American Crime Story: The People v. O. J. Simpson (Serienkritik)

1994 – ein grausames Verbrechen erschüttert Amerika. Nicole Brown Simpson und Ronald Goodman werden brutal ermordet aufgefunden und sofort fällt der Verdacht für die Bluttat auf Nicoles Ex-Mann: OJ Simpson…

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„American Crime Story: The People v. O. J. Simpson“ erzählt in der ersten Staffel die wahre Geschichte des Mordes an Nicole Brown Simpson und Ronald Goodman. Was das wirklich interessante daran ist? Der Mordverdächtige. Niemand geringerer als Footballstar OJ Simpson, Ex-Mann von Nicole, wird verdächtigt, dieses grausame Verbrechen aus Eifersucht begangen zu haben.

Die Serie folgt den Ermittlungen, dem Prozess, aber auch den Auswirkungen auf das Leben aller Beteiligten. Spannend fand ich persönlich, dass in der Serie viele C-Promis vorkommen, die auch heute noch bekannt sind, so in etwa die Kardashians.

OJ Simpson wird von Cuba Gooding Junior gespielt, der hier eine brillante Leistung abliefert. Nachdem er für seine Rolle als Football-Spieler Rod Tidwell in „Jerry Maguire“ einen Oscar gewann, verlief seine Karriere alles andere als konstant. Insgesamt Mal hatte er die zweifelhafte Eher, für eine goldene Himbeere nominiert zu werden. Man kann hier also durchaus von einem veritablen Comeback sprechen.

Sarah Paulson (Carol) überzeugt in ihrer Rolle als Staatsanwältin Marcia Clark, die verzweifelt versucht, Simpson für den Mord an seiner Frau hinter Gitter zu bringen, aber als Frau ihre Schwierigkeiten hat und auch daran scheitert, dass Simpson als Promi bevorzugt behandelt wird. Paulson sieht durch ein drastisches Make-Over (oder Make-Under, je nachdem wie man es sehen will) Marcia Clark extrem ähnlich und geht voll und ganz in ihrer Rolle auf.

David Schwimmer, vielen bekannt aus der Serie „Friends“, hat seit dem Ende der Serie nicht viel vorzuweisen. Am ehesten ist er mir als Stimme der Giraffe Melman aus „Madagascar“ in Erinnerung. Als Anwalt Robert Kardashian ist er extrem nervtötend und jedes Mal wenn man kurz die Augen schließt, hat man das Gefühl Melman die Giraffe würde mitspielen, da er hier eine sehr ähnliche Sprechweise verwendet. Man kann ihn kaum ernst nehmen.

John Travolta (Savages) spielt Robert Shapiro und liefert (mit dank Botox starrer Mine) eine beeindruckende Performance als schleimiger, mit allen Wassern gewaschener Star-Anwalt, ab. Wenn man so etwas sieht, fragt man sich, wie leicht man das Gesetz tatsächlich zum eigenen Vorteil manipulieren kann und bekommt so seine Zweifel ob vor dem Gesetz alle Gleich sind, oder die mit Geld Gleicher.

Ich persönlich bin der Meinung, dass Simpson schuldig war und zu Unrecht des Mordes frei gesprochen wurde. 1994 war ich noch keine 10 Jahre alt, aber ich kann mich erinnern, dass ich den Ausgang der Verhandlung als unverständlich empfand. Dass er bei einem Zivil-Prozess eine riesige Geldstrafe aufgebrummt bekam (33,5 Millionen Dollar), trug wohl noch zusätzlich dazu bei, dass man der Meinung war, er wäre schuldig. Als weitere ausgleichende Gerechtigkeit sitzt OJ Simpson gerade wegen mehrerer Verbrechen in Las Vegas im Gefängnis.

Fazit: Schuldig, oder nicht schuldig. „American Crime Story: The People v. O. J. Simpson“ gibt sich hier sehr neutral, lässt die Fakten für sich sprechen und überlässt es dem Zuseher, sich ein Bild von den Geschehnissen zu machen. Die erste Folge machte auf jeden Fall Lust auf mehr, wenngleich ich die restlichen Folgen in einem Rutsch sehen möchte und daher erst mal pausiere.

Diese neue Serie bekommt von mir 8,5/10 nicht schuldigen Punkten.


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