Gary Webb (Jeremy Renner) ist ein Journalist bei den San Jose Mercury News. Er bekommt einen Hinweis, dass die CIA in Drogengeschäfte verwickelt ist, die in Lateinamerika ihren Anfang nahmen. Webb beginnt zu ermitteln und versucht Anhand zahlreicher Dokumente zu belegen, dass die CIA in den 1980ern nicaraguanische Contra-Rebellen stärkte, indem sie ihnen beim Kokainschmuggel half. Daraufhin schreibt er die Artikelserie „Dark Alliance“ um auf diesen Skandal aufmerksam zu machen….
„Based on/Inspired by a True Story“ – das klingt eigentlich fast immer interessant. So „überredete“ mich dieser Film dank einer wahren Geschichte zum Ansehen. Ehrlich gesagt, hatte ich noch nie etwas von der Geschichte von Gary Webb und seinem Sensationsfund gehört und die Geschichte klang sehr interessant. Doch leider war ich vom Film ein wenig unterwältigt.
1996 schrieb der Journalist Gary Webb an einer Artikel-Serie namens „Dark Alliance“. Darin detaillierte er, welche sensationellen Entdeckungen er betreffend der CIA gemacht hatte. Laut seinen Recherchen hatte die CIA eine Verbindung zum Drogenhandel, mit dem sie Rebellen in Nicaragua finanzierten.
Anfangs noch als Held gefeiert, zogen viele seiner Quellen ihre Aussagen zurück, beziehungsweise behaupteten, nie mit Webb gesprochen zu haben. So fiel der engagierte Journalist in Ungnade und ihm wurde unterstellt, er hätte seine Beweise nur erfunden. Wie genau die Story dann weiterging, hätte ich auch noch interessant gefunden, doch den Gefallen die Geschichte weiter zu erzählen, tat man mir nicht.
Für mich ist die Handlung zu verschachtelt (zumindest bezüglich der Beweise) um den Film einfach so genießen zu können. Ich googelte nach dem Film erst mal ein wenig durch die Gegend, um mir von der Geschichte hinter dem Film ein besseres Bild machen zu können. Auch das Ende kommt sehr abrupt, da hätte ich es besser gefunden, anstatt dem Text die Geschichte zu Ende zu bringen.
Letztendlich fehlt es aber schlicht und einfach an Spannung. Es ist ein Stück weit interessant, ihm beim Recherchieren zuzusehen, doch die „brenzligen“ Situationen, werden sehr schnell aufgelöst, beziehungsweise passiert einfach nichts. Da lauert wer vor seinem Haus hinter seinem Auto und er verjagt ihn einfach so. Er wird in Nicaragua von Bewaffneten umzingelt, doch nie kommt wirklich ein Gefühl der Gefahr auf.
Jeremy Renner als Gary Webb, gibt sichtlich sein Bestes und ich muss sagen, dass man ihn oft als Schauspieler unterschätzt. Trotz Rollen in Filmen wie „The Avengers“ und „Mission: Impossible – Rogue Nation“ stellt sich der große Erfolg nicht ein, wobei er schon zahlreiche Preise (unter anderem für „The Hurt Locker“) einheimste. Doch da Journalisten nur sehr selten wirklich interessante Filmcharaktere abgeben, scheitert er hier am Ausgangsmaterial, oft ist er passiv und wartet darauf, dass ihm Informationen zufliegen.
Rosemarie DeWitt (La La Land) als Webbs Ehefrau ist extrem sympathisch. Sie unterstützt ihn, hat aber auch mal gehörig die Nase voll und macht ihren Unmut auch lautstark kund.
Ansonsten tummeln sich unerwartet einige bekannte Gaststars in kleineren Rollen, wie Andy Garcia (Ghostbusters) als inhaftierter Drogenboss, Michael Sheen (Passengers) als Fred Weil oder Paz Vega (Grace of Monaco) als Informantin.
Fazit: Naja. Wer an der Thematik interessiert ist, wird seine Freude mit dem Film haben. Für andere könnte er eher zum Gähnen sein.
Dieser Film bekommt von mir 6/10 geschmuggelte Punkte.