Injustice: Götter unter uns – Gods Among Us (Game-Review)

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Wer so umfangreiche Vorschuss-Lorbeeren bekommt wie das neue „Injustice: Götter unter uns“, müsste es eigentlich schwer haben, sie sich dann auch wirklich Stück für Stück, also Spielminute für Spielminute, zu verdienen. Das glatte Gegenteil ist der Fall. „Injustice“ ist ein extrem unterhaltsames und detailreiches Knaller-Kampfspiel geworden, dem es gelingt, den hohen (und mitunter auch ein wenig abartigen) Spaßfaktor der „Mortal Kombat“-Reihe weiter zu entwickeln, ohne dabei selbst zur Parodie zu verkommen.

12 „gute“ und 12 „böse“ Vertreter des Superhelden-Universums von DC sind versammelt, und sie alle tragen ihren Teil zum Plot des Story Modus bei. Dass es den Autoren gelungen ist, angesichts dermaßen zahlreicher Handlungsträger überhaupt eine halbwegs sinnvolle Geschichte zu konstruieren, ist für sich genommen schon eine Leistung. Wer sich allerdings in der Welt der Comics von DC etwas besser auskennt, weiß die Handlung noch um vieles mehr zu schätzen. Denn nicht selten beziehen sich die einzelnen Figuren in ihren Absichten und Statements auf Geschehnisse, die über den Plot von „Injustice“ hinausgehen.

Zusätzlich zu den spielbaren Figuren sind ca. 30 weitere an Bord, deren Aufgabe mehr oder weniger „nur“ darin besteht, das Gesamtgeschehen noch reichhaltiger zu machen. Wäre „Injustice“ ein Film, so würde man wohl von „Cameo-Auftritten“ sprechen. Insgesamt darf das Entwicklerhaus Netherrealm für sich in Anspruch nehmen, dem Flair und den Bedingtheiten des DC-Universums weitgehend gerecht geworden zu sein. Nur wenige DC-Fans dürften am Spiel etwas auszusetzen haben – und wenn, dann höchstens, dass ihre Lieblingsfigur(en) keinen oder zu wenig Raum bekommen haben.

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Das Gameplay stellt zunächst einmal sicher, dass „Injustice“ sich für ein breites Spektrum an Spielern eignet, allen voran, was den Schwierigkeitsgrad angeht. Einerseits können Anfänger gar auf einen „Very Easy“-Modus zurückgehen. Andererseits gehen die Angriffe in „Injustice“ generell um vieles leichter von der Hand als etwa bei Capcom’s „Street Fighter“-Serie. Spaß vor Virtuosität: Dieses Credo scheinen sich die Entwickler auf die Fahnen geheftet zu haben, und das ist ganz in unserem Sinne.

Die Spielmechanik führt Altbewährtes auf gelungene Weise weiter. So ist es in „Injustice“ möglich, nicht nur Special Moves einzusetzen, sondern den Gegner sogar in eine andere Kampfarena zu schleudern oder auf anderem Weg Elemente der Kampfumgebung zweckzuentfremden. Dass jede Figur ihre eigenen Fähigkeiten mitbringt, hält das Spiel über einen langen Zeitraum hinweg interessant. Gleichzeitig ist das spieltechnische Fundament außerordentlich solid und ausgefuchst; die Umsetzung der Energie- und Angriffs-Meter ist die beste, die wir je in einem Kampfspiel gesehen haben.

An der Grafik gibt es nichts zu meckern. Auf unserer Test-Konsole (xBox 360) macht „Injustice“ mehr als deutlich, dass die Techniken zur Ausreizung des Potenzials der aktuellen Konsolengeneration mittlerweile wohlbekannt sind. Viel besser als „Injustice“ kann ein Kampfspiel nicht aussehen, die bewegten Hintergründe in den Arenen etwa zeigen das sehr gut. Auch der Sound, vor allem die wichtigen Soundeffekte, fügen sich perfekt ins Bild. Ganz so brutal wie „Mortal Kombat“ klingt es zwar nicht, aber das war Absicht. Dafür ist „Injustice“ auch bereits für Gamer ab 16 Jahren zu haben.

„Injustice“ weiß genau, was es sein will, und lässt manch anderes Kampfspíel als langweilig erscheinen. Der hohe Spaßfaktor und der einnehmende Plot verhelfen dem Titel zu einer hohen Wertung: Wir vergeben 9,0 von 10 Punkten!

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