Best of Worst Case: Battledogs (Filmkritik)

Eine Frau (Ariana Richards) auf einem Flughafen. Ihr wird schlecht. Sie betritt die Toilette. Kurz darauf bricht ein großer Wolf aus dem Raum und räumt am Flughafen auf. Was ist passiert? Ein Werwolf-Virus hat die Stadt heimgesucht und während Major Hoffmann (Craig Sheffer) mit der armen Frau ein Gegenmittel zu finden sucht, trachtet Lt. General Monning (Dennis Haysbert) danach, eine Werwolf-Armee auf die Beine zu stellen, denn eine schlagkräftigere Gruppe kann es ja wohl kaum geben.

battledogs-movie

Das war ein unerwartet guter Trashstreifen. Unerwartet, weil der Film von „The Asylum“ produziert wurde und deren Qualität ja bekanntlich schwankt bzw eher im unteren Drittel zu finden ist. Anders ist das bei „Battledogs“. Die Geschichte ist an sich nicht wirklich neu, so wurde sie bereits zum Teil in „Dog Soliders“ verwendet, aber die Umsetzung ist in diesem Fall wirklich gut gelungen.

Das liegt zum einen daran, dass die Werwölfe großteils tatsächlich wirlich gut aussehen. Sicher – es ist CGI und auch sind die Bewegungen hin und wieder hölzern, aber Himmel-noch-mal, das haben wir alles schon viel, viel schlechter gesehen. Und das „Puppen“ auch nicht immer das Wahre sind wissen wir seit „Night Claws“.

Das Drehbuch stammt von Shane Van Dyke, der auch „Titanic II“, „The Day The Earth Stopped“ und „Transmorphers: Fall Of Men“ geschrieben hat, die Erwartungshaltung meinerseits also klar gegen Null tendierte. Aber Überraschung: „Battledogs“ kann was.

Natürlich gibt es ein paar Anleihen bei anderen Filmen, die sind mittlerweile ja so gut wie in jedem Film zu finden, aber das trägt hier primär zum Charme des Films bei. Peinliche Szenen sind genauso zu finde, wie bei allen Trashfilmen, hier werden sie allerdings durch durchaus gute Szenen konterkariert, beziehungsweise gibt es hier auch wirklich gut gelungene und spannende Aufnahmen, wie zum Beispiel eine Konfrontation zwischen der Armee und einem großen Rudel Werwölfen im Central Park, die in bester „Herr der Ringe“-Manier aufeinander zustürmen. Das ist richtig gut gemacht und da würde man gern mehr davon sehen. Genauso die Szene in welcher ein Rudel Werwölfe quasi einen ganzen Flughafen auslöscht und die getöteten Menschen als Werwölfe wieder auferstehen.

Interessante Randnotiz: Ariana Richards, das junge Mädchen aus „Jurassic Park“ und „Tremors“ spielt die „Damsel in Distress“ und ich muss gestehen, dass ich es super finde, die (noch immer junge) Dame bei so einem Film zu sehen, dann offenbar hat sie Spaß dabei. Vor allem schafft sie es die Verwandlung und die Tragödie, die eigentlich über sie hereingebrochen ist, gut auf die SeherInnen zu übertragen.

Auch Craig Sheffer (aus der alten „Teen Wolf“-Serie von 86/87) hat seinen Spaß an der Rolle und füllt sie als Major Hoffmann auch super aus. Ein paar nette (eher kurze) Gastauftritte von ehemaligen Größen wie Kate Vernon („Pretty In Pink“, „Malcolm X“), Wes Studi („Der mit dem Wolf tanzt“) oder sogar Ernie Hudson („Ghostbusters“) runden die Sache gut ab, auch wenn keine der Rollen groß heraussticht.

Alles in allem ist „Battledogs“ wider Erwarten und trotz ein paar offensichtlicher Schwächen ein überaus gelungener Trashfilm, der von einem Erstlings-Regisseur gemacht wurde, und wirklich unterhaltsam ist. Die Action stimmt, die Regie stimmt, der Soundtrack stimmt. Passt also alles gut.

Genauso cool ist die Tatsache, dass ein riesengroßer Handlungspunkt im Film selbst in Frage gestellt wird. Als nämlich aufkommt, dass die Werwölfe trainiert wurde, um sie über Feindgebiet abzuwerfen, damit diese dort aufräumen können, fragt einer der Soldaten verdutzt nach, was das denn mit einem „Sieg“ zu tun hätte, denn die getöteten würden ja ihrerseits wieder als Werwölfe auferstehen und wieder Leute umbringen. Kurz: Das wäre das Ende der Welt. Das kann man jetzt in sich unlogisch nennen, aber für mich hatte es den Sinn, den Wahnsinn des Lt. General zu unterstreichen (und zu zeigen wie durchgeknallt die US Army ist).

„Battledogs“ ist wirklich ein gelungener Vertreter seiner Zunft und kann mit einem handwerklich gut gemachten Film, einem unterhaltsamen Skript, gut aufgelegten DarstellerInnen und einem Händchen für runde Action punkten.

„Battledogs“ bekommt von mir 8 von 10 möglichen, alles aus dem geringen Budget herausholende, Punkte.

Best-Of-Worst-Case-Urteil (Trashfaktor: Handlung, Effekte):
Ein Film, der weit über dem üblichen Trashspektakeln von „The Asylum“ liegt und für alle, die ein wenig CGI nicht stört und vor allen ein Wiedersehen mit Ariana Richards erfreut sind, sofort zugreifen können. Kein Horror-, sondern Actionfilm, aber mit ein paar wirklich denkwürdigen Szenen.

Fazit: Absolut sehenswert. Auch für Nicht-Trash-Freunde.

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