Shark Bait (Filmkritik)

Nat (Holly Earl) und ihre vier Freunde, feiern ihr letztes „Spring Break“, bevor der Ernst des Lebens beginnt. Da sie überdreht und betrunken sind, stehlen die Jungs in der Gruppe die Schlüssel von zwei Jetskis. Obwohl Nat Bedenken hat, lassen sie fast ihre gesamte Kleidung und die Handys am Pier zurück und machen sich auf, das Meer mit ihren Jetskis unsicher zu machen.

Doch es kommt wie es kommen muss, sie übertreiben es dabei und haben einen Unfall. Einer der Truppe verletzt sich dabei schwer am Bein, ein Jetski ist kaputt und der zweite springt nicht mehr an. Wie sollen sie Hilfe holen bzw. ihn transportieren, da sie sich mitten im Meer befinden und kein Land in Sicht ist? Vielleicht kann das Problem ja der plötzlich auftauchende Hai für die Freunde lösen?

James Nunn kannte ich bis jetzt vor allem als Regisseur von preiswerteren Action-Filmen (Eliminators, The Marine 5). Nun versucht er sich an diesem, ursprünglich als „Jetski“ betitelten Creature Feature und was man ihm sofort in Anbetracht der Flut an Hai-Filmen im Trash-Format zu Gute halten muss, ist dass er hier einen ernsten Zugang gewählt hat. Es gibt schon noch zusätzlich ein paar Pluspunkte hier – ab jetzt folgen dann auch ein paar Spoiler – aber in Summe ist dies aus Sicht des Hais nur ein kleiner Snack und kein ganzes Menü.

Der Aufbau gelingt gut, weil alles zügig geht. Von den fünf Hauptfiguren sind dir zwei egal, zwei sind unsympathisch und das Final Girl ist richtig nett. In Form eines Bettlers wird kurz eine Vorschau auf drohendes Unheil gesät und bevor 15 Minuten Filmzeit vergangen sind, sitzen die jungen Leute auch schon fest auf ihrem Jetski. Was dann passiert ist teilweise lähmend, genau wie das Warten der Protagonisten auf baldige Rettung.

Damit etwas passiert – zu den Hai-Attacken komme ich noch – müssen Wege gefunden werden, warum sich immer wieder mal einer von der Gruppe entfernt, damit er/sie sich in Gefahr begeben kann. Vielleicht wäre das ja durchgehend spannender, wenn man sich mehr um die Figuren kümmern würde, aber bei Nat ist klar, dass sie es zumindest bis zum Finale schafft und die anderen Mitspieler sind nur der titelspendende Köder.

Ich verstehe auch nicht was es bringt, Nat auf den Jetski zu setzen mit ihrem Freund und ihrer besten Freundin, die natürlich zusammen im Bett waren und Nat dies genau in dieser Situation erfährt. Soll das Soap Opera Drama in die Sache bringen? Die emotionale Spannung verstärken? Aber gut, man kann das alles auch als Stufen zum Erfolg für Nat sehen, die klar als Mauerblümchen beginnt und immer mehr ihre kämpferische Seite heraus kehrt.

Was die Angriffe des Hais betrifft, da hält man sich mit schlechtem CGI angenehm zurück, setzt auch auf handgemachte Effekte und vermeidet so peinliche Momente eigentlich völlig. Zusätzlich sind die Aktionen des Hais brutal, schnell und blutig und auch wenn es keine Kunst ist intelligenter zu wirken als manche der Charaktere, ist dies eindeutig ein schlaues Biest. Wer lieber auf andere Schauwerte setzt, der bekommt hier schön trainierte Menschen im Bikini und der Badehose präsentiert.

Schaut man auf das Schauspiel, dann fällt hier keiner negativ auf, auch wenn dies für zumindest vier von ihnen, eine der ersten Rollen überhaupt ist. Hervorheben möchte ich nur Holly Earl, die ich im Jahr 2019 durch das Full-Motion-Picture Spiel „Erica“ kennengelernt habe, in dem die ebenfalls die Hauptfigur ist. Natürlich hilft ihr Aussehen, weil ihr Gesicht einfach so einladend und freundlich wirkt, doch auch ihre Entwicklung hin zur Überlebenden spielt sie stark, direkt und mitreissend.

Was man also bekommt ist wie eingangs erwähnt die kleine Hai-Jause für zwischendurch. Als Kurzfilm wäre das eine sehr straffe Sache geworden, so wirken jedoch einige Momente gestreckt, damit man auf eine Spielfilm-Länge kommt. Schlecht ist schon was anderes, dennoch wird nie die Intensität eines The Shallows erreicht und auch den Spaß den ich etwa mit Deep Blue Sea 3 hatte, konnten die Macher hier nicht reproduzieren. Also liebe Kinder merkt euch: fahrt nicht auf Urlaub, trinkt keinen Alkohol und stellt nichts Verbotenes an, sonst werdet ihr nämlich gefressen.

„Shark Bait“ bekommt von mir 5/10 Holly Earl für weitere Rollen qualifizierende Empfehlungspunkte.


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