Profikiller Mike Fallon (Scott Adkins) hat seine alte Heimat notgedrungen hinter sich gelassen und wohnt nun in Malta, wo es ebenfalls genug Aufträge gibt, die seinen Talenten entsprechen. Dabei arbeitet er zusammen mit einem alte Kollegen/Freund namens Fred (Perry Benson), der Spezialist darin ist die Fallen zu bauen, die Mike dann einsetzt, um seine Morde wie Unfälle erscheinen zu lassen. Ihr neuester Auftrag ist jedoch eine Falle, beide werden betäubt und Fred wird als Geisel genommen.
Was Mike tun muss, um ihn lebendig wieder zu bekommen? Nun er muss den undankbaren Boss einer Mafia-Patin beschützen und zwar gegen fünf der besten Killer der Welt, denn eine Belohnung von neun Millionen Dollar, lässt sich so leicht keiner entgehen. Scheint als müsste Mike erneut gegen „Kollegen“ antreten und zu allem Überfluss ist auch noch sein ehemaliger Mentor Big Ray (Ray Stevenson) in der Stadt und hat es ebenfalls auf das Geld abgesehen.
Im Jahr 2018 wurde mit Accident Man ein wahres Wunschprojekt für Martial Arts Star Scott Adkins veröffentlicht, bei dem er mehr eingebunden war, als bei anderen Produktionen. Das hat sich mit dieser Fortsetzung noch verstärkt, denn neben der Story und der Arbeit als Produzent, hat er auch an der Choreographie der Kampfszenen mitgearbeitet. Wie im ersten Teil an Amy Johnston, ist er dabei selbst an Wunschkandidaten heran getreten.
Darum haben hier dann auch Harry und George Kirby (er war etwa für Stunts bei ZS-Justice League, Venom 2 oder The Batman verantwortlich) ihre Chance bekommen, die Regie dieses Filmes und der Fights zu übernehmen. Adkins hat in einem Interview gesagt, er wollte einen Action-Film abliefern, bei dem man sich mit seinem Popcorn zurück lehnen kann und einfach Spaß hat. Das ist dann auch perfekt gelungen, indem man völlig auf die Substanz pfeift, großartige Kampf-Szenen liefert und den Humor noch einmal um einiges nach oben schraubt.
Der Haufen an Charakteren, die man dabei entweder cool und lässig findet und teilweise sogar ins Herz schließt, ist dabei ebenso nicht zu unterschätzen. Scott Adkins (Day Shift) selber schwankt zwischen souverän und genervt gekonnt hin und her und hat absolut keine Angst davor, sich selbst nicht immer ernst zu nehmen. Ein weiteres Highlight ist Sarah Chang (Circle of Bones) als Siu-ling, die Mike dafür bezahlt, dass sie ihn immer wieder mal ohne Vorwarnung angreift, damit er immer aufmerksam bleibt. Sein Safeword dabei ist Flamingo und ja, auch seine Weichteile sind vor ihr nicht sicher.
Was die Kämpfe betrifft, ist alles noch einmal eine Spur comichafter gestaltet, rein auf das bezogen, was man als echter Mensch überleben könnte. Das wiederum kann man am Schönsten an einem weiteren Stand Out Charakter erkennen und das wäre Beau Fowler (Avengement) als Poco, der Killer Clown, der auf Grund eines genetischen Defekts, keine Schmerzen empfinden kann. Sein Kampf mit Mike ist derart irre und wuchtig, dass ich ihn mir bereits mehrere Male angesehen habe.
Auf die wirklich dynamischen, effektiven und auch unterschiedlich gestalteten Martial Arts Szenen wurde schon klar der Fokus gelegt und die gehören auch sicherlich zum Besten, was in diese Richtung im Jahr 2022 aus Amerika produziert wurde. Auch wenn die Hintergründe ernst sind und selbst Poco nie zur Slapstick-Nummer wird, nimmt sich keiner der Figuren wirklich durchgängig ernst. Das wiederum macht die Protagonisten hier zusätzlich sympathisch, denn Angst hat man eigentlich keine um sie.
Weil sie sogar eine – zugegeben – sehr plakative eingeführte Botschaft mit dabei haben und die passt vom Szenario genau so, wie sie inszeniert wurde. Es geht darum dass selbst Killer Freunde brauchen, Menschen, mit denen sie ihre Freizeit teilen, mit denen sie lachen und etwas Trinken gehen können. Selbst Ray Stevenson (Final Score), der hier seine Rolle als grantiger Mentor Big Ray wiederholt, muss dies am Ende anerkennen.
Ein Instant-Spaß also, der vor allem genau zwei Ansprüche hat: er soll für Unterhaltung sorgen und mit seinen Actionszenen beeindrucken. Beides ist hier sehr gut gelungen und einige Momente, schaut man sich auch gerne immer wieder an. Vielleicht ist der erste Teil ja der in Summe bessere Film, doch diese Fortsetzung schafft es noch besser zu unterhalten und eine Szene mit einem Kerl, zu viel Abführmittel und einen Kübel zwischen einen Kampf zu schneiden und genau dabei muss man dann auch richtig grinsen, obwohl sich das im Gedanken im Kopf einfach falsch anfühlt, das muss man erst mal so hinbekommen.
„Accident Man 2“ bekommt von mir 8/10 sich neu definierende und dabei das gleiche machende Empfehlungspunkte.