Strike Back: Vengeance – Staffel 2 (Serienkritik)

Nachdem der britische Diplomat Patrick Burton und die Gesandschaftsbeamte Rachel McMillan (Rhona Mitra) in Nairobi sozusagen vor den Augen von Sektion 20 Agenten Damian Scott (Sullivan Stapleton) entführt werden, wird er alleine damit beauftragt, sie wieder zu befreien. Sein Einsatz verläuft jedoch nicht nach Plan und so landet auch er schnell in Gefangenschaft.

Gut dass sein alter Partner Michael Stonebridge (Philip Winchester), der sich eigentlich seiner Frau zu Liebe aus Außenmissionen zurückgezogen hat und seither Rekruten ausbildet, von der Sache Wind bekommt und zusammen mit einer Partnerin, zur Rettung eilt. Was weder Damian, noch Michael und auch Rachel dabei noch nicht ahnen ist die Tatsache, dass dies gerade erst der Start einer gemeinsamen, lebensgefährlichen Mission für Sektion 20 ist.

Strike-Back-Vengeance

Strike Back with a Vengeance! Die Jungs sind zurück und haben neben ein paar neuen Feinden, auch gleich noch eine neue Chefin spendiert bekommen. Staffel 2 (bzw. Staffel 3, wenn man „Chris Ryans Strike Back“ als erste Staffel zählt) gibt gleich von Beginn an Vollgas. Auffallend ist dabei, dass die Chemie zwischen Winchester und Stapleton sich mittlerweile so toll eingespielt hat, dass sie fast noch besser als in „Project Dawn“, als sich perfekt ergänzendes Team funktionieren.

Diesmal gilt es den extrem (einfluss)reichen, südafrikanischen Geschäftsmann Conrad Knox (Charles Dance) aufzuhalten, der an vier Atomwaffen bastelt, die er zur Befreiung seines Landes einsetzen möchte. Unterstützt wird er dabei vom Söldner Karl Matlock (Vincent Regan), der Scharfschützin Jessica Kohl (Natalie Becker) und deren Team von skrupellosen Exsoldaten.

Bei den Guten bekommen Sgt. Julia Richmond (Michelle Lukes) und Maj. Oliver Sinclair (Rhashan Stone) in ihren aus der Vorstaffel wiederkehrenden Rollen auch im Außendienst mehr zu tun und mit der unnahbaren und ziemlich bestimmend agierenden Maj. Rachel Dalton (Rhona Mitra), ist eine echt interessante und ziemlich coole Dame der neue Kopf von Sektion 20.

„Strike Back“ könnte ja vom Grundkonzept her leicht eine Serie sein, die nur oberflächlichen Spaß bietet und nie wirklich in die Tiefe geht. Die Abgründe und inneren Dämonen, mit denen Scott und Stonebridge zu kämpfen haben, waren aber auch in „Project Dawn“ schon immer ein Grundthema, dass immer wieder aufgegriffen wurde und das Verhalten der beiden Helden merklich beeinflusst hat.

Ob es nun am Wegfall von Drehbuchautor/Produzent Frank Spotnitz (Akte X, Millennium) liegt weiß ich nicht genau, aber „Vengeance“ hat gerade zur Hälfte der Staffel (Folge 5/6 liefern da den Höhepunkt), durch die etwas über das Ziel hinausschießende Idee der neuen Autoren, die Schwächen der Hauptfiguren die Mission in Gefahr bringen zu lassen, einen kleineren Spaßdämpfer erhalten. Da leidet die Professionalität des heldenhaften Duos dann doch stark darunter. Erfreulicherweise biegt es Regisseur Michael J. Basset (Solomon Kane, Silent Hill: Revelation) mit den düster packenden Folgen 7 und 8 wieder hin.

Beim wieder zu alten Höhen auflaufenden Finale kommt dann auf Grund der hohen Spannugskurve wieder das wohlige Gänshautgefühl auf, dass ich an Strike Back so zu schätzen weiß. Auch die zwei Folgen umspannenden Handlungsbögen wurden weiterhin beibehalten, bei diesen zehn Folgen ergibt dies erneut fünf Minifilme, wobei sich das Finale fast wie ein vier Folgen andauernder Höhepunkt anfühlt, wo von aussichtsloser Verzweiflung bis hin zu niemals aufgebender Hoffnung, gefühlsmäßig so einiges dabei ist.

Ansonsten ist alles beim Alten geblieben und das ist gut so. Die Schauplätze sind exotisch und erzeugen das Reisegefühl eines Bond-Filmes, die Anführer der zahlreichen feindlichen Gruppierungen haben alle einen eigenen Charakter bzw. ihr persönlichen Beweggründe und ihre Handlanger dienen wieder als Kanonenfutter für die dynamischen Actionszenen.

Die hübschen Damen sind auch wieder zahlreich vorhanden, wobei in dieser Hinsicht etwas weniger los ist als in der letzten Staffel, dafür sucht sich Scott so gefährliche Damen wie möglich aus, ich glaube der steht auf so was. Stonebridge hingegen bekommt nicht zuletzt wegen seiner besseren Hälfte ein düstereres Auftreten verpasst und auch seine Anfälligkeit für Fehler hinter der perfekten Soldatenfassade kommt hervor.

Insgesamt also bis auf den kurzen Hänger wieder ein ungebrochenes Vergnügen für alle Actionfreunde und Liebhaber von cool eingesetzten, britischen Akzenten (in der Originalfassung versteht sich). Staffel 3 wurde bereits genehmigt, bin gespannt wie es weiter geht und hoffe, dass alle überlebenden Jungs und Mädels von Sektion 20 wieder mit dabei sind. Neben „Banshee“ für mich klar die beste Serie des Ami-Senders Cinemax.

„Strike Back: Vengeance“ bekommt von mir 8/10 die Mission am Ende über die persönlichen Probleme triumphieren lassende Empfehlungspunkte.


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