Green Room (Filmkritik)

Nachdem ein Konzert der Band „The Ain’t Rights“ abgesagt wurde, nehmen sie das Angebot an, am darauf folgenden Tag in einer Rockbar aufzutreten. Dort werden die vier Bandmitglieder allerdings Zeugen eines Mordfalles. Sie werden daraufhin in einem Hinterzimmer der Bar festgehalten und wie sich bald herausstellt hat deren Besitzer, Mr. Darcy (Patrick Stewart), nicht vor die vier gehen zu lassen.

Für Regie und Drehbuch an dieser Stelle ist Jeremy Saulnier (Blue Ruin) verantwortlich. Bei seinem aktuellen Film setzt Saulnier dann auf eine vergleichsweise einfache, aber spannende Prämisse. Dis Story beginnt dabei dann in einem Kornfeld, da der Fahrer der Band eingeschlafen ist. Dabei stellt sich gleich die erste Frage: Wird man normalerweise nicht bereits munter, während man von der Straße abkommt?

Der Gig der Band fällt ins Wasser und der Ersatzgig bringt kaum Geld ein. Sie bekommen als kleine Entschädigung einen Auftritt in einer Rockerbar und müssen feststellen, dass ihr Publikum dort aus Neo-Nazis besteht. Die Band macht das einzig logische und spielt ihre Cover-Version des Songs „Nazi Punks Fuck Off“. In diesem Zusammenhang stellt sich gleich die nächste Frage.

Die Band „The Ain’t Rights“ kann sich nicht einmal den Benzin für ihr Fahrzeug leisten. Unabhängig davon, dass es sich um ein fragwürdiges Publikum handelt ist der Auftritt gut bezahlt. Wieso also legt man nicht einen brauchbaren Auftritt hin, nimmt das Geld und verschwindet? Wieso riskiert man mit so einer Performance möglicherweise ein paar Zähne zu verlieren?

Die einzige logische Antwort kann dann nur sein: Weil es halt im Drehbuch steht. Leider gibt es solche Momente immer wieder im Film. Unter anderem stellen sich die vier Bandmitglieder, deren Name nicht einmal hängen geblieben ist, stellenweise sehr dumm an. Dieser Umstand und die Tatsache, dass man quasi nichts über sie weiß, macht es dem Zuschauer verdammt schwer, mit ihnen mit zu fiebern.

Ungeachtet dieser Eigenheiten, ist der Film vergleichsweise spannend. Saulnier schafft es eine Atmosphäre aufzubauen die gleichzeitig realistisch und düster und in der scheinbar alles möglich ist. Er hat kein Problem damit seinen Charakteren weh zu tun und zeigt entsprechende Szenen in einer Form, die ein deutliches Unwohlsein beim Zuschauer auslöst.

Was die Schauspieler betrifft, ist es schwierig etwas über die Qualität ihrer jeweiligen Arbeit zu sagen. Es gibt, wie bereits erwähnt, keine Charakterarbeit und ebenfalls keine denkwürdigen Momente. Dabei sind Anton Yelchin (Star Trek) und Co an dieser Stelle weder gut noch schlecht, sondern so mittelmäßig und austauschbar, dass man sie am Ende des Films bereits wieder vergessen hat.

Selbst Patrick Stewart, der erst vor kurzem in „Logan“ überzeugen konnte, wirkt hier als würde ihm etwas für eine gute Performance fehlen. Dabei scheint Stewart der ideale Kandidat für die Rolle eines denkwürdigen Bösewichts zu sein.

Alles in allem ist „Green Room“ ein durchaus spannender Film, bei dem man gewisse Sachverhalte besser nicht hinterfragen sollte. Leider kann hier kein Schauspieler wirklich überzeugen, was Regie und/oder Drehbuch geschuldet sein dürfte.

Der Film „Green Room“ bekommt 6/10 um das eigene Überleben kämpfende Empfehlungspunkte.

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