Transformers: Dark of the Moon (Filmkritik)

Als 1961 ein Raumschiff vom Planet Cybertron auf dem Mond abstürzt, startet Präsident John F. Kennedy ein Weltraumprogramm. 1969 haben die Amerikaner schließlich mit Apollo 11 Erfolg und untersuchen die Wrackteile.

Gut 40 Jahre später erfahren die Autobots rund um Anführer Optimus Prime davon. Auf dem Mond finden und reaktivieren sie schließlich Sentinel Prime – ein lange verschollener Freund und Lehrmeister von Optimus. Der führt jedoch nichts Gutes im Schilde, sehr zum Leidwesen der gesamten Menschheit.

Transformers Dark of the Moon Film Optimus Prime

Als Regisseur Michael Bay vor ein paar Jahren beschloss die Geschichte vom Spielzeug der Firma Hasbro zu verfilmen, hätte damals wohl keiner an einen derartigen Triumph gedacht. Nach dem 2007 erschienenen und erfolgreichen Film „Transformers“ folge schließlich 2009 der zweite Teil mit dem Beinamen „Revenge of the Fallen“. Der dritte Teil war als Abschluss einer Triologie geplant und sollte in jeglicher Beziehung den ultimativen Höhepunkt darstellen.

Wenn man Bays Filme so kurz als möglich beschreiben will bleibt eigentlich nur „ka-bumm“ über. Er ist einer der Männer in Hollywood, bei dem es einfach nur darum geht Dinge möglichst eindrucksvoll in die Luft zu jagen – und genau das will der Zuschauer von ihm auch sehen. Allerdings nimmt sich Mr. Bay wie auch in den anderen beiden Teilen hier genug Zeit für die Geschichte rundherum – bzw. findet das Rundherum in diesem Film in erster Linie am Anfang statt.

Die erste Stunde wirkt wie eine schräge, aber gut gemachte Komödie. Voll gepackt mit schrägen Ideen und perfekt zündenden Pointen ist sie extrem unterhaltsam. Der restliche Film besteht aus der gekonnten, auf Hochglanz polierten Action. Eine der wesentlichsten Neuerungen im Vergleich zu den Vorgängern ist großartige 3D Effekt. Der Film entstand zum größten Teil in allen drei Dimensionen was die ohnehin schon atemberaubende Optik noch ein Stück weit aufwertet.

Um die Übersicht nicht zu verlieren setzt der Meister der Zerstörung auf eine für eigene Verhältnisse sehr ruhige Inszenierung und Slow-Motion Effekte, die sich zum Glück aber im Grenzen halten und nicht weiter negativ auffallen. Gegen Ende des Films sollte es auch der letzte Zuschauer begriffen haben: hier geht im wahrsten Sinne des Wortes die Welt unter. Zwar sollte man sich stellenweise nicht zu viele Gedanken über eventuelle logische Zusammenhänge machen, aber darum geht es auch nicht. Der Film lässt es einfach nur krachen und das gewaltig.

Was den Film an sich betrifft, hat man sich das „dark“ aus dem Titel wohl zu Herzen genommen. Während in „Transformers: Revenge of the Fallen“ bunter Humor im Vordergrund stand wird es hier doch sehr düster und brutal. Da werden schon einmal Menschen aus Fenstern geworfen oder regelrecht pulverisiert und Autobots in tragisch inszenierten Szenen exekutiert. Zwar ist es schön, dass sich Bay hier die Kritik bezüglich des zweiten Teils zu Herzen genommen hat, auch wenn die Änderung in dieser Form nicht jedermanns Sache sein dürfte.

Wer die anderen beiden Transformers-Teile kennt weiß, dass Michael Bay zweifellos eine Schwäche für das amerikanische Militär hat. Auch im dritten Teil dürfen Männer in Uniform scharf auf Riesenroboter schließen. Wie immer hat das Militär auch in diesem Film einen zentralen Platz, und wurde vermutlich noch nie so cool inszeniert. Damit wirkt der Film stellenweise wie ein Rekrutierungsvideo der Streitkräfte und Sprüche wie „in the name of freedom, we take the battle to them“ lassen keinen Zweifel am hausgemachten Patriotismus – das Ganze ist aber technisch erstklassig umgesetzt.

Beim Cast hat man im dritten Teil versucht das Unglaubliche möglich zu machen. Neben den bereits bekannten Namen hat man viele berühmte Gesichter engagiert, die in meist schrägen Rollen den Film aufwerten. Da hätten wir zum Beispiel „Grey’s Anatomy“ Star Patrick Dempsey (Flypaper), der sich neben seinen Doktorspielchen sonst ja eher in Komödien heimisch fühlt – hier aber auch als schmieriger Milliardär perfekt funktioniert.

Wirklich schräge Vögel spielen dürfen John Malkovich (R.E.D.) und der aus „Serenity“ bekannte Schauspieler Alan Tudyk. Ebenfalls sehr amüsant war der kurze Auftritt von „Hangover“ Schauspieler Ken Jeong, der sich auf seltsame Rollen spezialisiert zu haben scheint. Eine Tatsache die den Film unglaublich aufwertet (wenn auch vermutlich in erster Linie in der englischen OV) ist die Tatsache, dass Leonard Nimoy einen tragenden Part des Filmes übernommen hat, wenn auch nur stimmlich. Er verleiht dem Sentinel Prime mit seiner Stimme Leben und das gewisse Etwas – außerdem funktionieren die Star Trek Anspielungen so um Welten besser!

Eine positive Überraschung für mich war der weibliche Hauptpart und Megan Fox-Ersatz Rosie Huntington. Die kann nämlich entgegen so mancher bösen Behauptung durchaus sprechen. Zwar merkt man stellenweise, dass sie keine Schauspielerin ist und es in erster Linie ihre Aufgabe ist gut auszusehen – das macht sie aber ausgezeichnet und schafft es ganz nebenbei noch (hier hatte Megan Fox leider Schwierigkeiten) charismatisch und intelligent zu wirken.

Shia LaBeouf scheint ja seit Jahren schon dieselbe Rolle zu spielen. Auch wenn man sich hier keine großen Überraschungen erwartet sollte überzeugt er hier mit ganzem Körpereinsatz. Gemeinsam mit seiner neuen Filmpartnerin (eigentlich schade dass der Film der einzige Abstecher von Rosie Huntington ins Filmgeschäft ist) funktioniert seine Rolle auf Grund der deutlich besseren Chemie zwischen den beiden unerwartet gut.

Von mir bekommt der Film „Transformers: Dark of the Moon“ 7,5/10 explosiv actiongeladene Empfehlungspunkte.


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