Beyond Skyline (Filmkritik)

Seit seine Frau gestorben ist, hat es sowohl Mark (Frank Grillo) als auch seinen Sohn Trent (Jonny Weston) aus der Bahn geworfen. Gerade musste Mark seinen Sprössling wieder mal von der Polizeistation abholen und zu allem Überfluss, springt auch noch sein Truck nicht mehr an. Die beiden nehmen die U-Bahn, doch plötzlich gibt es einen Stromausfall, dem seltsame Geräusche und Lichter folgen.

Gemeinsam mit der U-Bahn Fahrerin Audrey (Bojana Novakovic) und ein paar Passagieren machen sie sich auf, um der Sache auf den Grund zu gehen. Was sie erwartet, damit hat jedoch keiner gerechnet, denn es handelt sich um eine Invasion von Aliens und scheinbar wollen sie die Erde nicht vernichten, sondern fangen alle Menschen ein, die sie erwischen und locken sie dafür mit einem blauen Licht an…

Bereits sieben Jahre ist es her, dass der erste Skyline Film unter der Regie der Brüder Strause (sie sind übrigens heutzutage wieder nur als Effekt-Macher tätig, was sie am Besten können) erschienen ist. Kritiker hassten ihn und auch viele Fans waren nur verhalten begeistert. Bei der Fortsetzung feiert nun Liam O’Donnell sein Regiedebüt und von ihm stammt auch wie beim ersten Teil das Drehbuch. Interessant finde ich vor allem die Frage, für wen der Film eigentlich genau gemacht ist, denn viele Fans hatte das Original wohl nicht und durch die lange Zeit, haben sicherlich schon einige darauf vergessen.

Die Antwort auf diese Frage ist dann eine sehr einfache, denn man benötigt hier einfach null Kenntnisse der Geschichte aus Teil eins, da man den Angriff der Aliens zeitgleich, während der originalen Handlung und danach erlebt. Durch kurze Cameoauftritte der Überlebenden von damals (spielt wer anderer, fällt aber nicht weiter auf) bekommt man jedoch einen gewissen Mehrwert als Kenner, denn auch wenn deren Schicksal kein Schönes ist, sind ihre Taten dennoch entscheidend für den Ausgang dieser Fortsetzung.

Nun aber zum Film selbst und der ist besser als sein Vorgänger in so ziemlich jedem Bereich, außer der Optik. Die Effekte sind teilweise stark wie bei einer Kinoproduktion, dann wiederum gibt es ein paar trashige Momente, bei denen ich Schmunzeln musste, weil sie fast Power Rangers Charme versprühen. Was dafür einwandfrei funktioniert ist die Wahl der Charaktere, von denen kein einziger ein Held ist. Alle hier müssen lernen mit Verlusten umzugehen, sie kämpfen miteinander und stützen sich auch gegenseitig, sie fühlen sich echt an, auch weil auf eine Liebesgeschichte verzichtet wurde.

Sich zu wehren und weiter zu kämpfen gegen eine riesige Übermacht und trotz Gehirnwäsche (wer den Film kennt, wird das ironisch finden) sich selbst treu bleiben bzw. sich wieder finden, das sind schöne Themen und auch wie Feinde im Angesicht einer gemeinsamen Bedrohung zusammenhalten, wird anschaulich gezeigt. Das ist alles nicht neu, aber es wird ansprechend präsentiert. Zumal man auch im Gegensatz zum Original, hier wirklich das Gefühl hat, es würde um die gesamte Menschheit gehen.

Das liegt sicher auch daran, dass dies eine amerikanisch-indonensiche Koproduktion ist und Iko Uwais (The Raid) einer der Nebendarsteller ist. Er ist auch für die Choreographie zuständig und da hab ich hier dann doch etwas Neues erlebt und zwar Martial Arts Kämpfe mit Messern und Schwertern gegen Aliens. Spätestens dabei wird dann auch klar, dass dies kein PG 13 Alien-Abentuer für die ganze Familie ist, denn da werden in der Hitze des Gefechts, schon mal Körperteile abgetrennt.

Frank Grillo (Demonic) als Mark ist genau die Art kerniger Antiheld, die man gerne hat, vor allem weil er zwar ein gebrochener Typ ist, jedoch sich jedes mal wieder selber aufrichtet und immer weiter macht. Bojana Novakovic (Devil) als Audrey ist der ganz normale Typ Mensch, der einfach hineingezogen wird in diesen Wahnsinn und dann langsam über sich hinaus wächst. Jonny Weston (Projekt Almanac) schließlich ist der rebellische Sohn, jedoch nie auf eine nervige Art und Weise, da seine Aktionen immer nachvollziehbar bleiben.

Insgesamt daher abgesehen vom Budget und von ein paar technischen Aspekten her, ein auf vielen Ebenen besserer Film als das Original, was dann doch einigermaßen unerwartet ist für mich. Die Aliens an sich, das Design und die Motivation dahinter ist ansprechend, die beteiligten Figuren mag man und der Weg wie zurück geschlagen wird, ist sehr sympathisch und genau mit der richtigen Portion Kitsch versehen. Unterhaltsam, bedrohlich, trashig und durchaus auch spannend, als kleiner SciFi-Film zwischendurch, sicherlich einer der besseren Vertreter seines Genres.

„Beyond Skyline“ bekommt von mir 7/10 den freien Willen einfordernde Empfehlungspunkte.


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