Blood Fest (Filmkritik)

Dax (Robbie Kay) ist fasziniert von Horrorfilmen, seit er als Kind mit erleben musste, wie seine Mutter von einem irren Patienten seines Vaters getötet wurde. Sein größter Traum ist es daher natürlich, das örtliche Blood Fest mit seiner Freundin Sam (Seychelle Gabriel) zu besuchen, bei dem die größten Horror-Ikonen gefeiert werden. Sein Vater Dr. Conway (Tate Donovan), verbietet ihm jedoch das Fest zu besuchen und vernichtet seine Eintrittskarten.

Klar dass Dax so schnell nicht aufgibt und einen Weg findet, sich plus Sam und Kumpel Krill (Jacob Batalon) bei dem Fest einzuschleusen. Dass dies keine so gute Idee war merkt er spätestens dann, als sich der Leiter des Festes als Wahninniger erweist, der sämtliche Besucher der Veranstaltung in typischen Horror-Szenarien, von seinen Leuten wirklich umbringen lässt…

Filme, die gekonnt und mit viel Freude an der Sache mit der Metaebene spielen. Nicht zuletzt seit Deadpool, erfreuen solche Abenteuer wieder ein viel breiteres Publikum. Regisseur und Drehbuchautor Owen Egerton (Follow), der es sich auch nicht nehmen hat lassen den verrückten Festival Veranstalter Anthony Walsh selbst zu spielen, hat sich hier einiges vorgenommen, dass so manchen Genrefreund sicherlich breit grinsen lassen wird.

„Halte dich an die Regeln und vielleicht wirst du dieses Fest überleben“. Das Spiel mit den Regeln des Horrorfilmes ist ja schon lange kein neues mehr, doch kommt es immer auch auf die Präsentation an. Hier habe ich dann etwas gemischte Gefühle, denn Patienten aus der Psychiatrie als Killer-Clowns, das braucht mir nun wirklich keiner zu erklären aber wie man einen Zombie oder Vampir auf „natürliche“ Art und Weise nachstellt, da steige ich dann schon aus.

Nicht falsch verstehen, realistisch oder nicht ist mir völlig egal, aber irgendwie ist der Part mit den Erklärungen mit dem Nachmachen von Horror-Mythen so nebenbei eingestreut, dass es um so ernster wirkt. Das ist aber so eine Sache bei der ich mir sicher bin, dass es anderen Menschen nicht so geht, also lasse ich das Thema nun auch schon wieder. Immerhin, man weiß zwar immer was kommen wird, will es dann aber dennoch gerne sehen.

Die Regeln werden brav eingehalten, wer sich von der Gruppe trennt, egoistisch ist oder es mit seiner Jungfräulichkeit nicht so ernst nimmt, der wird das Finale des Filmes nicht erreichen, zumal sogar über die möglichen Enden eines Genrefilmes diskutiert wird. Egerton kennt sich durchaus aus im Genre und deshalb sind Szenen, in denen dem Killer mit dem Kindheitstrauma vorgespielt wird, dass sein Gegenüber sein Vater ist, spannend und lustig zugleich (auf mehreren Ebenen).

Groß geschrieben wird auch der Wahnsinn, der Slapstick und die skurrilen Sequenzen, die unweigerlich entstehen auf Grund des allgegenwärtigen Chaos. Der Ausdruck „Kettensägenmassaker“ bekommt hier eine ganz neue Dimension, beim Duell Zombies vs Killerclowns weiß man nicht sicher, zu wem man halten soll und wer ist wohl das ärgste Monster überhaupt? Richtig, der Mann im Hintergrund, der Horror-Fans an sich alle für schlechte Menschen hält.

Robbie Kay (Cold Moon) und Seychelle Gabriel (The Last Airbender) geben ein sehr sympathisches Heldenpärchen ab. Sie, die toughe Dame, die sich zurückhält, damit er selbst seinen Weg findet und er, der seine Ängste hinter seiner Begeisterung für Leinwand-Gewalt versteckt. Jacob Batalon (Spiderman Homecoming) als Sidekick schwankt zwischen nervig und liebenswert hin und her und Egerton selbst hat hier offensichtlich einen Heidenspaß.

Insgesamt also nicht wirklich etwas Neues, doch flott inszeniert, mit sympathischen Darstellern, der Macher ist mit ausreichenden Kenntnissen der Subgenres ausgestattet, der Blutfaktor ist hoch und die Geschwindigkeit gerade hoch genug, dass man nicht zu viel nachdenken muss. Als Filme der Marke „von Fans, für Fans“ daher klar gelungen und die Moral von der Geschichte – lass den Horror in deinem Alltag in geordneten Bahnen wieder heraus, sonst wirst du selbst eine schreckliche Person – die habe ich nur allzu gerne angenommen.

„Blood Fest“ bekommt von mir 6,5/10 ein das letzte Fest deines Lebens feiernde Empfehlungspunkte.


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