Guardians of the Galaxy Vol. 3 (Filmkritik)

Ein Angriff von einem Wesen namens Adam Warlock (Will Poulter), bringt die Guardians in Bedrängnis. Um Rocket (gesprochen von Bradley Cooper) zu helfen, müssen sie seine Vergangenheit erforschen, über die er kein Wort spricht. Auf ihrer Suche trifft die Gruppe schließlich auf The High Evolutionary (Chukwudi Iwuji), der ganz eigenen Vorstellungen nachgeht, wie er die Kreaturen dieser Welt verbessern kann.

Ganz nebenbei versucht Peter Quill (Chris Pratt) nach einem Weg, sich damit abzufinden, dass die ebenfalls die Truppe unterstützende Gamora (Zoe Saldana), nicht die selbe Dame ist, in die er sich verliebt hat. Auch ihre Schwester Nebula (Karen Gillan) versucht ihren Platz zu finden. Keiner von ihnen weiß, in welche Richtung es gehen wird, doch eines ist klar, auf diese aktuelle letze Reise, gehen sie gemeinsam…

Gleich mal vorweg, muss ich etwas loswerden. Ich bezeichne mich nicht als Fanboy, weil das negativ belegt ist und eine gewisse unkritische Haltung impliziert. Dennoch liebe ich alles, was seit dem ersten Guardians of the Galaxy Teil aus dem Jahr 2014, rund um diese Truppe erschienen ist. Das beinhaltet Volume 2, das Weihnachtsspecial und auch das weniger erfolgreiche Spiel von Square Enix war großartig. Genau so wie die Guardians weiß auch Regisseur James Gunn genau, wie er meine Wellenlänge erwischt, zuletzt mit dem für mich genialen The Suicide Squad und der Peacemaker Serie.

Ich werde für diese Kritik gar nicht viel ins Detail gehen, denn jeder der die Guardians nur annähernd so gerne hat wie ich, wird sich dieses Finale auf keinen Fall entgehen lassen wollen und am Besten weiß man über die Handlung so wenig wie möglich. Was Gunn jedoch klar in vielen Interviews erwähnt hat, ist dass dies die Story von Rocket ist. Was dann dabei fast schon eine (positive) Überraschung ist, ist dass es in Wirklichkeit um alle Mitglieder der Gruppe geht.

Besonders Nebula hat die größte Entwicklung hinter sich, doch alle haben sie eines gemeinsam, was jeder Mensch, Waschbär oder Baum in seinem Leben schaffen sollte, sie stellen sich nämlich ihrer Vergangenheit. Kein Wegrennen mehr, keine Verdrängen, sich stellen und herausfinden, was für ein Lebewesen man sein möchte. Das passiert dann für einige während dem Film, andere Mitglieder beginnen diese Reise am Ende des Filmes.

Rockets Hintergrundgeschichte ist tragisch und wer bei der einen oder anderen Szene keine Träne wegwischen muss, der ist in meinen Augen kein richtiger Mensch. Genau weil das Kleine funktioniert – Interaktionen, ein Gefühl für die Figuren, Liebe zu lieb gewonnenen Eigenheiten – ist der Bombast der Handlung, das Gegenteil von Langweilig aka Großes zu schaffen, gelingt. Was hier an epischen Gefühlen erzeugt wird, da kann man getrost alles was nach Avengers Endgame gekommen ist, einfach vergessen.

Die Effekte sind spitze und die Action-Sequenzen – man nehme als Beispiel einfach die Szene in dem Gang im letzten Drittel des Filmes (Guardians vs Handlanger des Bösen) – das sieht nicht nur super aus, es unterhält und involviert auch. Über die Einbindung der Musik und den Soundtrack an sich, muss ich hier wohl gar nichts mehr sagen, wer ein Fan ist weiß ganz genau, dass sich nach dem Genuss des Filmes, einige neue (alte) Songs auf der aktuellen Playlist befinden werden.

Auch die Wahl des Bösewichts finde ich clever, denn er hat keine Ahnung, was für ein Monster er ist. Die ständige Optimierung steht für ihn im Vordergrund, die perfekte Spezies schaffen, Dinge wie Moral oder die Gefühle seiner Testobjekte, sind da freilich völlig irrelevant bzw. nerven ihn nur. Narzissmus und Besessenheit, sind in Kombination ziemlich abstossende Eigenschaften. Neue Charaktere wie Adam Warlock oder die telekinetische Hündin Cosmo fügen sich nahtlos ein in die Handlung und bringen auch einen zusätzlichen Comedy-Faktor mit sich, der den bereits etablierten Humor (den man einfach lieben muss) bereichert.

In Summe und von der Präsentation her episch und im Kern mit mehr Herz ausgestattet, als so ziemlich alle Superhelden-Filme der letzten Zeit. Schauspieler die ihre Rollen leben und Figuren, von denen man sowohl für sich alleine aber natürlich besonders in der Interaktion miteinander nicht genug bekommen kann. Ein Soundtrack zum Verlieben. Action-Szenen zum Genießen, inklusive „Wow-Faktor“. Für mich ein mehr als würdiger Abschluss meiner Lieblings-Trilogie innerhalb des MCU.

P.S.: Nach einigen schwächeren Filmen, wo Agenda statt Unterhaltung im Vordergrund stand, ist dies für mich bis auf weiteres nun mein (vorläufiger) Ausstieg aus dem MCU, denn man soll ja aufhören, wenn es am Schönsten ist.

P.P.S: Bei Groots Schlussworten im Film geht es ums Verstehen, nicht ums Aussprechen. Wir Zuschauer sind jetzt Teil der Guardians-Familie, schöner könnte man diese Trilogie kaum beenden. Dies ist nämlich in erster Linie ein James Gunn Film und erst an zweiter Stelle ein Teil des MCU und das ist gut so.

„Guardians of the Galaxy Vol. 3“ bekommt von mir 9,5/10 gemeinsam rockende und alleine wachsende Empfehlungspunkte.


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