God’s Trigger (Game-Review)

Engel und Dämon treffen sich auf der Erde. Engel und Dämon werden Freunde. Engel und Dämon verstricken sich in ein Komplott. Engel und Dämon arbeiten zusammen und räumen mal so richtig auf. Zumal es heißt, die 4 Reiter der Apocalypse zu töten und für Ruhe zu sorgen.

Oder steckt da jemand ganz anders dahinter?

Über „God’s Trigger“ bin ich in einem Sale gestolpert und da ich „Hotline Miami“ doch sehr gut fand und auch mit „Aliennation“ oder „Tesla vs Lovecraft“ meinen Spaß hatte, dachte ich, gucke mir da mal an, zumal ich die Grafik doch ansprechen fand und der Trailer irgendwie Lust auf eine hirnlose, unterhaltsame Ballerei machte.

Und was soll ich sagen? Ich wurde nicht enttäuscht.

Die Story (nennen wir es mal so) ist simpel und voller Klischees, unterhält aber und zumindest ich wollte wissen wie es weitergeht. Der Vergleich mit „Tesla vs Lovecraft“ hat dann aber doch nicht gepasst, weil es kein Bullet-Hell-Shooter ist, sondern viel mehr in Richtung „Hotline Miami“ geht. Man sieht das Geschehen also von oben, kann zwischen den Figuren wechseln und schießt, schlägt, prügelt und zaubert sich (mit pro Charakter verschiedenen Fähigkeiten) durch die doch abwechslungsreichen Levels.

Die führen über eine Westernstadt (ein Filmset), über einen fahrenden Zug (bzw. mehrere nebeneinande) über alte Ruinen und Keller bis hin zum „Himmel“. Langweilig wird es also nicht. Das liegt auch daran, dass man im Regelfall taktisch vorgehen muss, da jede Figur nur einen Treffer einsteckt, außerdem verstecken sich ein paar gute Ideen im Spiel, so gibt es zB Stellen wo einer der beiden als Scharfschütze dem anderen Deckung geben muss und ähnliches. Da ist natürlich vor allem im lokalen Koop ein ziemlicher Spaß.

Allzu schwer ist die Sache auch nicht geworden (also ein klarer Unterschied zu Hotline-Miami) und die Levels sind mehr kleine Puzzels, bei denen man überlegen muss, was man wie in welcher Reihenfolge angeht, damit man auch die größten Übelebenschancen hat.

Die Steuerung ist herrlich direkt, die Optik passt, mit Pixelblut wird nicht gegeizt, die Gegnertypen variieren und die Bosse sind teilweise gut eklig geworden und manchmal etwas schwer geraten (ich sage nur: Sensen) aber meistens fair. Und Bosse sollen sich ja vom Rest abheben.

Die beiden Charaktere kann man durch Erfahrungspunkte aufleveln und neue Fähigkeiten verteilen, also soweit alles im Standardbereich. Den für mich größten Pluspunkt hat aber das auf die Story zurückzuführende Setting dargestellt, denn die Umgebungen, die Optik, das Gegnerdesign, die Tricks, die man anwenden kann (Kugeln prallen an bestimmten Oberflächen ab, etc) machen die Sache kurzweilig und unterhaltsam.

Ein Spiel, dass man immer wieder mal kurz dazwischen anwerfen kann, zumal auch die Dauer des einmaligen Durchspielens nicht unbedingt Wochen dauert, sondern sich eher auf ein oder zwei Abende reduziert. Wer also zwischen all den aktuellen 100h-Open-Worlds mal wieder was geradlinig actionreiches braucht mit First-Person-Shootern allgemein nichts anfange kann, der oder die ist hier richtig.

Als Bonus gibt es noch sarkastische Dialoge, die zwar kurz und gewollt cool sind, für mich in dem Setting aber perfekt funktioniert haben.

„God’s Trigger“ bekommt von mir 8 von 10 möglichen, als cooler Action-Happen zwischendurch super funktionierende, Punkte.


Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Diese Website verwendet Akismet, um Spam zu reduzieren. Erfahre mehr darüber, wie deine Kommentardaten verarbeitet werden.