Pacific Rim: Uprising (Filmkritik)

Jake Pentecost (John Boyega) muss gegen seinen Wilen in die Fußstapfen seines Vaters Stacker treten, der sich im Kampf gegen Kaijus, Monster aus einer anderen Welt, opferte. Es scheint, als wäre die Bedrohung schon vorbei, doch er soll gemeinsam mit seinem ehemaligen Co-Piloten Lambert (Scott Eastwood) eine neue Generation von Piloten ausbilden, unter ihnen die junge Amara (Cailee Spaeny)…

Ich muss gestehen, immer wenn ich so bei mir denke, „Ich will einen Film sehen bei dem ich mein Hirn ausschalten kann und Spaß macht“ schwanke ich zwischen 2 Filmen: „Godzilla“ und „Pacific Rim“. Als ich hörte, dass „Pacific Rim“ genug einspielte um einen zweiten Teil zu rechtfertigen, war ich ziemlich optimistisch. Denn was könnte man denn bei einem so simplen Konzept (riesige Roboter kämpfen gegen riesige Monster) groß falsch machen?

An dieser Stelle kann ich nur sagen: so einiges, denn vom Flair des ersten Teils ist nicht viel übrig geblieben. Während des ganzen Films hatte ich das Gefühl, dass irgendetwas fehlt. Ich kann auch jetzt noch nicht genau den Finger darauf legen.

„Pacific Rim“ war ja ein wahres Passion-Project von Guillermo del Torro (Crimson Peak), der für 190 Millionen Dollar ein wahres Action-Spektakel in die Kinos schickte. Freilich keine hochqualitative Unterhaltung, aber „Pacific Rim“ war um Klassen besser als Art-verwandte Filme wie „Transformers“. Man erkannte deutlich den kreativen Einfluss den del Torro auf das Design der Kaijus und Jäger hatte. Del Torro spielte hier eindeutig seine Stärken aus und ausgeklügelte Handlung war da echt Nebensache.

Wo genau hapert es nun bei „Pacific Rim: Uprising“? Fangen wir mal damit an, dass mehr oder weniger komplett neue Schauspieler zu Einsatz kommen, ohne zufriedenstellende Erklärung was mit den anderen passiert ist (Raleigh?), bzw wird eher lieblos mit ihnen umgegangen. Der Anfang wirkt sehr lieblos zusammengeschustert und hat ungefähr das Flair eines „previously on“ einer x-beliebigen TV-Serie.

Man sollte meinen, dass sich Computer-Effekte innerhalb von 5 Jahren weiterentwickeln. Doch die Effekte in „Pacific Rim 2“ sehen stellenweise nicht besonders gut aus. Schon klar, er war um einiges „billiger“ als sein Vorgänger, aber man sollte zumindest gleichwertige Effekte präsentieren um die Zuseher nicht zu verärgern. Auch kommt hier nicht rüber, wie riesig die Roboter eigentlich sind. Im ersten Teil bekommt man ein Gefühl dafür, dass hier mehrere Tonnen Monster oder Roboter über die Leinwand fetzen, was Regisseur Steven S. DeKnight hier eindeutig nicht schafft. Gut gelungen war das aus 3 mach 1 am Schluss, vor allem weil es unerwartet kommt, doch ich muss sagen, dass die riesigen Monster im Film viel zu wenig präsent sind.

Die Geschichte von Jake Pentecost wirkt so klischeehaft, dass ich mich stellenweise schon fragte, ob sie das einfach irgendwo eins zu eins abgeschrieben haben. Verstorbener Vater – check, kommt beinahe vom rechten Pfad ab – check, wird zu seinem Glück gezwungen und wächst über sich hinaus – check. John Boyega (Star Wars: The Last Jedi) schafft es nicht wirklich aus dieser von Stereotypien nur so wimmelnden Rolle etwas raus zu holen. Er spuckt einen „coolen“ Spruch nach dem anderen, hat aber nicht wirklich etwas zu sagen. Dass er eins zu eins den Akzent von Idris Elba kopiert hat ist übrigens extrem seltsam.

Scott Eastwoods (The Fate of the Furious) Charakter war so blass, dass ich mir nicht einmal seinen Namen gemerkt habe. Als Nate Lambert (danke Google) soll er wohl ein zweiter Chuck Hansen (das Ekelpaket des ersten Teils) sein, doch dafür ist er nicht unsympathisch genug. Allgemein wirkt sein Charakter sehr unausgegoren.

Ebenfalls verschenkt ist Cailee Spaeny als Amara Namani. Sie wird als Wunderkind präsentiert, entpuppt sich aber dann als „normal“ und irgendwie langweilig, obwohl ihr Charakter recht vielversprechend in den Film startet.

Fazit: Leider hat „Pacific Rim: Uprising“ sein Potential verschenkt und es ist kaum etwas von dem geblieben, dass den ersten Teil zu meinem „Guilty Pleasure“ macht.

Dieser Film bekommt von mir 5/10 gigantisch (langweiligen) Punkten.


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