Schweinskopf al dente (Filmkritik)

Der Küstner (Gregor Bloéb) ist aus seinem Krankentransport entkommen. Eberhofers (Sebastian Bezzel) Chef Moratschek (Sigi Zimmerschied), der ihn seinerzeit festgenommen hat, fürchtet um sein Leben und der Schweinskopf in seinem Bett scheint seine Befürchtungen zu bestätigen. Doch Eberhofer hat eigene Probleme, denn seine Freundin Susi (Lisa Maria Potthoff) hat sich nach Italien abgesetzt.

Nach „Dampfnudelblues“ und „Winterkartoffelknödel“ ist dieser Film der bereits dritte rund um den bayrischen Vorzeigepolizisten Eberhofer. Das Ziel schien hier gewesen zu sein an der Erfolgsformel so wenig wie möglich zu ändern und aus diesem Grund griff man auf Bewährtes zurück. Wer die ersten beiden Filme gesehen hat, wird sich auch hier zeitnahe wie zu Hause fühlen.

Dabei stehen auch wie immer die Einwohner von Niederkaltenkirchen im Vordergrund. Der Film beginnt mit einem Streitgespräch zwischen Eberhofer und seiner Freundin. Sie will mehr von ihm und er findet nicht die rechten Worte, also sagt sie Lebewohl. Dann wird mit dem Küstner auch schon auf eindrucksvolle Art der Antagonist vorgestellt.

Nachdem der entkommen ist, geht Eberhofer erstmal mit seiner Oma einkaufen. Die setzt erfolgreich durch, dass ihr Rabat anerkannt wird, wobei die geladene Waffe ihres Enkels mit der damit verbundenen Dienstmarke, zweifelsohne geholfen hat. Begebenheiten wie diese gibt es viele in diesem Film, wobei sie wegen des Settings und der Charaktere funktionieren.

Den Küstner bekommt man als Zuschauer vergleichsweise selten zu sehen. Wenn er sich allerdings blicken lässt, schafft es Gregor Bloéb (Keinohrhasen) gehörig Eindruck zu hinterlassen. Er wirkt regelrecht unheimlich und man könnte fast meinen, es mit dem schwarzen Mann zu tun zu haben. Aber auch seine Kollegen machen ihre Sache gewohnt gut.

Sebastian Bezzel (Tatort) als Eberhofer spielt erneut die Rolle, die scheinbar für ihn geschrieben würde. Der trockene Humor, sein Umgang mit seinen Mitmenschen, seine Einstellung zur Arbeit und die Herangehensweise bei eben dieser, sind toll und haben auch hier einen immensen Unterhaltungswert. Dabei hat Eberhofer an dieser Stelle gleich an mehreren Fronten zu kämpfen.

Da wäre der Umstand, dass ihn seine Freundin verlassen hat, die Tatsache, dass er einen Psychopathen schnappen muss und sein Vorgesetzter aus lauter Panik bei ihm einzieht. Zum Glück bekommt Eberhofer irgendwann Unterstützung, denn natürlich nicht fehlen darf bei der Geschichte der von Simon Schwarz (Braunschlag) gespielte Rudi Birkenberger.

Birkenberger stößt erst ein wenig später dazu, hat aber einen (etwas erzwungenen) Bezug zum Bösewicht. Die Chemie zwischen Bezzel und Schwarz ist toll und es macht einen unglaublichen Spaß den beiden beim Ermitteln zuzusehen. Ebenfalls toll sind dann alle anderen, bereits bekannten Gesichter, auch wenn es zu lange dauern würde jeden einzelnen zu erwähnen.

Wie bereits erwähnt geht es in diesem Film um die Charaktere und der gewohnte Humor passt insgesamt gut. Leider gibt es immer wieder Handlungsstränge, die mit der eigentlichen Geschichte nichts zu tun haben. Ob man das gut findet sei jedem Einzelnen überlassen, aber scheinbar war es auch notwendig um auf eine Laufzeit von circa neunzig Minuten zu kommen.

Alles in allem ist „Schweinskopf al dente“ eine gelungene Fortsetzung, die neben einem bekannten Prinzip voll darauf setzt, dass man die Charaktere, die man in den vergangenen Filmen kennen lernen durfte, immer noch mag. Damit ist der Film auch klar eine Empfehlung für alle die bereits die beiden Vorteile mochten.

Der Film „Schweinskopf al dente“ bekommt 8/10 den Fall auf seine eigene Weise lösende Empfehlungspunkte.


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