbst nicht verzeihen kann. Seine Exverlobte, die er noch immer liebt und sie ihn auch. Ein Mädchen, dass gerne im Kaufhaus Sachen stiehlt, nur um dann von ihrem Polizisten-Vater immer wieder vor Problemen bewahrt zu werden. Ein Gangster, der gerne keiner mehr wäre und ein zweiter, der vor nichts zurückschreckt. Es kommen noch mehr Leute vor aber ich glaube es ist klar zu sehen, dass da auch während den Haiattacken einiges zwischenmenschlich ablaufen wird. Wenn sich der Hai dann ein Opfer schnappt, dann geschieht dies schnell und blutig.

Von den vorwiegend australischen Schauspielern ist bei uns wohl vor allem Julian McMahon (Faces in the Crowd) bekannt, aus den Serien „Charmed“ und „Nip/Tuck“. Auch hier spielt er einen sagen wir mal grauen Charakter, der schon einiges erlebt hat und sicher nicht immer das Richtige getan hat, der aber durchaus seine Fähigkeiten auch für die Gruppe einzusetzen weiß. Xavier Samuel (The Loved Ones), bekannt als Bösewicht aus dem dritten „Twilight“ Film, zeigt hier durchaus seine Heldenqualitäten, auch wenn er neben McMahon doch etwas blass wirkt. Bei den Damen bekommt Sharni Vinson (You´re Next) zwar nicht allzu viel zu tun außer nett auszusehen, dafür darf Phoebe Tonkin (Tomorrow, When the War Began) schön aufmüpfig sein und auch die eine oder andere unüberlegte Aktion abliefern.

Insgsamt also ein gar nicht mal so schlechter Versuch einen „guten“, weil spannenden Haithriller zu schaffen. Die Atmosphäre ist teilweise durchaus beklemmend, die Angriffe sind brutal und die Spannung kehrt mit kürzeren Päuschen, immer wieder rechtzeitig zurück, bevor es langweilig werden würde. Natürlich sind die Entwicklungen der Beziehungen innerhalb der Hauptfiguren vorhersehbar und besonders die Tötung des Haies am Ende ist etwas zu übercool geraten, doch ich hatte meinen Spaß und weiß mit ziemlicher Sicherheit, dass es mehr schlechtere als bessere ernstgemeinte Vertreter innerhalb des Genres gibt.

„Bait 3D“ bekommt von mir 6,5/10 Menschenfleisch im Supermarkt konsumierende und dafür nichts bezahlende Empfehlungspunkte.


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