Inferno (Filmkritik)

Der Schweizer Milliardär und Wissenschaftler Bertrand Zobrist (Ben Foster) meint, die Erde sei überbevölkert, daher hat er eine Seuche entwickelt, die einen Großteil der Menschheit töten soll. Ihm auf den Fersen ist Robert Langdon (Tom Hanks), doch er kommt in einem Krankenhaus in Florenz zu sich und hat Teile seines Gedächtnisses verloren. Durch einen Zufall flüchten er und die Ärztin Sienna Brooks (Felicity Jones) zusammen. Gemeinsam versuchen sie die Seuche, Inferno genannt, zu verhindern…

Unspektakulär, routiniert, schlicht und ergreifend mittelmäßig – so lässt sich „Inferno“ wohl am Besten zusammenfassen. Den ersten Teil der sich um Robert Langdon drehenden Film-Reihe (The Da Vinci Code) finde ich nach wie vor noch halbwegs gut, aber der zweite Teil, „Angels & Demons“, sowie der dritte Teil, sind qualitativ eindeutig ein Rückschritt.

Bleibt noch eine brennende Frage. Warum wurde dieser Film gemacht? Am brennenden Interesse der Öffentlichkeit kann es nicht gelegen sein. Es liegt wohl eher am Einspielergebnis von „Angels & Demons“, der 2009 fast 486 Millionen Dollar einspielte (das Einspielergebnis von „The Da Vinci Code“ war 758 Millionen Dollar).

„Inferno“ basiert auf dem 2013 erschienenen gleichnamigen Roman des Bestseller-Autors Dan Brown. Es ist das vierte Buch in der Serie, das dritte Buch (Das verlorene Symbol) wurde nicht verfilmt, da der Schauplatz Washington gewesen wäre, was den Produzenten nicht aufregend genug erschien.

Leider kann mich das Konzept dieses Films einfach nicht begeistern. Obstruse Hinweise, die entschlüsselt werden müssen, was wohl nur Robert Langdon kann. Ein Bösewicht, der die Weltbevölkerung mehr oder weniger auslöschen will, um die Welt zu retten. Die Summe all dessen ergibt für mich keinen homogenen, zusammenhängenden Film. Statt dessen schuf Regisseur Ron Howard (Rush) ein verwirrendes Etwas und er versucht vergeblich mehrere Genres gleichzeitig in diesen Film zu packen.

Tom Hanks (Saving Mr. Banks) sieht in diesem Film wirklich in die Jahre gekommen und ein wenig verbraucht aus. Nach wie vor bin ich der Meinung, dass er nicht der Richtige für diese Rolle ist, vor allem weil er in den Büchern komplett anders beschrieben wird. Hier zeigt er zwar, dass er ein guter Schauspieler ist und das, obwohl er leider nicht viel zu tun hat, außer von A nach B zu laufen oder zu fahren.

Szenen in denen die Gedächtnisprobleme, Kopfschmerzen und Verwirrtheit von Langdon gezeigt werden sollen, sind stellenweise sehr anstrengend zum Ansehen, denn die Kamera ist hier sehr wackelig unterwegs. Ein absolutes Pro sind die Locations. Oft an Originalschausplätzen gedreht, sind sie wunderschön und können ein Stück weit für die Wackel-Szenen entschädigen.

Felicity Jones (Rogue One) kann mich als Sienna nur begrenzt überzeugen. Als man am Ende ihre Hintergrundgeschichte erfährt, musste ich kurz mal laut auflachen, weil ihr Gespräch mit ihrem Freund so lächerlich war. Wer redet bitte so kryptisch?

Ben Foster (Warcraft) kann als exzentrischer Milliardär Bertrand Zobrist zwar ansatzweise überzeugen, scheitert aber im Endeffekt an dem Drehbuch. Sein Plan ist nicht nur unnötig kompliziert, sondern auch hirnrissig. Von ihm kommt folgendes, übertrieben ominöses Zitat: “Humanity is the disease. Inferno is the cure.”

Fazit: Ich hatte keinerlei hohen Erwartungen an diesen Film, was auch gut war, denn „Inferno“ kann (zumindest mich) leider nicht überzeugen. Die Story ist verworren, die Beweggründe des Bösewichts dämlich und trotz vielen Action-Szenen langweilte ich mich über weite Strecken des Films.

Dieser Film bekommt von mir 5/10 das Inferno leider nicht verhindernde Punkte.

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