Glenn Arias (John DeMita) hat eine Rechnung offen, die er zu begleichen plant. Und zwar indem der Waffenhändler seine neuen Mutationen auf New York loslässt, denn immerhin hat der mit den Vereinigten Staaten eine Rechnung offen. Chris Redfield (Kevin Dorman) soll währenddessen eine Kollegin, die undercover ging und mit der plötzlich der Kontakt abbrach, ausfindig machen.
Wie zu erwarten geht alles schief was schief gehen kann und plötzlich braucht er die Hilfe von Rebecca Chambers (Erin Cahill), die er aus seinen alten Tagen in Racoon City kennt, und auch die von Leon S. Kennedy (Matthew Mercer), denn das neue Virus ähnelt dem „Las Plagas“. Und damit hat Leon am meisten Erfahrung …
Die CGI-Filme aus der Resident Evil-Reihe sind ja bis dato immer der Garant dafür, dass hirnlose, gute Unterhaltung geboten wird, die zwar intellektuell gesehen auf einer Ebene mit den Realfilmen mit Frau Jovovich stehen, sich aber trotzdem mehr nach „echtem“ Resident Evil anfühlen, schlichtweg, weil die Geschichten, die erzählt werden besser in den Kontext der Spielereihe passen.
Die beiden Vorgänger „Damnation“ und „Degneration“ sehen gut aus, haben eine passende Handlung und bieten doch gute Action (und eine großartige Ada Wong in „Degeneration„) in einem angemessen übertrieben durchgeknallten Ausmaß. Ich sag nur: Panzer.
Im dritten CGI-Film übernimmt Chris Redfield gemeinsam mit Rebecca Chambers und Leon S. Kennedy das Kommando. Nachdem die beiden sich im sechsten Resident Evil-Spiel ja endlich mal getroffen haben, kennen die beiden sich nun auch und ziehen sogar gemeinsam in den Kampf.
Was spricht für den Film?
Nun, zum einen Mal zum größten Teil die Optik. Die ist einfach wirklich gut geworden, von wenigen Szenen (Verfolgungsjagd auf einem Motorrad) in denen die Hintergründe einfach minimalistisch und detailarm eingebaut wurden abgesehen.
Dann der Horror-Anteil, der zumindest in den ersten paar Minuten des Films vorhanden ist: Der ist gut. Verdammt gut. Würde ein ganzer Resident Evil-Film so gemacht werden – ich wäre sofort dabei.
Die Charaktere: Chris Redfield und Leon S. Kennedy zusammen? Nehm ich gern. Rebecca Chambers? … wer ist das nochmal? War nur ein Scherz, aber ja, die kommt auch vor und spielt eine wichtige Rolle in der Handlung (die für Resident Evil-Verhältnisse ziemlich geradlinig bleibt). Auch der Bösewicht ist, wie ich finde, gut gelungen. Ich dachte mir immer wieder mal „Ich verstehe, warum er es macht, auch wenn ich es nicht gut finde“ und kippte ein paar Sekunden später in ein „Ich kann nicht glauben, dass ich den gerade noch für nicht völlig irre gehalten habe“.
Sogar ein paar nette Seitenhiebe haben Platz in der Handlung gefunden. Etwa als Chris Leon erklärt, warum sie den Bösen stoppen müssen. Chris erklärt Leon, dass der Typ einen Biowaffenanschlag auf New York machen will, weil „die Regierung“ seine Hochzeit bombardiert und seine Frau getötet hat, worauf Leon (ich finde ihn einfach kultig) recht trocken erwidert: „Eine Regierung, die eine Hochzeit bombardiert? Schwer zu sagen, wer da jetzt die Bösen sind, hm?“ Natürlich schreit ihm der patriotische Chris ins Gesicht, wer da jetzt die Guten sind, eh klar. Aber allein, dass man diese Szene einbaut finde ich super (Und nein, ich bin kein „Anti-Amerikaner“, aber die Aussage finde ich großartig und gilt für jedwede Regierung).
Ein weiteres Highlight sind die Zweikämpfe, die verdammt gut choreografiert und gemacht sind. Weit weg von realistisch, aber hey – wer rechnet denn damit? Allerdings ist mir die Action streckenweise zu übertrieben bzw. manche Aktionen dann doch eine Spur zu cool (gerade Leon hat ein paar Momente zu denen „The Transporter 2 + 3“ wirken als wären es Dokumentationen über die Schwerkraft), was aber unterm Strich eigentlich nicht so richtig ins Gewicht fällt.
Etwas mühsam sind die eingestreuten Zweifel der Protagonisten, ob sich das Kämpfen um die „gute Sache“ eigentlich überhaupt lohnt, denn immerhin kämpfen sie seit Jahren gegen diverse Biowaffenterroristen und es scheint nicht so, als ob die Welt tatsächlich sicherer werden würde. Finde ich einen guten Ansatz, allerdings wird mir das zu schnell abgehandelt und geklärt. Generell würde die Story ein paar nette Themen aufgreifen, allerdings nur pro forma – in erster Linie dient sie als Vehikel für die Actionszenen.
Alles in allem ist „Resident Evil Vendetta“ ein flotter, gut gemachter Action-Streifen, der in der Tradition seiner beiden Vorgänger weitergeführt wurde. Das bedeutet in erster Linie „Action, Action, Action“, aber hey – wenn man es weiß, dann macht es Spaß.
„Resident Evil Vendetta“ bekommt von mir 7,5 von 10 möglichen, grafisch großteils astreine und wirklich unterhaltsame, Punkte.