Dragon Age: Absolution (Serienkritik)

Miriam ist eine Elfe, die sich als Assassine ihr Geld und ihren Lebensunterhalt verdient. Eines Tages wird sie angeheuert, um im Tevinter-Imperium ein altes Artefakt zu stehlen, welches angeblich Tote wieder ins Leben zurückbringen kann. Aber Miriam will nicht, denn sie ist vor langer, ganz langer Zeit aus Tevinter geflohen. Dort werden Elfen wie sie als Sklaven gehalten. Ihre Meinung ändert sich allerdings, als sich herausstellt, dass ihre alte Liebe Hira die Auftraggeberin ist.

Also sagt sie zu und begibt sich mit einer Gruppe bunt zusammengewürfelter Tagediebe zurück in ihre alte Heimat, um das Artefakt zu stehlen.

Aber das ist nicht alles, denn der aktuelle Magister Rezaren und die Leiterin seiner Palastwache bzw. der Templar Tassia, haben ebenfalls Interesse an dem Artefakt. Und Rezaren hat etwas ganz Besonderes damit vor. Denn sein Plan ist ganz persönlicher Natur und er und Miriam sind keine Unbekannten …

Es ist ja schon eine Weile her, dass die Welt von Dragon Age ein Lebenszeichen von sich gegeben hat. Der letzte große Eintrag namens „Dragon Age: Inquisition“ der Spielereihe kam bereits 2014 in die Läden und traf auf gemischte Kritiken. Ich selbst fand zwar die Sammelquest auch übertrieben, aber wie jedes Mal haben mich die Charaktere (fast alle) und die Story abgeholt und ich war wieder einmal in Thedas versunken. Außerdem fand ich das, was sich am Ende für den nächsten Teil bzw. die Weiterführung der Geschichte offenbart hat, doch ziemlich spannend und ich war überrascht, dass es so lange dauert(e) bis die Story fortgeführt wird.

Wer jetzt böse sein möchte, der könnte anmerken, dass Bioware (den Macher:innen) ja so wichtige Projekte wie „Anthem“ dazwischen gekommen sind. Projekte, die dem Entwicklerstudio fast das Genick gebrochen haben. Und jetzt hat man zwei Chancen, das Ruder noch einmal herumzureißen. Da wäre die Ankündigung eines neuen Mass Effect, was ich immer gut finde. Und natürlich „Dragon Age: Dread Wolf“. Der nächste Teil der Spielereihe auf welche ich mich schon sehr freue seitdem ich gelesen habe, dass man wieder auf Single-Player-Erlebnisse abzielt. Ich hoffe mal, dass das so bleibt.

Was hat das jetzt mit „Absolution“ zu tun: Nun, Absolution spielt im geheimnisvollen Tevinter, welches die Kenner von Dragon Age schon ewig selbst sehen wollen, denn es ist sagenumwoben, voller Magier und tatsächlich der personifizierte Graubereich zwischen Gut und Böse. Das ist das spannende daran. Sklaverei ist normal, Zauberei nicht verboten, sondern es wird sogar gut geheißen. Und tja, offen gesprochen: Zu behaupten, dass „Absolution“ in Tevinter spielt, ist zwar wahr, aber auch nicht ganz richtig. Denn es spielt großteils nur ein einer Stadt und sogar dort nur in einem Palast.

Klingt langweilig?

Sorry, nein. Denn was auch bei der 6teiligen á 30 Minuten langen Folgen der Serie wirklich gut funktioniert sind die Charaktere. Die funktionieren super. Auch Miriams Trauma, ihre Verbindung mit den anderen agierenden und – ja, ich sage es – der Verrat in der Gruppe. Das alles passt zusammen, stimmt und ich habe tatsächlich die gesamte Serie in einem Rutsch durchgeguckt. Es gibt ein paar überraschende Wendungen, die Figuren fand ich allesamt (auch die „Bösen“) spannend und großteils gut ausgearbeitet. Schade fand ich, dass man die Qunari-Zaubererin als Comedy-Relief nutzten musste, denn an sich finde ich Qwydion eine extrem spannende Figur, was allerdings auch daran liegt, dass man – wer Dragon Age kennt – weiß, dass Zauberei + Qunari eigentlich nicht zusammenpassen. Das wird hier aber nicht mal im Ansatz zum Thema gemacht. Schade. Ein paar der Dialoge fand ich auch super (ein paar sind klischeetriefend, aber hey, geschenkt) und alles in allem: Das Ende macht auf jeden Fall Lust auf eine weitere Staffel, stimmt gut auf das nächste Spiel ein und stellt sogar (meiner Interpretation nach) eine Verbindung zu „Dragon Age II“ her (Hallo, Meredith!).

Das heißt allerdings auch, dass sich jene, die mit Dragon Age bis dato keine Bekanntschaft gemacht haben, hier mit ziemlicher Sicherheit ziemlich verloren fühlen werden. Denn von der Story oder vom „World-Building“ her scheint sich niemand Gedanken darüber gemacht zu haben, wie man Menschen abholt, die noch nicht in diese Welt verliebt sind.

Noch was? Ach ja, stimmt: Die Action sieht gut aus, macht Laune und für Dragon Age-Verhältnisse kann sich auch die Brutalität sehen lassen. Gezeichnet ist alles wunderbar und sogar die 3D-Objekte, die durch den Computer erzeugt wurden passen gut in die Welt. Also alles paletti, wie man so schön sagt.

Zusammengefasst: Ja, ich hoffe, es gibt eine Staffel 2. Und ich freue mich wirklich auf „Dread Wolf“.

„Dragon Age: Absolution“ bekommt von mir 7,5 von 10 möglichen, es hätte schon ein bisschen mehr und länger sein dürfende, Punkte.


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