Abduction (2019 Filmkritik)

Wir schreiben das Jahr 1985. Als die Tochter von Quinn (Scott Adkins) unter mysteriösen Umständen entführt wird, macht er sich selbst auf die Suche nach ihr. Als er sie schließlich findet, ist sie in den Händen von Aliens und nach einem Kampf stürzt er tief hinab in einen Fluß. Als er wieder auftaucht, tut er dies aus einem Brunnen mitten in Vietnam. Er leidet unter Amnesie und landet schließlich im Krankenhaus.

Conner (Andy On) hat gerade seinen letzten Job als Killer für seinen alten Boss absolviert und will nun endlich wieder der Held sein, den seine Frau damals geheiratet hat. Doch auch sie wird von seltsamen Wesen entführt, was Conner bei der Jagd nach ihr schließlich in das selbe Spital führt, in dem Quinn liegt. Jetzt muss man ihm nur mehr schonend beibringen, dass wir mittlerweile im Jahr 2018 gelandet sind…

Was bekommt man, wenn man den in Action-Sachen erfahrenen Regisseur Ernie Barbarash (Falcon Rising, 6 Bullets) nimmt und ihn einen von Roger Corman produzierten Film mit abstruser Alien-Story inszenieren lässt? Richtig, ein „guilty pleasure“ Erlebnis in Reinkultur, mit schlechten Effekten, noch schlimmeren Nebendarstellern, einer lächerlich zusammen gemischten Handlung, gut gefilmten und effektiven Kampfszenen und nicht vergessen: einer Inszenierung, die ernster nicht sein könnte.

Natürlich bin ich hier gelandet, weil Scott Adkins (hier auch als Produzent) längst zu der modernen Version der Action-Helden meiner Jugend geworden ist (die wären z.b. Jean-Claude Van Damme, Dolph Lundgren oder Sylvester Stallone). Auch hier darf er wieder sein Martial Arts Können zeigen, obwohl echte Höhepunkte fehlen. Was viel wichtiger ist für Fans des Genres, ist jedoch dass er hier mit Andy On zusammen spielt, der Freunden asiatischer Filme, ein Begriff sein dürfte.

Ja, er verirrt sich auch manchmal nach Hollywood (Blackhat, Outcast), aber seht euch mal ein paar seiner anderen Werke an, der hat schon Ausstrahlung und Können (und hat sich schon mit Donny Yen und Jing Wu angelegt). Natürlich findet man dann auch einen Weg, Adkins und On in einem Kampf gegeneinander antreten zu lassen, obwohl beide hier (Anti)-Helden sind. Ist ein schöner und harter Kampf geworden der wieder mal beweist, dass man Adkins nicht als Gegner haben will.

Noch mehr Spaß hatte Adkins (Triple Threat, Avengement) wohl dabei, eine Zeit lang stottern zu müssen, denn dabei darf er auch etwas übertreiben und wirkt wie ein hilfloses Kind, was mich mehr als einmal breit grinsen ließ. Die meisten restlichen Schauspieler, nun die machen große Augen und sagen brav ihren Text auf und das sind noch die besseren „Darsteller“. Um das geht es hier aber auch gar nicht oder eben vielleicht auch doch, weil es Teil des Charmes ist.

Übrigens für echten Trash ist die Sache dann doch zu gut gemacht, rein schon von den Hauptdarstellern her und der Kampf-Choreographie. Die Effekte dafür sind irgendwo zwischen mies und lächerlich und die Beteiligten schauen auch nicht immer dort hin, wo sich der nachträglich eingefügte Effekt befindet, aber egal, da gilt die selbe Regel wie bei den Schauspielern. Spaß macht der Unsinn und nostalgisch fühlt er sich auch noch an.

Somit kann ich nun sowohl Fans von Adkins als auch On sagen, dass sie hier ruhig einen Blick riskieren können, mit der richtigen Erwartungshaltung eben. Wo Roger Corman drauf steht, ist eben noch immer auch Roger Corman drinnen und das ist gut so. Also wenn wieder mal Aliens auftauchen und deine Liebsten entführen wollen: einfach so lange drauf hauen, bis sie nicht mehr aufstehen, das geht immer!

„Abduction“ bekommt von mir 6/10 heldenhafte Männer starke Frauen retten lassende Empfehlungspunkte.


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