Best Of Worst Case: The Return Of The Killer Shrews – Mega Rats (Filmkritik)

Vor fünfzig Jahren konnte Thorne Sherman (James Best) gerade noch von dieser Insel entkommen und heute fährt er freiwillig dorthin zurück – denn auf der Insel wird ein Film gedreht. Eine Dokumenation über den Naturhelden Johnny Reno (John Schneider). Als die Filmcrew nach und nach dezimiert wird, drängt sich der Verdacht auf, dass sie zurück sind – die mutierten Killerspitzmäuse(!).

The Return Of The Killer Shrews Film

Es ist per Definition schon mal genial, dass mehr als fünzig Jahren nach dem ersten Teil „The Killer Shrews“ (in schwarz-weiß gedreht, 1959, deutscher Titel: „Die Nacht der unheimlichen Bestien“) tatsächlich ein zweiter Teil gedreht wird, der nicht nur storymäßig an den ersten anknüpft (nochmals: 50 Jahre danach!) sondern auch noch die Original-Schauspieler wieder mit an Bord sind. So ist es James Best, der Held aus dem ersten Teil, der auch bei diesem Teil (trotz des gehobenen Alters) die Hauptrolle inne hat. Noch dazu hat er am Drehbuch mitgeschrieben, was sich – wie ich vermute – durchaus positiv ausgewirkt hat, denn ich war vom zweiten Teil der „Shrews“ absolut positiv überrascht.

„The Return Of The Killer Shrews“ ist als Einzelfilm oder als Bonus auf der Blu-Ray von „Night Claws“ zu finden und war für mich nach „The Millennium Bug„, der klare Gewinner des eben erwähnten („Night Claws„)-Pakets. Was daran liegt, dass Regisseur Steve Latshaw (Regie, Drehbuch) den ganzen Film als Satire auf diese Art von Film (also Creature-Feature-Trashfilme) ausgelegt hat. Dass die SchauspielerInnen dabei viel Spaß hatten und ihre Rollen mit Genuß spielen (allen voran John Schneider, der die Zeit seines Lebens zu haben scheint), versteht sich das fast von selbst.

Die Kreaturen (ich nenne sie mal so) sind allesamt CGI, genauso wie das Blut und die Wunden, der Film ist tricktechnisch also sozusagen … klinisch steril. Von kleinen Ausnahmen abgesehen.

Was den Film aber so genial macht, sind die kultigen Seitenhiebe auf den Film und seine eigene Technik. Da diskutieren zum Beispiel zwei Filmassistenten darüber, dass Johnny Reno eine Palme raufklettern soll. Einer der beiden meint: „Aber hier gibt es keine Palmen.“ Darauf der andere: „Die fügen wir später per CGI ein.“ Der erste will wissen, warum man nicht wo hinfährt, wo es echte gibt. Der andere antwortet: „Weil CGI alles echter macht als echt.“ Gleich darauf stürzen zwei grottenschlecht animierte Shrews ins Bild. Super!

Oder eine Schauspielerin, die mit einer Kollegin Freundschaft schließen will und fragt, ob sie sich zu ihr setzen darf, woraufhin sie abgewimmelt wird. Ihre Reaktion: Trauriger Blick und folgender Satz: „Don’t hate me just because I look gorgeous.“

Oder John Schneider, der als Johnny Reno – arroganter und strunzdummer Serienheld – die besten Momente hat. Als er feststellt, dass der Regiesseur der Doku einfach unfähig ist, stellt er seiner Managerin gegenüber fest: „You know, they make a mistake. They have … me. But they don’t use … me. I should run into the picture, fight a wolf and then – RIP MY SHIRT OFF.“ Die Managerin findet das nicht so toll. Also versucht Johnny es nochmals: „I should run in. Fight a snake. And then – RIP MY SHIRT OFF.“ Irgendwann später im Film hat der Regisseur keine Ideen mehr und erklärt seinem „Star“, dass er improvisieren soll. Nach langer und reiflicher Überlegung macht dieser einen Vorschlag: „I’m gonna RIP MY SHIRT OFF.“

Und so geht es die ganze Zeit über dahin – super. Auch der Faustkampf der „alten Knacker“ und weitere Dinge – der Film ist einfach ein Fest für selbstreferentiellen Humor. Perfekte Hirn-Ausschalt-Unterhaltung. Abgesehen davon schafft der Film es sogar, dass er drei der Darsteller von „The Dukes Of Hazzard“ (Serie, nicht Film) das erste Mal in einen Film wieder zusammenbringt (was in einer kurzen Barszene nett persifliert wird).

Wie gesagt – es ist ein schlecht gemachtes Creature Feature, bei welchem die Macher aber wussten, was sie machen und die schlechten Effekte ein positives Mittel für Unterhaltung und Satire sind – die Dialoge sind super, die Frauen schön (naja, die meisten – übrigens war das Auftauchen von „Holly Weber“, auch bei „Supergator“ dabei, absolut super und war allein schon ein Grund zum Schmunzeln: Sie spielt die gleiche Rolle wie letztes Mal: Dummes Biknigirl) und die Mannschaft schaffte es, mir durch die gesamte Dauer ein Grinsen aufs Gesicht zu zaubern. All hail John Schneider, Meister des Comedy-Timings.

„The Return Of The Killer Shrews“ bekommt 8,5 von 10 möglichen, satirisch einen Film aus dem jahr ’59 fortsetzende und damit durchkommende, Punkte.

Best-Of-Worst-Case-Urteil (Trashfaktor: Effekte):
Ein Creature-Feature, dessen Kreaturen und Effekte zu 95% aus dem Computer stammen, dessen Helden jenseits der 70 sind und der dennoch mehr Spaß macht als ein Großteil der sonst so üblichen Creature Features? Punktgenau. Ein Hammerfilm, den man einfach (auch ohne Vorkenntnisse des ersten Teils) gesehen haben sollte. Allein die „Wir drehen die Szene mit der Ziege“ – „Wir haben keine Ziege“-Szene ist den Film schon wert.

Fazit:
Ansehen. Punkt.

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