Danny’s Doomsday (Filmkritik)

Danny (William Johnk Nielsen) hat ein kompliziertes Leben. Er ist ein wenig ein Nerd. Und sein Vater ist Schriftsteller (mit Schreibblockade). Und sein Bruder wird in der Schule gemobbt. Und sein Love-Interest Rie (Emelie Werner Semmelroth) scheint sich nicht für ihn zu interessieren.

Aber dann passiert etwas Seltsames: Während Mutter ins Einkaufszentrum fährt und Papa entdeckt, dass er mit Kopfhörern genug Ruhe hat um endlich schreiben zu können, tauchen Monster auf. Vermutlich durch den Klimawandel aus den tiefen der See hervorgelockt, jagen diese Tiere nach Geräuschen und sie fegen durch die gesamte Stadt.

Danny und sein Bruder können sich in den Keller retten, aber da draußen, nun … da ist „etwas“. Und nun stellt sich die Frage: Im Keller bleiben? Mutter suchen gehen? Oder den Fremden, der dort draußen gerade an die Tür klopft reinlassen, weil er Hilfe braucht?

Ein Monsterfilm aus Dänemark. Nun ja, da gibt es jetzt nicht sehr viele und wenn es nach „Danny’s Doomsday“ geht, dann wird das wohl auch so bleiben. Und das schreibe ich jetzt nicht weil der Film per se schlecht ist, sondern weil man die ganze Zeit über das Gefühl hat, man hat diesen Film schon mal wo gesehen. Dass das nicht immer bedeutet, dass der Film keinen finanziellen Erfolg hat sieht man an der österreichischen Produktion „In 3 Tagen bist du tot„, der auch nur zusammengeklaut war und trotzdem (oder deshalb) extrem erfolgreich.

Jedenfalls ist Dannys Geschichte eine sehr bekannte Geschichte, in dem Sinn, dass sie nichts Neues bietet. Bis auf eine Ausnahme, wie ich der Fairness halber anmerken muss: Der Nachbar, der bei den Jungs im Keller unterkommt (sorry, leichter Spoiler) hat eine Entwicklung, die ich so nicht kommen gesehen habe. Das war wirklich unerwartet und spannend. Vor allem auch da die Sache (in deutscher Synchro) gut gespielt war.

Alles andere ist leider Standard. Nach gut der Hälfte des Films bekommt man die Monster zu Gesicht (sehen eh nett aus) und dann wird der Keller verlassen. Und ab dann geht alles seinen gewohnten Gang. Sicher, die Hauptfiguren sind nicht unsympathisch, man wünscht sich halt nur, dass Danny sich mal ein bisschen früher findet und merkt, dass er zu seinem Bruder stehen sollte, aber hey – so funktionieren diese Filmchen halt.

Mehr kann man eigentlich zu diesem Film nicht sagen. Die Idee der Monster ist nicht neu. Die Idee die Protagonisten lange Zeit in einem Raum verweilen zu lassen ist nicht neu. Die Kombination aus zwei ungleichen Brüdern ist nicht neu. Die Idee mit dem unnahbaren Love-Interest, der ja dann doch interessiert ist, ist nicht neu. Also eigentlich ist nichts dran neu. Bis auf die Sache mit dem Nachbarn eben und, okay, dass ist vielleicht nicht neu, aber noch selten genutzt: Das Militär will der Monsterplage Herr werden indem sie die Stadt bombardieren bzw. mit Giftgas vollspritzen. Und das tun sie nicht planlos (wie in anderen Filmen), sondern sie kümmern sich darum, dass die Überlebenden mit Gasmasken etc versorgt sind.

Seht ihr? In Dänemark ist sogar das Militär menschlicher als in vielen anderen Ländern. Da sag noch einer, wir können von denen nix lernen.

Wie dem auch sei: Der Film ist unterhaltsam, die Figuren nett und der Ablauf bekannt. Für einen einmaligen Filmabend ohne viel Höhepunkte ist der Film geeignet, wer aber „Infestation“ noch nicht kennt, sollte sich den vorher ansehen, denn der hat zwar auch keine neue Story, ist dafür aber herrlich irre.

„Danny’s Doomsday“ bekommt von mir 6 von 10, unterhaltsame aber auch irgendwie belangelose, Punkte.


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