Alexandra (Talulah Riley) und Jeremy (Matthew McNulty) werden heiraten. Doch an ihrem großen Tag scheint plötzlich alles schief zu gehen…
Für „The British Bride“ (was für einen Sinn es hat „The Knot“ mit einem anderen englischen Titel zu ersetzen kann ich mir ehrlich gesagt nicht genau erklären, aber naja) hatte ich ja keine allzu hohen Erwartungen, aber nachdem der Film als britische Version eines Crossovers von „Hangover“ und „Bridesmaids“ vermarktet wurde, konnte ich nicht widerstehen.
Doch, „The British Bride“ kann auf keinen Fall mit dem Original mithalten, der zwar mit nicht jungendfreiem Humor aufwartet, aber nichts desto trotz lustig ist. Hier sind manche Schmähs wirklich geschmacklos und ich weiß nicht ob das britischer, schwarzer Humor ist, oder was auch immer.
Wenn man den zukünftigen Bräutigam glauben lässt, er hätte nach seinem Junggesellenabschied mit einer Transe geschlafen, finde ich das nicht wirklich witzig, genauso finde ich es eher ekelhaft wenn der Ehering in einer vollgeschissenen Klomuschel landet. Ich weiß Geschmäcker sind verschieden, aber zumindest meinen Geschmack hat man hier keineswegs immer getroffen.
Auch die Kameraeinstellungen finde ich befremdlich. Stellenweise ist es mit ziemlich viel Wackelkamera gefilmt – ein Stilmittel mit dem ich mich eigentlich prinzipiell nicht anfreunden kann. Weiters verstehe ich nicht warum man jeweils der Braut und dem Bräutigam einen Filmer mitgibt, wenn diese als mögliches Stilmittel nicht ordentlich genutzt werden (außer für Interviews). Aber naja.
Spätestens als männliche Genitalien mit der Post beim Bräutigam ankamen, war es für mich vorbei. Die Handlung ergibt nicht immer Sinn und wirkt oft an den Haaren herbei gezogen. Dass an einem einzigen Tag so viel schief geht, ist doch mal äußerst unwahrscheinlich. Der Bräutigam landet samt Entourage in der falschen Kirche und keinem fällt es auf, bis er einer falschen Braut den Schleier lüftet. Selbst im ärgsten Stress sollte einem der vier Kerle auffallen, dass das nicht die richtige Location ist.
Was auffällt sind Probleme mit der Continuity. Es scheint, in Großbritannien gibt es Polartage, denn selbst nach der Hochzeitsfeier ist es noch taghell und es hat nicht den Anschein, als ob man die Nacht durchgemacht hätte.
Die Braut wird von Talulah Riley gespielt, die ich eigentlich bisher nur aus „Pride & Prejudice“ kenne. Sie wist recht sympathisch. Als Bräutigam ist Matthew McNulty (The Musketeers) ebenfalls recht charismatisch. Sein Charakter tut mir regelrecht leid, denn solche Freunde wünsche ich meinem schlimmsten Feind nicht (wobei – nach genauerem überlegen vielleicht doch).
Fazit: „The English Bridesmaid“ ist die feine englische Art. Der Humor ist drittklassig und stellenweise ziemlich ekelhaft oder schlicht und ergreifend nicht lustig. Die Schauspieler machen ihre Sache sehr professionell, können den Karren aber nicht aus dem Dreck ziehen.
Dieser Film bekommt von mir 4/10 unverheiratete Punkte.