Vor einem Jahr hat ein Supermond die Erde ins Chaos gestürzt, weil dadurch viele Menschen, in blutrünstige Werwölfe verwandelt wurden. Ein Jahr später nun, wird dieser Mond wieder erscheinen, weswegen ein Team von Wissenschaftlern, an einer Lösung bastelt.
Unter ihnen ist auch Wesley (Frank Grillo) und nachdem bei ihrer „Lösung“ für das Problem etwas schief geht, ist er gemeinsam mit Kollegin Amy (Katrina Law) einerseits auf der Flucht vor den Bestien, andererseits will er sich durchkämpfen zum Haus seines Bruders, um dessen Witwe und seine Nichte beschützen zu können…
Regisseur Steven C. Miller hat mich zuletzt mit Line of Duty gut unterhalten, Hauptdarsteller Frank Grillo (King of Killers) ist immer für eine coole Performance zu haben und Filme mit Werwölfen gibt es im Gegensatz zu Abenteuern mit Vampiren und dem Überschuss an Zombie-Horror, sowieso viel zu wenig. Gute Grundvoraussetzungen also für mich, diesen Film sehen zu wollen, die dann aber schnell, auf Ernüchterung getroffen sind.
Werwolves hat am Ende nämlich wenig, was für den Film spricht. Er ist nie wirklich gruselig, nicht spannend und auch der vorhandene Trash-Faktor, wird nicht genutzt. Handgemachte Kostüme statt schlechtem CGI zu wählen ist zwar eine feine Sache, aber die Kreaturen sehen dann eben genau so aus, als würden da Menschen in einem Kostüm stecken (so in etwa wie Perchten – obwohl die gruseliger aussehen – ein Werwolf-Lauf zur Purge-Raunacht, oder so ähnlich).
Heulen, knurren und Zähne fletschen bringt schon das Gefühl von Bedrohung mit sich, aber da man hier genau weiß, wer überleben wird, ist man kaum involviert und hat keine Angst um die Hauptfiguren. Aber gut, Werwölfe sind ja nicht gerade subtile Wesen und die Sache hier ist sowieso eher wie ein Action-Abenteuer aufgezogen, also ist Schuld an mangelndem Horror/Grusel wohl nicht die Inszenierung, sondern die Herangehensweise an sich.
Dann wäre da die Optik und dabei vor allem der Einsatz der Lichter. Ich glaube es ist wohl am Besten als „Lens Flair Overkill“ zu bezeichnen, hier werden stellenweise zu viele helle Lichter reflektiert oder es flackert irgendetwas, was einen klinischen und künstlichen Look erzeugt und bei manchen Menschen durchaus zu epileptischen Anfällen führen könnte. Das wiederum führt dazu, dass man noch weniger ins Geschehen eintauchen will, bzw. wollte man schon vorher nicht und so wird es dann gänzlich ausgeschlossen.
Frank Grillo (Boss Level) ist als Wesley wie zu erwarten lässig, aber das rettet hier auch kaum etwas und die Szene am Ende, wo er seinen muskulösen Oberkörper zeigen darf, wirkt durch die Zeitlupe etwas zu sehr zelebriert aka selbstverliebt (auch wenn es gar nicht seine Entscheidung war). Katrina Law (Arrow Season 2) sehe ich immer gerne, als Amy hat sie aber kaum etwas zu tun, dafür darf Ilfenesh Hadera (The Bricklayer) als besorgte Mutter, sämtliche Emotionen zeigen.
Das mehr als abrupte Ende ist dann wohl bezeichnend für den gesamten Film, denn ähnlich schnell hat man ihn auch wieder vergessen. Was ich eigentlich erwartet habe, aber nicht bekommen? Starke Kämpfe, eine gewisse Härte, eine schmutzigere Optik und etwas Humor hätten schon gereicht. In Summe ist die Sache einfach auch zu sehr gewollt cool. Meine Erkenntnis: Der Grund warum es im Vergleich so wenig Werwolf-Filme gibt könnte durchaus sein, dass es am Schwierigsten ist, sie richtig stimmig hinzubekommen.
„Werwolves“ bekommt von mir 4/10 seinem Titel entsprechende, unglaublich beliebige und teils nervige Empfehlungspunkte.