Warlock III: The End of Innocence (Filmkritik)

Studentin Kris (Ashley Laurence) wird von ihrer Erbschaft eines mehrere 100 Jahre alten Hauses berichtet und da sie erst vor kurzer Zeit erfahren hat, dass sie adoptiert wurde, hofft sie hier etwas über ihre Vorfahren zu lernen. Sie fährt zunächst alleine zu dem abgelegenen Haus in der Provinz und erlebt gleich in der ersten Nacht seltsame Geräusche und Erscheinungen.

Sie ist bereit das Gebäude wieder fluchtartig zu verlassen, als ihr Freund mit vier ihrer besten Freund auftaucht, um sie emotional zu unterstützen und um Zeit miteinander zu verbringen. Als kurz darauf ein mysteriöser Mann (Bruce Payne) an der Türe klingelt und vorgibt ein Architekt zu sein, ist es schon bald vorbei mit dem friedlichen Zusammensein…

Ja, das tut schon einigermaßen weh. Man kann durchaus sagen, dass das Betrachten dieses Filmes psychische Schmerzen bereitet, vor allem wenn man ihn mit Warlock und Warlock Armageddon vergleicht. Was mich bei diesem dritten und letzten (auch keine Überraschung) Teil aus dem Jahr 1999 überhaupt nicht wundert, ist dass Regisseur und Drehbuchautor Eric Freiser, hiermit seine Karriere so gut wie beendet hat bzw. nachher keine Jobs mehr bekommen hat.

Dieses mal ist das einzige, was diesen Teil mit den vorherigen verbindet, ein dummer deutscher Zusatztitel, bei dem „The End of Innocence“ mit „Das Geisterschloss“ sehr direkt übersetzt wurde. Zusätzlich spielt die Handlung in einem alten Gebäude, aber keinem Schloss. Julian Sands ist dabei rechtzeitig abgesprungen, denn der Warlock wird dieses mal von Bruce Payne (Highlander 4) gespielt, der sich hier dann auch als der einzige Lichtblick entpuppt.

Was spätestens bei den ersten „gruseligen“ Szenen im titelspendenden Gebäude auffällt, ist wie stümperhaft hier gearbeitet wird. Diese Sound-Effekte, das Spiel mit Licht und Schatten und der Schnitt, also das bekommen Filmstudenten im ersten Semester besser hin. Aber keine Sorge, es steigert sich langsam und wird noch schlimmer. Nein, leider nicht auf eine Art und Weise, die diesen Trash lustig machen würde.

Es gibt hier auch nur entweder blasse oder unsympathische Hauptfiguren, da haben Freiser und zwei weitere Schreiberlinge, beim Drehbuch ganze Arbeit geleistet. Dass die dann laut Filmlogik das „Final Girl“ dem Warlock freiwillig übergeben müssen, könnte dir als Zuseher daher nicht gleichgültiger sein. Die Effekte sind dabei zwar wieder (gehört ja fast schon zum Stil des Franchise) schlecht, aber den Charme haben sie völlig verloren. Überhaupt ist alles was die beiden Vorgänger gut gemacht hat, nirgendwo zu finden.

Eine Sequenz in einer Folterkammer wirkt so billig und schlecht gespielt, dass ich sie mir zweimal angesehen habe, damit ich es glauben konnte, doch dann kommt auch noch das Finale. Wie die Heldin den Warlock mit dem Messer in Schach hält, das ist nicht mehr schlecht, das wirkt schon eher wie eine Parodie. Billig und ohne Gefühl für das Franchise oder Horror an sich, den Namen Warlock hat die Sache wirklich nicht verdient.

Was mich zu Bruce Payne bringt. Der kann Schurken sehr gut spielen und wie er hier beobachtet, manipuliert und zynische Freude am Leid seiner Opfer hat, da geht schon eine gewisse Faszination von ihm aus. Beim letzten Kampf kann dann aber auch er nichts mehr retten. Ashley Laurence ist durch Hellraiser 1 und 2 ja keine Fremde innerhalb des Genres, doch auch sie wirkt teilweise planlos und auch wenn sie gegen die allgegenwärtige Lustlosigkeit anspielt, steht sie wie Payne auf verlorenen Posten.

Scheinbar ist es typisch für einige Horror-Trilogien, den dritten Film klar in den Sand zu setzen, wie es auch bei Düstere Legenden 3 und I’ll Always Know What You Did Last Summer der Fall war. Schade, denn hier wäre kein weiterer Teil eindeutig besser gewesen, als dieser Teil. Zumindest als Fan von Bruce Payne bekommt man hier eine weitere Bestätigung, dass er Bösewichte wie diesen im Schlaf spielen kann, dabei aber immer zu überzeugen weiß.

„Warlock 3“ bekommt von mir 3/10 durch den von Payne gelieferten pain verstärkte Empfehlungspunkte.


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