Jackpot! aka Ein Jackpot zum Sterben! (Filmkritik)

Kalifornien im Jahr 2030. Die Regierung erstellt eine tödliche Lotterie, bei der ein zufällig ausgewählter Gewinner, bis zum Sonnenuntergang überleben muss, da sämtliche Menschen mit einem Verlierer-Los, ihn töten dürfen und dann selbst zum Gewinner ernannt werden. Nur Schusswaffen dürfen dabei nicht zum Einsatz kommen.

Katie (Awkwafina) ist Schauspielerin und zwar keine sehr erfolgreiche. Als sie zu einem Vorsprechen geht, muss sie sich nach einem Zwischenfall Kleidung borgen. In dieser befindet sich ein Ticket und als es Katie in die Hand nimmt, ist plötzlich sie die Gewinnerin. Während sie keine Ahnung hat, warum sie auf einmal Alle töten wollen, taucht aus dem Nichts Noel (John Cena) auf, der ihr offensichtlich helfen möchte…

Man nehme Teile von The Running man, mischt sie mit Anteilen von The Purge und setzt dann den Schwerpunkt auf den Comedy-Faktor. Fertig ist der neue Film für AmazonPrime, den der auf Komödien spezialisierte Regisseur Paul Feig (Brautalarm, Spy) inszeniert hat. Rausgekommen ist eine zwar dumme, aber unterhaltsame Komödie, die voll auf die Buddy-Dynamik von John Cena und Awkwafina setzt und mit ein paar schrägen Nebencharakteren punkten kann.

Für mich persönlich – obwohl es hier nur ein kleines Detail ist, das zwei mal vorkommt – als Freund von gewissen mutierten Schildkröten seit meinen Kindheitstagen, ist die Tatsache, dass Noel hier ebenfalls ein Fan ist und beim Finale dann zum Turtle Power Song richtig aufräumen darf, ein echtes Highlight. Das hat mir einen fettes Grinsen ins Gesicht gezaubert. Ebenfalls auf der Metaebene witzig, ist dass Simu Liu hier den Schurken spielt, der Awkwafina selbst töten will, nachdem er und sie in Shang Chi noch beste Freunde waren.

Der Film selbst hält seine Minimal-Handlung durch eine schnelle Erzählgeschwindigkeit am Laufen und kombiniert überdrehte Action-Szenen mit Slapstick und locker/trockenen Sprüchen. Die Bandbreite der Aktionen kann dabei sicherlich unterschiedliche Reaktionen auslösen, denn von kurzweiligem Spaß bis zum IQ senkenden Blödsinn, ist einiges dabei. Warum es funktioniert liegt dann wohl am ehesten an der Energie der beiden Stars.

John Cena wird für mich wohl sowieso nie mehr eine bessere Rolle bekommen als die des Peacemaker, doch wie er hier als Noel überdreht erscheint und dann wiederum nahtlos einen kurzen Seelenstriptease hinlegt, das bekommt so nicht jeder hin. Seine Art der Schwäche zu zeigen obwohl er körperlich überlegen wirkt, kommt hier noch besser zur Geltung als zuletzt bei Freelance oder Hidden Strike.

Awkwafina (Renfield) ist zwar nicht ganz mein Fall, aber als Katie – vor allem eben was die Dynamik mit Cena betrifft – ist sie sympathischer, als ich zunächst erwartet hätte. Sogar der Cameo-Auftritt von Machine Gun Kelly ist witzig und nicht peinlich, das hat schon was. Simu Liu (Atlas) schließlich ist schön egoistisch, geldgeil und arrogant, ein guter Gegner, den man am Ende sehr gerne verlieren sieht.

Insgesamt eben genau das, was man erwartet hat nach dem Trailer und in Summe kann man auch gar nicht viel darüber schreiben. Wer dies furchtbar statt auf eine seichte Art unterhaltsam findet, den kann ich auch gut verstehen, für mich an einem verregneten Vormittag, hat die Sache gut funktioniert. Auch weil die Sozial-Kritik einfach offensichtlich ist, ohne Zeigefinger, dieser Übergang vom Alltag zum Jemanden töten wollen, das ist schon irre aber hoffentlich auch weltfremd, ich bin mir da aber nicht gänzlich sicher.

„Jackpot!“ bekommt von mir 6/10 das schnelle Geld über alles andere stellende Empfehlungspunkte.


Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Diese Website verwendet Akismet, um Spam zu reduzieren. Erfahre mehr darüber, wie deine Kommentardaten verarbeitet werden.