Airborne (Filmkritik)

Malcom kann zufrieden sein. Heute ist sein letzter Tag im Job, die letzte Nachtschicht, dann geht es ab in die Pension. Der letzte Flug für den er verantwortlich ist, hebt trotz eines nahenden Unwetters ab und die Handvoll Passagiere könnten unterschiedlicher nicht sein.

Da gibt es die zwei Soldaten aus Afghanistan, einen mysteriösen Typen mit zwei Bodyguards, einen Alkoholiker, eine junge, allein reisende Frau, einen Doktor und ein verliebtes Pärchen. Der Flug hebt, alles läuft nach Plan.

Bis nach und nach Passagiere verschwinden und sich die Frage stellt, ob das etwas mit der seltsamen Fracht im Laderaum zu tun hat, oder ob jemand ein böses Spielchen spielt …

airborne-movie

„Airborne“ ist ein Film, den man mit der richtigen Erwartungshaltung sehen muss, um ihm etwas abzugewinnen. Zuerst einmal ist es ein Low-Budget-Streifen, was bedeutet, dass er ein wenig über eine Million Dollar gekostet hat. Für diese Summe ist es schon mal beachtlich, welche Schar an guten Schauspielern sich in dem Film befinden – sicher, es sind keine A-Lister dabei, aber Gesichter, die man aus der zweiten Reihe kennt, wie zum Beispiel der allseits beliebte (und mittlerweile beleibte) Mark Hamill (Star Wars) als Malcom, Luke John („Doomsday“) als Bodyguard Craig, Gemma Aktionson aus „Twilight Werewolf“, Alan Ford (genial als Brick Top in „Snatch“) oder Simon Phillips (Sinclair aus „Strippers vs Werewolves“).

Die Schauspieler machen ihre Sache durch die Bank gut, vor allem Luke John als kompromissloser Bodyguard hat ein paar sehr schöne Auftritte, auch Alan Ford kann wieder seine unsympathischen Gifte und Gallen spucken, genauso wie Gemma Atkinson ihre Rolle gut rüberbringt.

Wichtig wäre es auch zu wissen, dass Dominic Burns – der Regisseur – gerade mal 30 Jahre alt ist und dies hier sein dritter Film. Drehbuchautor Paul Chronnell hat auch noch nicht allzu viele Skripte geschrieben und in Summe kommt dabei dennoch ein Film raus, der durchaus seine Momente hat.

Wer an den Film mit der Erwartung herangeht einen 1A-Horrorthriller zu erleben, wird sicher schwer enttäuscht, denn das ist „Airborne“ sicher nicht – da wage ich es den vielen Amazon-Usern zu widersprechen, die sich wohl nicht darüber im Klaren waren, was für einen Film sie sich hier ansehen.

Wohlgemerkt – ich kann über die deutsche Synchro kein Wort verlieren, vielleicht macht die den Film tatsächlich so schlecht, das kann ich nicht beurteilen, allerdings kann ich allen nur raten, sich den Film in der Originialfassung anzusehen, denn nur so kommt man in den Genuss der vielen wirklich coolen Akzente der Personen.

Dass es sich um einen billigen (das ist so relativ …) Film handelt, hab ich schon erwähnt und das merkt man gerade anfangs auch recht stark. So ist der Flughafen von einer Mindestmenge an Personen besetzt – an Bord des Fluges sind gerade mal ein Dutzend Leute und die Logikfrage, warum der Flug dann überhaupt startet stellt sich relativ rasch. Lässt man dies mal beiseite, so schafft es Burns durchaus einige spannende Momente einzubauen und auch wenn die eine oder andere Wendung der Handlung vorhersehbar ist, so ist der Film doch sehr zielsicher inszeniert.

Am besten kann man „Airborne“ wohl mit einer Folge von der „Twilight Zone“ vergleichen, die ähnliche Mechanismen nutzen wie dieser Film. Dazu kommen noch die überschaubare Laufzeit und die Erzählerstimme, die anfangs und gegen Ende das Geschehen kommentiert. Mir hat nur noch das „Welcome to … the Twilight Zone!“ gefehlt.

Mit dieser Grundhaltung weiß man in etwa, was zu erwarten ist und wird auch nicht wirklich enttäuscht. Dass Regisseur Burns einen kurzen Auftritt als nervender Lehrer hat, brachte mich zum Schmunzeln (der Typ sieht auch witzig aus) und das Ende, tja das Ende passt zu einer Episode von Twilight Zone. Wer sich hier ein klassisches Horrorfilm-Finale mit Showdown und allem drum und dran erwartet, wird sich vermutlich sehr aufregen müssen. Für mich war es stimmig.

Alles in allem kann ich für mich nur sagen, dass ich mich – ich wiederhole: Die Akzente! – gut unterhalten gefühlt habe und ein paar der Szenen für mich durchaus spannend waren. Ein richtig guter Film ist „Airborne“ damit natürlich nicht, aber auch nichts für die Mülltonne. Zum einmal Ansehen auf alle Fälle geeignet.

„Airborne“ bekommt von mir 6 von 10 möglichen, dem Sturm und dem Tod trotzende, Punkte.

[amazon asin=B008H2IR3A,B008H2IR2Q&template=multinational]


Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Diese Website verwendet Akismet, um Spam zu reduzieren. Erfahre mehr darüber, wie deine Kommentardaten verarbeitet werden.