The Green Hornet (Filmkritik)

Britt Reid (Seth Rogen), Sohn eines großen Zeitungsherausgebers hat es sich zur Aufgabe gemacht, das Leben zu genießen und zu feiern. Als sein Vater unerwartet stirbt, lernt er dessen Mechaniker Kato (Jay Chou) kennen. Dieser ist nicht nur ein erstklassiger Ingenieur und Mechaniker sondern auch ein Kampfkunstexperte. Mit Katos Hilfe erschafft Britt den maskierten Rächer Green Hornet und geht auf Verbrecherjagd. Dabei erregt er natürlich das Aufsehen des ansässigen Gangsterbosses Chudnofsky (Christoph Walz), der das lästige Insekt so schnell wie möglich zerquetschen will.

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Sein Debut feierte die grüne Hornisse bereits in den 30ern als Radioserie. Alle die glauben man habe hier von der dunklen Fledermaus geklaut seien eines besseren belehrt, denn die erblickte erst 3 Jahre später das Licht der Welt. Zwischen 1940 bis 1993 erschien eine dazu passende Comicreihe. In den 60er Jahren gab es sogar eine Fernsehserie, die über 26 Folgen ging und einem damals noch unbekannten Bruce Lee zur Bekanntheit verhalf.

Was kommt dabei raus wenn man den Regisseur Michel Gondry, Seth Rogen, Christoph Walz und Cameron Diaz einen Film machen lässt? Ein ungewöhnlicher Film aber auf jeden Fall den ersten sehenswerten Film dieses Jahres.

Regisseur Michael Gondry ist am ehesten bekannt durch Filme wie „Vergiss mein nicht“ oder „Be Kind Rewind“, die einerseits einen gewissen künstlerischen Anspruch haben und andererseits den Zuschauer in eine völlig eigene Welt entführen wollen. Auch Green Hornet drückt er hier seinen Stempel auf und das funktioniert sehr gut, was nicht selbstverständlich ist, da Action-Komödien nicht sein normales Genre sind.

Seien es die Slow-Motion Kampfszenen oder andere optische Spielereien, hier scheint der Franzose einige seiner visuellen Vorstellungen umgesetzt zu haben. Der Film selbst setzt auf rasante, gut umgesetzte Action. Diese ist für Hollywoodverhältnisse für meinen Geschmack etwas schräg inszeniert, was aber nicht weiter stört. Wenn die Action Pause machen muss, damit der Zuschauer dem Film gut folgen kann oder um Teile der Handlung zu erklären, überbrückt man die Zeit mit derb-lustigem Humor der Marke Rogen. Dabei hat man ein gutes Mittelmaß gefunden – es ist nie zu viel oder zu wenig los.

Seth Rogen war unter anderem für das Drehbuch verantwortlich und hat sich auch direkt die Hauptrolle auf den Leib geschrieben – vielleicht ist das auch der Grund, warum seine Rolle so perfekt funktioniert. Seine Figur des doch sehr naiven Lebemenschen lebt von seiner Darstellung und seinen flotten Sprüchen, die man so oder anders bereits aus seinen anderen Filmen kennt. Aufgefallen ist mir ebenfalls, dass er von Film zu Film weniger zu werden scheint. Für die Rolle des Britt Reid hat der ehemalige Teddybär angeblich noch einmal 15 kg abgenommen, um diese glaubhaft verkörpern zu können.

Was soll man eigentlich zu Christoph Walz noch sagen. Aus einem gewissen Patriotismus heraus auf alle Fälle nichts Schlechtes. Mit Inglourious Basterds hatte der gebürtige Wiener seinen internationalen Durchbruch und mit The Green Hornet seine zweite große Rolle in Hollywood. Nun gut, seine Rolle als Chudnofsky ist ähnlich irre angelegt wie sein Debüt als Col. Hans Landa. Der wirkte zwar auf eine eigene Art und Weise psychopatisch irre aber gleichzeitig intelligent auf dem Niveau eines Hannibal Lector.

Chudnofsky selbst dagegen wirkt einfach nur irre irre. Er mag es nicht, wenn man ihn nicht gruselig findet, hat gegen Ende sogar die wahnwitzige Idee einer eigenen Geheimidentität und ist bis auf ein paar Ausnahmen eher zufällig intelligent – würde jemand anders die Rolle spielen, wäre er ein langweiliger 08/15 Bösewicht. Eine Tatsache, die die von mir gesehene deutsche Version des Filmes gewaltig aufwertet ist die Tatsache, dass sich Christoph Walz hier selbst synchronisiert. Im Gegensatz zu anderen deutschsprachigen Schauspielern (siehe Diane Krüger) macht er das ganz gut, und verleiht seiner Rolle das gewisse Etwas.

Der bei uns bis dato noch unbekannte Jay Chou, hat die wahrscheinlich wichtigste Aufgabe im Film: er kocht den Kaffee. Aber nicht nur das – so baut er auch coole Waffen und Autos, die sogar KITT alt aussehen lassen würden. Zudem macht er auch in den Kampfszenen eine hervorragende Figur, die noch dazu entsprechend in Szene gesetzt wurden. Alles in Allem ein würdiger Nachfolger für Bruce Lee (die Orginalserie kenne ich natürlich nicht).

Cameron Diaz hat im Wesentlichen zwei Probleme in diesem Film. Erstens ist ihre Rolle, übrigens die einzige einigermaßen große weibliche, sehr klein ausgefallen und zweitens wird sie bald vierzig. Das zweite Problem ist eigentlich nur in Verbindung mit dem ersten ein wirkliches. Und zwar deshalb, weil sie als einzige wirklich große weibliche Nebenrolle einfach nicht mehr als Eyecatcher funktioniert – ich hoffe mal die weiblichen Leser verstehen das hier nicht falsch. Davon mal abgesehen kann sie durchaus zeigen, dass sie in Komödien bestens passt – aber das wussten wir ja eh schon spätestens seit „Knight and Day“.

Sehr lustig mit anzusehen war ein Miniauftritt des „grünen Kobolds“ James Franco. Der hatte sichtlich Spaß einen kriminellen Emporkömmling zu spielen, auch wenn es nur für kurz war.

The Green Hornet bekommt von mir 8/10 bestechende Empfehlungspunkten.


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