Ex-Cop Spenser (Mark Wahlberg) wurde gerade aus dem Gefängnis entlassen und ist bei seinem väterlichen Mentor Henry (Alan Arkin) untergekommen. Dort trifft er auf Hawk (Winston Duke), der sein neuer Zimmerkollege ist. Spenser will die Stadt und all die schlechten Erinnerungen zunächst eigentlich hinter sich lassen, doch dann werden zwei Polizisten ermordet.
Einer der beiden war der korrupte Cop, den Spenser vor Jahren verprügelt hat und deshalb ins Gefängnis musste. Spenser will der Sache auf den Grund gehen, denn er vermutet, dass hier mächtige Männer im Hintergrund die Fäden ziehen. Schnell ist Hawk ebenfalls mit von der Partie und bald kann Spenser nirgendwo mehr hingehen, ohne dass ihn Jemand permanent beseitigen möchte…
Regisseur Peter Berg und Hauptdarsteller Mark Wahlberg, sind bereits ein eingespieltes Team. Beginnend mit Lone Survivor und zuletzt Mile 22, ist dies bereits ihre fünfte Zusammenarbeit. Hierbei handelt es sich um eine ziemlich lose Interpretation des Romans „Wonderland“ von Ace Atkins und das Ergebnis dieser Eigenproduktion, kann man seit Anfang März 2020 auf Netflix bewundern.
Heraus gekommen ist dann ein Film, der sehr routiniert wirkt, dabei ziemlich vorhersehbar ist und keine Überraschungen parat hält. Wie einfach gestrickt bzw. dumm und plump die Bösewichte hier agieren, erinnert mich fast an die guten alten 80er Jahre. Präpotent und selbstgerecht sind die Anführer, stumpfe Mordmaschinen die Handlanger.
Genau so kann man sie dann auch aufhalten, das eigene Fahrzeug sollte dabei einfach nur größer sein als das der Gegner. Aber gut, die Buddy-Dynamik macht durchaus Spaß und auch zwischen Spenser und seiner Herzensdame gibt es einige ganz witzige Situationen, weil er zwar der harte Typ ist, jedoch sie eindeutig die Hosen anhat.
Die Kämpfe überzeugen von der Wucht her und der Dynamik, teilweise wird dann mangelndes Martial Arts Können doch durch ruppige Schnitte kaschiert, aber das kennt man ja zur Genüge aus ähnlichen Filmen. Ich merke jetzt auch gerade beim Schreiben, dass dieser Film zwar für sein Genre durchaus sympathisch ist und auch nicht schlecht, doch für mehr als einen kleinen Spaß zwischendurch, reicht es eindeutig nicht.
Mark Wahlberg (Alles Geld der Welt) spielt hier wieder mal sich selbst. Als Spenser ist er ein Überlebenskünstler, der bei Ungerechtigkeiten einfach nicht wegsehen kann und Hilflosen seine Unterstützung anbietet. Winston Duke (Black Panther) als Hawk ist ein guter Gegenpol zu ihm, grundsätzlich mehr ausgeglichen, jedoch in gefährlichen Situationen, umso aufbrausender.
Macht bei Erstsichtung also durchaus genug Spaß, um einen harmlosen Action-Nachmittag mit ein paar Lachern zu verbringen. Es ist deshalb sehr stimmig, dass Spenser sich auf Netflix herum treibt, denn für ihn würde ich nicht ins Kino gehen. Aber keine Angst liebe Fans. Wahlberg hat ja mit dem SciFi-Thriller „Infinite“, der Spielverfilmung „Uncharted“ und der Kinoversion der alten „Six Billion Dollar Man“ Serie einige spannende Projekte am Start, bis dahin kann man die Wartezeit getrost mit Spenser überbrücken.
„Spenser Confidential“ bekommt von mir 6/10 Korruption in jeglicher Form aufdeckende Empfehlungspunkte.