Der Dunkle Turm – The Dark Tower (Filmkritik)

Der junge Jake Chambers (Tom Taylor) hat Visionen von einem Turm, dem Mann in Schwarz und einem Mann mit einem Revolver. Seine Mutter macht sich deswegen Sorgen und hat ihn deswegen zu diversen Spezialisten geschickt. Als Jake von Mitarbeitern einer Spezialklink abgeholt werden soll, erkennt er diese als Gefolgsleute des schwarzen Mannes und flüchtet. Wenig später landet er mittels Portal in einer anderen Welt und bei Roland (Idris Elba), dem Mann mit dem Revolver. Der hat zwar kein Interesse daran den dunklen Turm zu beschützen, hat aber mit Walter (Matthew McConaughey), dem Mann in Schwarz, noch eine Rechnung offen und nimmt Jake auf die Reise mit.

Die achtteilige Fantasy-Saga „Der Dunkle Turm“ stammt aus der Feder von niemand geringerem als Stephen King. King selbst bezeichnete die Buch-Reihe als sein wichtigstes Werk. Die Geschichte galt lange Zeit als nicht-verfilmbar und einige Anläufe in den letzten Jahren wurden wieder aufgegeben. Schließlich versuchte es der Däne Nikolaj Arcel, der auch am Drehbuch mitgearbeitet hat.

Um es ein wenig leichter zu machen hat Arcel seinen Film nach den Büchern angesiedelt. Unterstützung bei seiner Version von Kings Geschichte bekam er dann vom Meister selbst. King schickte dem Regisseur Anmerkungen und Änderungsvorschläge und war am Ende auch mit dem fertigen Ergebnis sehr zufrieden. Und was ist mit allen anderen Zuschauern?

Die werden mitten ins Geschehen geworfen. Während man sich zum Beispiel bei „Der Herr der Ringe“ umfassend Zeit nahm um in die Welt einzuführen, hat man an dieser Stelle darauf verzichtet. Stattdessen erfährt man nur das allernötigste. Dieser Umstand lässt die Welt dann leider bis zum Schluss vergleichsweise klein und generisch wirken.

Optisch darf man ebenfalls nichts Herausragendes erwarten, was auch dem Budget von gerade einmal 60 Millionen Dollar geschuldet sein dürfte. Gerade Actionsequzen befinden sich dann leider oft nur auf dem technischen Niveau einer gut gemachten Fernsehserie. Wo wir gerade dabei sind: Wieso hat man das Budget nicht auf eine gerade dreistellige Summe aufgerundet und beispielsweise eine HBO-Serie ala „Westworld“ darauf gemacht?

Dann hätte man auch nicht das Problem sich eine neue Geschichte ausdenken zu müssen, weil die Bücher den Rahmen eines Films sprengen. Aber ich schweife ab. Ausgezeichnet sind die drei Hauptdarsteller. Tom Taylor (Legends) ist zumindest sympatisch, während Idris Elba (Zootopia) und Matthew McConaughey (Interstellar) hier ganzheitlich bei der Sache sind.

Das Problem liegt dann wieder im Detail. McConaughey als Walter spielt hier quasi sehr überzeugend den schwarzen Mann. Dennoch verliert sein Charakter durch die Tatsache, dass er einerseits irgendwie schleimig wirkt und andererseits eine Menge Handlanger um sich versammelt. Diese Handlanger sind dann auch ganzheitlich umsonst und funktionieren in erster Linie als Kanonenfutter.

Elba als Roland wirkt durchgehend deprimiert. Das ist zwar aus der Geschichte heraus nachvollziehbar, macht seinen Charakter aber ein Stück weniger interessant. Mutig ist dann das Ende, dass mit einem klaren Schnitt darauf verzichtet eine mögliche Fortsetzung auch nur im Ansatz anzudeuten.

Alles in allem ist „Der Dunkle Turm“ ein Film mit diversen Problem, dem man zumindest eine gewisse Kurzweiligkeit zu Gute halten kann.

Der Film „Der Dunkle Turm“ bekommt 6,5/10 abschließende Empfehlungspunkte.


One thought on “Der Dunkle Turm – The Dark Tower (Filmkritik)

  1. Okay, das war ein richtiger Reinfall. Ich kann verstehen, was der Regisseur versucht hat, aber das ging gehörig schief.

    Dass der Film NACH den Büchern spielt ist ja eh in Ordnung und die vielen kleinen Paralleln (Jake fällt nicht und so weiter), die anders gelöst werden sind auch sehr nett, aber das Hauptmanko beibt:

    Er dauert 90 Minuten.

    Eine 8(!) Bücher umspannende Story und ihr nehmt euch 90 Minuten um eine Story zu zeigen, die danach spielt und die genauso episch sein soll? Das kann nicht gutgehen. Gar nicht.

    Hätte man sich völlig sparen können.

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