Fifty Shades Of Grey 2: Gefährliche Liebe – Fifty Shades Darker (Filmkritik)

Anastasia Steele (Dakota Johnson) lernte den Milliardär Christian Grey (Jamie Dornan) kennen, verliebte sich schnell und trennte sich nach einem schmerzhaften Sexspielchen ebenso schnell wieder von ihm. Doch sie kann nicht von ihm lassen und so beginnen sie erneut eine Beziehung. Doch nun gelten neue Regeln…

Nach dem recht beachtlichen Erfolg (571 Millionen Dollar Einspielergebnis) von „50 Shades of Grey“ war es wohl klar, dass auch die weiteren Teile verfilmt werden würden. Ebenso war für mich von vornherein klar, dass es mit der Qualität wohl kaum bergauf gehen würde. Immerhin heimste der erste Teil der Trilogie gleich 5 goldene Himbeeren ein und wurde von wohl jedem Filmkritiker eher belächelt.

„50 Shades Darker“ war im Vorfeld geprägt von dem großen Ego der Buch-Autorin EL James, die nicht nur die Regisseurin des ersten Teils feuern ließ (Sam Taylor-Johnson „Nowhere Boy“) sondern auch gleich noch die Drehbuchautorin Kelly Marcel (Saving Mr. Banks) mit ihrem eigenen Mann Niall Leonard (Air Force One Is Down) ersetzte, der es doch tatsächlich schaffte, die Schauspieler dank gestelzter und schlicht dämlicher Dialoge, dumm aussehen zu lassen. Ich habe diesmal nicht die OV gesehen, aber bei der deutschen Synchro stöhnte ich aus den falschen Gründen, denn was die Charaktere hier teilweise von sich geben, ist (hoffentlich) nichts was ein realer Mensch je von sich geben würde.

Was den Film keineswegs gut tut, ist der Drang, wichtige Szenen nach einem Satz einfach zu Gunsten von Sex-Szenen zu beenden. Man erfährt, dass Christians Mum eine Prostituierte war und er misshandelt wurde. Was macht man mit einer solchen Enthüllung? Das einzig Logische ist natürlich, das Gespräch so schnell wie möglich zu beenden und durch eine Sex-Szene jede emotionale Tiefe der Charaktere so schnell wie möglich auszumerzen.

Was mich noch furchtbar stört? Dass Ana erstens nicht weiß, was sie will, zweitens keinerlei Selbstachtung und drittens ein furchtbar schlechtes Gedächtnis hat. Da läuft sie im ersten Teil aufgebracht davon, weil Christian Spaß dabei hatte ihr mit ihrem Einverständnis den Hintern zu versohlen, aber im zweiten Teil verlangt sie es sogar. Davon, dass sie Christian nach nur zwei Minuten Screen-Time alles verzeiht, brauchen wir wohl gar nicht reden. Vergessen ist, dass sie ihm gesagt hat, sie will nichts mehr von ihm wissen. Außerdem scheint es ihr Spaß zu machen, Christians Anweisungen zu folgen, auch wenn sie sich vorher pro forma wehrt.

Die Helicopter-Szene auf diese Weise im Film zu belassen, finde ich seltsam. Erstens kommt sie aus dem Nichts und zweitens ist sie viel zu schnell aufgelöst. Schon klar, dass kein Hauptcharakter sterben wird, aber die Spannung schon nach ca 5 Minuten wieder zu killen, wirkt übereilt.

Die Sex-Szenen haben einiges von der Erotik des Vorteils eingebüßt, was wohl auch daran liegt, dass hier mit James Foley (Perfect Stranger) ein Mann Regie führt, der wohl eine ganz eigene Ansicht in Sachen Sexy und Erotik hat. Ein großer Teil der Films mutet daher fast an wie ein Hochglanz-Porno. Es wirkt auch nicht unbedingt, als ob sich die Schauspieler in den Szenen komplett wohl fühlen. Wobei ich wahrscheinlich auch Probleme damit hätte zu schauspielern, wenn mein Film-Partner seinen Mund in meinem Schritt hat und es mir wenig überzeugend besorgt.

„50 Shades Darker“ ist hauptsächlich die Ana und Christian Show, daher haben die anderen Charaktere eher wenig zu tun. Dakota Johnson (How to Be Single) versucht ihr Möglichstes zu tun, um Ana einen Funken Echtheit zu geben. Etwas, das Jamie Dornan (Marie Antoinette) leider nicht gelingt. Es scheint, sein Charakter wäre ihm peinlich, etwas, das ich ein Stück weit verstehen kann, aber einem professionellen Schauspieler sollte das nicht passieren.

Neu mit dabei ist Eric Johnson (The Knick) als Jack Hyde. Schon bei seinem ersten Auftauchen ist klar, dass er keine guten Absichten hat, was nicht nur an seinem Namen liegt, der gaaanz leicht und sicher nur zufällig an eine berühmte literarische Figur erinnert. Johnson hat sichtlich Spaß an seiner Rolle und schrammt oft knapp am Over-Acting vorbei.

Was stellenweise extrem heraussticht, ist der Soundtrack, der fast schon zu gewollt hipp wirkt. Die Lieder per se sind nicht schlecht, aber oft wirken sie in Situationen störend und ablenkend. Fast scheint es, als würde man durch die Lieder gezwungen werden, bestimmte Sachen zu fühlen, beziehungsweise sind die Texte der Lieder so plakativ zu den Szenen im Film passend, dass es schon fast zum schmunzeln ist.

Fazit: Ist der Film sehenswert? Nur wenn euch Jamie Dornans Muskeln 8€ wert sind.

Dieser Film bekommt von mir 3/10 abgeturnte Punkte.


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